Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. August 1970 für Tirol. Mit aller Energie war er be- müht, die vielfach auseinanderstreben- den Kräfte in einer großen Organisa- tion zusammenzufassen und einen zen- tralen Mittelpunkt aller fremdenver- kehrsfördernden Bestrebungen zu schaf- fen. Schon 1889 wurde unter seiner Mit- wirkung in Innsbruck der „Verein zur Hebung des Fremdenverkehrs in Nord- tirol" gegründet. Am 7. Jänner 1890 folgte die Gründung des „Landesver- bandes der vereinigten Kur- und Frem- denverkehrsvereine in Tirol". Aus die- sen Organisationen entwickelte sich dann der Landesverband für Fremden- verkehr in Tirol, dessen Vizepräsident Dr. Anton Kofler wurde. Auch an der weiteren Ausgestaltung der Fremden- verkehrsorganisationen, die unter der Initiative Dr. Heinrich R'ohns schließ- lich auf der gesetzlichen Basis zum ..Landesverkehrsrat" und dem „Landes- verkehrsamt" sowie dessen Nebenzwei- gen führte, nahm Dr. Kofler regsten Anteil. Freiheitlich und fortschrittlich ge- sinnt, beteiligte sich Dr. Kofler neben seinem Beruf auch am öffentlichen und politischen Leben. Von 1888 bis 1901 gehörte er dem Innsbrucker Ge- meinderat an, als Abgeordneter dem Tiroler Landtag von 1902 bis 1919, dem Oesterreichischen Reichsrat von 1909 bis 1918 und der provisorischen Natio- nalversammlung der ersten Republik Oesterreich im Jahre 1919. In allen die- sen Körperschaften war er mit gro- ßem Eifer und Geschick an der För- derung des Tiroler Wirtschaftslebens, dessen Ausbau im modernen Sinn tä- tig. Dr. Koflers schriftliche Lebenserinne- rungen sollten in ihrer Gesamtheit als unentbehrliche Bausteine zur tiroli- schen Wirtschaftsgeschichte der Oef- fentlichkeit zugänglich gemacht wer- den. Ein bedeutsames Kapitel ist be- reits unter dem Titel „Aus der Ge- schichte der Tiroler Fremdenverkehrs- förderung" im ersten Band der Jahr- hundert-Festgabe der Tiroler Handels- kammer (Schlernschriften, Band 77) im Jahre 1951 erschienen. Ein solch erfolgreiches Wirken im Dienst der Oeffentlichkeit blieb nicht ohne Anerkennung. Die Stadtgemeinde Innsbruck verlieh Dr. Kofler das Eh- renbürgerrecht; eine Straße im Stadt- teil Pradi trägt seinen Namen. Die Universität Innsbruck beging am 6. Ju- li 1929 feierlich das Goldene Doktor- jubiläum Dr. Koflers, der während sei- ner Amtszeit mit dem Titel 'eines kai- serlichen Rates, später mit dem eines Regierungsrates ausgezeichnet worden war. Die Gemeinden Schwaz und Fulpmes ernannten ebenfalls Dr. Kofler zu ih- rem Ehrenbürger. Seit 1919 hatte sich Dr. Kofler aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen, blieb aber weiterhin öffentlich tätig, ja 1932. mit 77 Jahren, wurde er noch zum Leiter des Tiroler Hotelverbandes gewählt. In K i t z b ü h ei, für dessen Aufstieg er neben dem unvergeßlichen Frem- denverkehrspionier Franz Reisch viel getan hat, leitete Dr. Kofler die mo- derne Entwicklung des Grandhotels ein, das durch seine Leitung und, seit 1926, unter der Leitung seines Sohnes Dr. Ekkehard K o f 1 e r eine der ersten und vornehmsten Gaststätten Oesterreichs von internationalem Ruf geworden ist. Persönlich blieb Dr. Anton Kofler bis ins höchste Alter seinen einfachen Lebensgewohnheiten treu; am liebsten weilte er auf seinem Landgut. dem Hirsdherhof bei Brixen im Eisack, wie ihm überhaupt Südtirol besonders am Herzen lag. Der Ausbruch des 2. Welt- krieges erschütterte den aufrechten fest auf dem Boden Tirols und Oesterreichs stehenden Mann schwer. Der Tod nah- te sich dem 88jährigen unmerkbar: auf einer Reise ins Pustertal nahm er noch in Kartitsch, dem Stammort seiner Sippe. das Abendessen ein und wurde am anderen Morgen, dem 22. Septem- ber 1943, entseelt im Bett aufgefunden. In einem Nadhruf kennzeichnete ein Freund das Charakterbild dieses vor- bildlichen Alttirolers mit folgenden Worten: .,Uraltes tirolisches Ahnenerbe gab Deinem Blut den schöpferischen Drang, Deiner Heimatliebe den genialen Wirk- lichkeitssinn, der aus verborgenen und verschütteten Kräften ungeahnte Ent- wicklungsmöglichkeiten aufspürte und ausschöpfte. Keiner Deiner Gedanken, keine neue Idee ließ Dich ruhen, bis sie unter Deinen Händen zur Tat ge- worden. bis jedes geistige Saatkorn sei- ne Früchte trug für Heimat und Volk. So wurdest Du ein großer Baumeister der Tiroler Wirtschaft, der aus heimat- licher Verbundenheit und gründlich- ster heimatlicher Kenntnis unser Land in jahrzehntelanger erfolggekrönter Ar- beit zum Kleinod der österreichischen Alpen mitgestaltete. Als getreuer Sohn der Heimat hör- test Du die Quellen rauschen, aus de- nen unsere Volkskraft und ihre schön- ste Blüte, die Tiroler Volkskunst, sich nährten. Selbstlos und uneigennützig hast Du diese Strömungen der Allge- meinheit nutzbar gemacht, hast uns den Adel der heimischen Art und Ar- beit schätzen gelehrt und hast - weit vorausschauend - Tirol das Tor zur weiten Welt geöffnet. Der Weit aber hast Du unsere herrliche Heimat in vollem Glanz ihrer alpinen und volks- kundlichen Schönheit gezeigt. So durftest Du Dich selbst erfüllen in gesegneter Arbeit für Tirol, fandest den besten Lohn im Gedeihen Deines gemeinnützigen Werkes und in der Er- füllung und Verwirklichung Deiner großzügigen heimatlichen Pläne. Ein Glüchlidher, vom Schicksal Be- gnadeter im Leben, warst Du es auch im Tode, der Dich, den Vollendeten und doch immer noch Strebenden, mit linder sanfter Freundeshand hinweg- führte aus dem Kreis des Wollens und Vollbringens." Landtagsvzeprdsident Christian Horngacher: Wird der Ministerbesuch eine Chance für das Bergwerksgebiet? (Fortsetzung von Seite 2) sen, sondern am nächsten Tag das Bergwerksgelände selbst begehen. Da- mit wird aus dem Aktenmaterial ein- mal eine ministerielle pliastische Vor- stellung ermöglicht. Die dritte Chance sehe ich in der Tatsache, daß wir end- lich ein demokratisches Mitbestim- mungsrecht über unser Schicksal im: Raum Oberndorf und Umgebung be- kommen. Trotzdem möchte ich als In- itiator des Ministerbesuches vor zwei Fehlern warnen. Es wäre trotz der ver- fahrenen Situation völlig falsch, die Kitzbühel Sie kommen Die Original Oberkrainer unter Leitung von Slavko Avsenik am Montag 31. August zum großen Bauernball Beginn 21 Uhr Sichern Sie sich Ihren Tisch rechtzeitig Flinte ins Korn zu werfen. Es wäre aber ebenso falsch, sich in eine starre Trotzstellung zu verschanzen. Wenn wir eine echte Chance erreichen wol- len, müssen wir alle zusammenste- hen und in zäher, aber sachlicher Mit- sprache unseren Boden und unsere Wirtschaftsinteressen verteidigen. In diesem Sinne sehe ich im Besuch des Ministers Staribacher sehr wohl eine Chance für uns alle. Ich habe mir als Abgeordneter pflichtgemäß gestattet, diese Chance zu ermöglichen und ich bin neugierig, wie es den spezifischen Interessenvertretern gelingt, 'diese Chan- ce auszunützen. Dazu wünsche ichauf- richtigen Herzens einen guten Erfolg.
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