Kitzbüheler Anzeiger

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Franz Lehar - zum 100. Geburtstag dem 8. August 1970 Lehar-Konzert der Stadtmusik Kitzbühel am Samstag, P. b. b. Erscheinungsort und Verlagspostamt 6370 K lt z b ü h e 1 XJtib b Ii Samstag, 8. August 1970 Preis 1.50 Schilling, Jahresbezugsgebühr 70.- Schilling 21. Jahrgang, Nr. 32 Sa., 8. Hartwig So., 9. Roman Mo., 10. Laurentius Di., 11. Susanna Mi., 12. Klara Silas Do., 13. Hippolyt Fr., 14. Eusebius Am 30. April 1970 jährte sich zum hundertsten Male der Geburtstag des wohl größten und bekanntesten Kom- ponisten des „s:lbernen Zeitalters" der Wiener Operette: Franz Lehar. Als Sohn des k. u. k. Militärkapell- meisters Franz Lehar d. Ä. und seiner Frau Christine wurde er in Komorn, einem kleinen ungarischen Städtchen am Zusammenfluß der Donau und der Waag in der Nadar-Gasse geboren. Der Erstgeborene kDnnte seine starke mu- sikalische Veranlagung nicht verber- gen und war mit vier Jahren schon in der Lage, zu verschiedenen Melodien die Begleitung auf dem Klavier zu fin- den. Mit sechs Jahren komponierte Franz Lehar ein Lied an seine geliebte Mut- ter. „Ich fühle, laß ich tief innen kran- ke", Opus 1.. Sicherlich entstanden aus dem Mitgefühl für seine Mutter, die inzwischen mehrere Kinder geboren hatte und den Haushalt mit größter Sparsamkeit führen mußte. 1884 wurde Vater Lehars 102. Infan- terie-Regiment nach Prag verlegt und Hunger und Elend der Familie unter fremden Menschen hatten ein Ende. Franz besuchte das Konservatorium und machte am Donnerstag, 12. Juli 1888 im grolEen Saale des Rudolfinums in der Gruppe 1 (Orchesterbegleitung) seine öffentliche Abschlußprüfung auf der Geige. Er brachte das 2. Konzert (d-Moll) voll Max Bruch zum Vortrag. Barmen-E]berfeld hörte ihn als Or- chestermusiker und 1890 schlug er die Laufbahn eines Militärkapellmeisters ein. Von 1890-183 hatte er einen Musi- ker unter sich, der wohl noch allen Kitzbühelern in guter Erinnerung sein wird: Ehrenkapellmeister Andreas Kraus (t am 8. 11. 1961). Dieser absol- vierte seinen Militärdienst mit Franz Lehar beim Infanterieregiment Nr. 50 in der Garnison Sarajevo. 1896, am 28. November erlebte das Stadttheater in Leipzig die Urauffüh- rung Lehars erster Oper: Kukuschka, eine einaktige Oper, die später umge- arbeitet wurde und den Namen „Rod- rigo" erhielt. Es folgten die Operetten: Wiener Frauen, Die Rastelbinder und Der Göt- tergatte. Weltberühmtheit erlangte Le- har jedoch mit einem Schlage mit sei- ner Operette „Die lustige Witwe" im Jahre 1905. Er errang damit einen Er- folg, den er in seinem Leben nie mehr erreichte, wenn auch die Popularität der Operette „Der Graf von Luxem- burg" der ersteren nur wenig nach- stand. Bis zum 55. Lebensjahre schrieb Le- har 25 Partituren für zum Teil unver- dient in Vergessenheit geratene Operet- ten. Eine der ganz großen Operetten bis in unsere Tage ist jedoch „Das Land des Lächelns" geblieben. Sie hieß bei ihrer Uraufführung „Die gelbe Jacke", wurde von Lehar selbst neu überarbei- tet und am 9. Februar 1923 im Theater an der Wien uraufgeführt. Nur wenige erinnern sich, daß Franz Lehar neben Opern, Operetten, zünden- den Märschen, diversen Bühnenmusi- ken, Gelegenheitsstücken, Polkas und sonstigen einzelnen Kompositionen auch Filmmusiken geschrieben hat. Man denke an die Tonfilme: Die große Attraktion, Es war einmal ein Walzer, Die ganze Welt dreht sich um die Lie- be, Eine Nacht in Wien usw. Viele da- von dirigierte er selbst. Der Meister des „silbernen Operetten- zeitalters" starb am 24. Oktober 1948 in seiner Wahlheimat Bad Ischl. Im Gedenken seines hundertsten Ge- burtstages bringt die Stadtmusik Kitz- bühel am Samstag, 8. August 1970 ein Platzkonzertprogramm, das ausschließ- lich dem großen Musiker und Kompo- nisten Franz Lehar gewidmet ist. Das Programm: Jetzt geht's los, Marsch Gold und Silber, Walzer Wiener Frauen, Ouvertüre Heute Abend komme ich zu Dir Rendezvous bei Lehar, Potpourri 6 Wolgalied 7. Piavemarsch Leitung: Stadtkapellmeister Sepp Ga- steiger. Weidringer Dorffest Die Musikkapelle Waidring veran- staltet am Samstag, 8. und Sonntag, 9. August ihr traditionelles DORFFEST. Samstag: 20 Uhr Unterhaltungskon- zert der Musikkapelle Waidring, Lei- tung Kapellmeister Hermann Schreder; anschließend T a n z auf der Freibühne. Sonntag: 9.45 Uhr Frühschoppen mit der Tanzkapelle „Die lustigen Tiroler"; 13.30 Uhr Festkonzert der Bundes- musikkapelle St. Johann, Leitung Ka- pellmeister Andre Wurzrainer; an- schließend T an z mit dem Pinzgauer Alpenquintett; 19.30 Uhr Unterhaltung und Stim- mung mit der Kapelle Miesbacher aus Ruhpolding, Leitung Kapellmeister Ge- org Nistler. Großes Waldfest 00 in Kössen Am 9. August 1970 veranstaltet die Musikkapelle Kössen ein Waldfest. Programm: 13 Uhr Aufmarsch der Musikkapellen Sahwendt und Küssen. 13.30 Uhr Konzert der Musikkapelle Kössen und 14.30 Uhr Konzert der Musikkapelle Schwendt, 15.30 bis 20 Uhr Tanz mit den „Ebbser Buam". Schieß- und Schnapsbuden, Würstistän- de, Bier vom Faß und viele andere Be- lustigungen sorgen dafür, daß dieses Fest für alle zum Erlebnis wird. - Eintritt 15.- S, DM 2.-, Kinder bis 14 Jahre frei.
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