Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. August 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Zur Renovierung der Westendorfer Kirche Fortsetzung aus Ausgabe vom 11. Juli Zu den ältesten und sicher auch wert- vollsten restaurierten Figuren gehören die Schmerzhafte Madonna und der „Gekreuzigte". Die Madonna stand frü- her an der linken Seite in einem Glas- kasten und der Christus war oberhalb dieses Kastens aufgehängt. Nach der sehr schön ausgefallenen Restauration durch den akad. Restaurator Hermann M a y r erhielten die beiden Figuren ihren Platz am Seitenaltar. Die zwei alten Figuren am Hochaltar von dem geschätzten Zillertaler Mei- ster Nißl d. Ä., darstellend den hl. Ru- pert bzw. den hl. Virgil, dem die Hän- de und die Stäbe nachgemacht werden mußten, stehen nun links und rechts als Schreinwächter am Hochaltar. Die Anordnung dieser Figuren geschah auf Anraten des Salzburger Diözesankon- servators Dr. Johannes Neuhardt. Der 6 Meter hohe Rokokoaltar, der, wie bereits berichtet, als Spende vom Landesdenkmalamt gegeben wurde, ziert eine Plastik aus der Zeit um 1500 und gehört mit den oben erwähnten Figuren des Seitenaltars zu den älte- sten Werken in der Kirche. Die Plastik stellt den hl. Nikolaus, den Patron von Westendorf, dar. Er wird von zwei En- geln getragen. Diese Plastik stand frü- her am Pfeiler der unteren Empore. Sie wurde von Thresl Kirchner, Utten- dorf, Schneiderau, einer Nichte des verstorbenen Kirchberger Pfarrherrn Schernthanner, restauriert. Das obere Altarbild ist eine von Her- mann Mayr geschaffene etwas verklei- nerte Kopie nach einem Gemälde des berühmten Kitzbüheler Barockmalers Simon Benedikt Faistenberger. Das Original befindet sich im Kitzbüheler Heimatmuseum. Es kam über den Weg von Schuldirektor Michael Wieser wurde der bisherige dreifache Olympia- sieger und vierfache Weltmeister Toni Sailer feierlich empfangen. Er konnte in Badgastein wiederum drei Welt- meistertitel und zwar im Riesentor- lauf, im Abfahrtslauf und in der Kom- bination erringen. Für den Ordnungs- dienst wurden 43 Gendarmen, 3 Stadt- polizeibeamte und 25 Feuerwehrmän- ner aufgeboten. 4000 Kitzbüheler und Gäste umjubelten „Sauer & Co." Belobigung: Adolf Bader (Verhaf- tung eines Hoteldiebes nach überdurch- schnittlichem Fleiß und Ausdauer). Am 7. Oktober 1958 verließen die neuen Gondeln der Hahnenkammbahn, in den Landesfarben geschmückt, das Stationsgebäude. Die Fahrgeschwindig- keit konnte auf 8 Meter pro Sekunde erhöht werden und der Fassungsraum auf 48 Personen. Die Hahnenkamm- bahn erwarb somit neuerlich das „Blaue Band" der österreichischen Seil- bahnen. durch Ankauf dorthin. Dieses Gemälde schmückte auch früher den Westen- dorfer Hochaltar und es ist eigenartig, wie es in fremde Hände gelangen konn- te. Auf dem Bild wird der Trinitarier- orden dargestellt, dessen Hauptaufgabe es war, gefangene Christen aus dem Skiaventum zu befreien. Dieses Altar- bild ist ein Meisterwerk von Hermann Mayr und nun eine würdige Zierde des Hochaltars. Die Darstellung: zwei Tri- titarierpriester im weiten dunklen Man- tel über der weißen Kutte, auf welcher auf der Brustseite ein blau-weißes Kreuz gestickt ist. IJeber den Priestern zwei Christien mit schweren Ketten um den Hals und an den Händen, in der Mitte ein Hubertushirsch mit dem Tri- tinitarierkreuz im Geweih und darüber ein Engel mit gekreuzten Händen, die auf den Köpfen der Christen liegen; rechts Jesus Christus, links Gott Va- ter und darüber der hl. Geist in der Gestalt der weißen Taube. Das Bild ist noch mit Engeln ausgeschmückt. Die Kirche erhielt einen neuen Mar- morboden, neue einfache, sauber ge- arbeitete Kirchenstühle in Eichenvoll- bau, eine elektr. Kirchenheizung (Bo- denheizung) und einen neuen Volks- altar, geschnitzt von Bildhauer Mayer- hofer aus Salzburg im Sinne des Ba- rocks, gedacht auch als Kanzel. Auch Schützengilde Hopfgarten: Bestgewinner vom Das Gedenkschießen für unser ver- storbenes Ehrenmitglied Josef Bichler wurde von insgesamt 152 Schützen be- sucht. Davon waren 23 Altschützen, 5 Damen, 6 Veteranen, 14 Jungschützen über 14 und 5 Jungschützen unter 14 Belobigungen: Stefan Knoflach. 1959 Kitzbühel: Das Internationale Hahnenkammrennen am 17. und 19. Jänner war dem Gedenken an den Ski- pionier Franz Reisch gewidmet. Zu seinem Andenken wurde am Rathaus ein Bronzerelief, ein Werk des Inns- brucker Bildhauers Prof. Franz Roilo, angebracht und enthüllt. Siegerinnen und Sieger: Abfahrts- lauf Astrid Sandvik, Norwegen und Buddy Werner, USA; Slalom: Anne- marie Waser, Schweiz und Anden Mol- terer, Kitzbühel. Kombination: Sand- vik und Molterer. Erstmals wurde in diesem Jahr das Hahnenkammrennen im europäischen Fernsehen gesendet. Großbrand in Kitzbühel. In der Nacht zum 3. April 1959, kurz nach Mitter- nacht, brach in der Vorderstadt ein Großfeuer aus, das die Dachstühle der Häuser Werner, Straßhofer und Meß- ner größtenteils vernichtete. Zur Brand- die Beleuchtung wurde neu verlegt und die Sakristei erhielt einen neuen Boden. Der Taufstein stammt aus Kundi und ist Kramsacher Marmor. Auch dieser Stein wird dem Barockzeitalter zugeschrieben. Die Fassungen und Mar- morierungen des Altars wurden von Vergoldermeister Watzinger aus Salz- burg durchgeführt, alle übrigen von Hermann Mayr. Im kürzlich erschienenen III. Band des Kitzbüheler Stadtbuches schreibt Hofrat Dr. Erich Egg u. a. unter „Die Barockbaumeister Kitzbühels": 1771 bis 1774 folgte der Neubau der Pfarrkirche in Westendorf. Andreas Hueber hatte dafür bereits 1764 den ersten Plan vorgelegt, war 1766 mit ei- nem neuen Plan bei Hagenauer (Dom- baumeister in Salzburg) gewesen und hatte 1767 und 1770 weitere Pläne ge- liefert, bis endlich nach einem 1772 ver- faßten Grund- und Profilriß der Bau begonnen werden konnte. Sein Polier war Michael Entholzer, die Fresken malte 1774 wieder Mathias Kirchner aus Kitzbühel. Die Mauern des spät- gotischen, achteckig schließenden Chors blieben stehen, ebenso Teile der Lang- hausmauern, so daß die Kirche ein rei- ner Langhausbau ist. Der Chor hat das alte Stichkappengewölbe, das Langhaus drei Joche mit flachkuppelartigem Ton- nengewölbe, getrennt durch breite Gur- ten. Jahren. Wir danken allen Schützen aus nah und fern für den Besuch. Beson- ders danken wir den zahlreichen Teil- nehmern, die zu diesem Schießen erst- mals nach Hopfgarten gekommen sind. Wir hoffen, daß alle auf unserem Schieß- bekämpfung waren 17 Feuerwehren er- schienen. Zwei Feuerwehrmänner wur- den leicht verletzt. Hochwasserkatastrophe: Nach tage- langem Regen, der sich in der Nacht zum 16. Juni 1959 noch verstärkte, tra- ten die Kitzbüheler Ache, die Reither Ache und der Gänsbach aus den Ufern. Nachdem die Freiwillige Feuerwehr die Wassermassen nicht mehr bändigen konnte, ließ Bürgermeister Hermann Reisch über Lautsprecher den Not- stand ausrufen. Im Gänsbachgerinne mußten Bagger eingesetzt werden. Die Brücke beim Mechanikermeister Haas mußte gesprengt werden. Im Gemeinde- gebiet Reith wurden große Grundstük- ke weggerissen und weitere überflutet. 1959 Kitzbühel: Am 24. Oktober 1959 brach im Wohnhaus „Macalka-Walle- cek" im oberen Stock ein Brand aus. Das Feuer konnte sich bis in die Par- terreräume ausdehnen. Die Besitzerin Frau Ludmilla Macalka ist in letzter Gedenkschießen 1970
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