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Samstag, 8. August 1970 Kitzbttheler Anzeiger Seite 13 haus wieder entlassen werden konnten. Johann Egger jun., der die ersten Tage in Lebensgefahr schwebte, konnte diese durch die Kunst der Aerzte überwin- den und wurde in diesen Tagen in die Kieferstation des Landeskrankenh.auses Innsbruck überführt. Der mitfahrende Markus Reiterer, ein Bruder Eggers Mut- ter, wurde am 5. August auf dem Kitz- büheler Bergfriedhof unter zahlreicher Teilnahme der Bevölkerung beerdigt. Es war sein sehnlichster Wunsch, an diesem schönen Sommernachmittag mit seinem Neffen in dessen neuem Wa- gen eine Spritzfahrt zu unternehmen, die sein Schicksal geworden ist. Blitzschlag in Kitzbühel Am 29. Juli abends wurde der allein- stehende Futterstall des Bauern Wil- helm M e iii n g e r (Kitzbühel, Riad Henntal) durch Blitzschlag in Brand gesetzt. Meilinger und seine Frau Ka- tharine hielten sich im Stallgebäude auf. Durch den Blitz wurde eine Milch- kuh getroffen und verendete auf der Stelle. Die Bäuerin, welche gerade beim Melken dieser Kuh war, wurde zur Seite geschleudert. ihr Mann brachte sie im bewußtlosen Zustand ins Freie. Die anderen Kühe sowie das Pferd konnten gerettet werden. Der Futter- stall fiel mitsamt der Heuernte und der Geräte den Flammen zum Opfer.. - Blitzschlag. Bei dem am Montag, 3. Juli gegen 22 Uhr über dem Gebiete des Hahnenkamm herrschenden Ge- witters wurden dem Pächter der Bueb- alpe Georg Schwendter, Buchbergbauer in Oberndorf Nr. 84 durch Blitzschlag acht Rinder erschlagen. Diese befanden sich im Schutze einer Baumgruppe. Von den besagten Rindern waren: 2 Kühe, 2 trächtige Kalbinnen, 4 Jähr- linge. Eine weitere Kuh, deren Auf- kommen noch ungewiß ist, dürfte noch notgeschlachtet werden müssen. Der Schaden beträgt an die 60.000 Schilling. Tierarzt Dr. Polland mußte das Ver- graben der Kadaver anordnen. Diesem Zwecke kam die derzeit am Hahnen- kamm bei der Skipistenrenovierung tä- tige Schubraupe zu Hilfe. Hochwasser in Fieberbrunn und St. Johann Ein Wolkenbruch im Gebiet des Hörnd- lingergrabens im Gemeindegebiet von Fieberbrunn war die Ursache für ein gewaltiges Anschwellen der Schwarz- ache, deren Wasser plötzlich die Piller- seeache im Dorfgebiet aus den Ufern treten ließ. Almwege wurden vermurt und unterspült und drei Brücken, eine davon im Dorf, weggerissen. In St. Jo- hann trat ebenfalls die Pillerseeache aus dem Ufer und richtete durch Ver- murungen und Verschiammungen Schä- den an. Mit großer Erwartung wurde auch heuer wieder von den Einheimischen wie auch von den Sommergästen dem Jahrmarkt der Stadtmusik Kitzbühel entgegengesehen. Das Fest wurde durch ideales Sommerwetter ausgezeichnet und durch einen Rekordbesuch be- lohnt. Kitzbühel prangte wieder im Flaggenschmuck. Von den Stadtwer- ken wurden für die Illuminations- beleuchtung etwa 2800 färbige Glüh- lampen verwendet. Außer den langen prächtigen Lampenketten durch die ge- samte Innenstadt wurden fünf Figu- ren in die Luft projektiert. Mittelpunkt dieser Beleuchtung war in der Vorder- stadt die große dreifärbige Weltkugel den kühnen Weltraumfahrern gewid- met, von denen G 1 e n n, Friendship 7, bereits einmal in Kitzbühel weilte und zwei andere, A r m s t r o n g, Gemini 8 und Apollo 11 und L o v e 11, Gemini 7 und 12 und Apollo 8 ihr Erscheinen in Kitzbühel angekündigt haben. Wieder- um konnte unsere Stadt den Nachweis erbringen, daß sie wie keine andere geeignet ist, als Kulisse für ein Fest zu dienen. Durch die Gewährung der Freinacht und die Ausschaltung des Fahrzeugverkehrs konnten die vielen tausend Jahrmarktgäste - von denen fast zehntausend mit Eintrittskarten beteilt werden konnten - ihren be- glückenden Festrummel miterleben. Pünktlich um 1/26 Uhr abends mar- schierte die Bundesmusikkapelle Kös- sen auf das Podium beim Sparkassen- gebäude auf. Zu dieser Zeit waren be- reits viele tausend Menschen in der Stadt. Die weiteren Hauptkonzerte be- sorgten die Bundesmusikkapellen Waid- ring und Fulpmes. Die Stadtmusik hat bei der Auswahl der Musikkapellen eine glückliche Hand bewiesen. Unsere beiden Nachbarkapellen Kössen und Waidring gehören seit Jahren zu den besten des Musikbezirkes der „Unte- ren Schranne" und konnten bei den vergangenen Bezirksmusikfesten mit dem „1. Rang mit Auszeichnung" quali- fiziert werden. Die Musikkapelle Kös- sen stand vor Konzertantritt vor einer schwierigen Situation, da sich einige Tage vorher ihr Kapellmeister Alois Fahringer bei der Holzarbeit verletzt hatte und den Dirigentenstab mit dem Krankenbett vertauschen mußte. Beim ersten Hauptkonzert sprang als Diri- gent der Waidringer Kapellmeister Her- mann Schreder ein und das zweite di- rigierte der kürzlich zum Kapellmei- sterstellvertreter gewählte Toni Leit- ner. Die Musikkapelle Fulpmes unter der Leitung von Kapellmeister Otto Krösbacher reihte sich ebenbürtig in die Reihe unserer Glanzkapellen der unteren Schranne ein und bildete ei- nen beachtlichen Klangkörper, worauf das Publikum mit „rauschendem" Bei- fall reagierte. Eine freudige Ueberraschung war es für das Jahrmarktkomitee, als sich mit Intervention von Herrn Schorer, Ho- tel Erika, eine englische Volkstanz- und Gesangsgruppe für die Mitwirkung beim Jahrmarkt anmeldete. Diese Grup- pe, die den Namen „Gayler-Party" führt und von Mr. P. W. Gayler geleitet wird und aus Wraybury stammt, war diese Woche bereits in der „Tenne" und bei „Praxmair" aufgetreten und konnte gut gefallen. Beim Jahrmarkt trat diese Gruppe vor dem Hotel Tiefenbrunner auf und während einer kurzen Pause auch auf dem Podium vor dem Spar- kassengebäude. Diese 32 Mann starke Gruppe führte Nationaltänze, zu denen auch eine Art „Schwerttanz" gehörte, wie solche in Kitzbühel auch vor meh- 0 4 Diskothek 1,04n in der Goldenen Garns jeden Freitag und Samstag geöffnet! reren hundert Jahren üblich waren, auf. (Diese Gruppe reiste vor einigen Tagen nach Seefeld weiter.) Mit besonderer Befriedigung konnte vom Jahrmarktkomitee die reibungs- lose Tätigkeit der mitwirkenden Ver- eine und Betriebe festgestellt werden. Die Zusammenarbeit war schon bei den vorangegangenen Sitzungen gege- ben und brachte am Jahrmarkttag selbst eine nicht zu überbietende Voll- endung. Diese Zusammenarbeit war auch nach Beendigung des Festes zu verzeichnen, als es an das Abbauen und Aufräumen ging. Auch heuer wie- der fanden die sonntäglichen Kirch- gänger eine saubere gewaschene Stadt vor; nur noch der Fahnenschmuck gab Zeugnis davon, daß die Nacht vorher Jahrmarkt war. Nun lassen wir unse- ren „Prädichter" Klausei über seine Jahrmarkteindrücke sprechen: Die Verse vom „Klausei" kommen wegen Schwammerisuche nächste Wo- che. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzseestra6e 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin W6rgötter, Kitz- bühel, Hlnterstadt 17, Tal. 2236: Druck: Druckerei Ru- dolf Grobstimm & Leo Hslnlngor, Kitzböhel, Wehrgasse Tel. 25 15. Wieder Rekordbesuch beim Jahrmarkt der Stadtmusik Hochstehende Konzerte der Musikkapellen Fulpmes, Kössen und Waidring Auftritt der Gayler-Party aus Wraybury
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