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Samstag, 29. August 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 glied des Kitzbüheler Skiklubs und erfreut sich bei der Bevölkerung sei- ner Wahlheimat Kitzbühel größter Be- liebtheit. Trotz seines hohen Alters ist der Ju- bilar mit Rüstigkeit noch in den Be- trieben seiner Firma tätig. In Würdi- gung seiner großen Verdienste um die gewerbliche Wirtschaft, die er sich in „Kirchenkonzerte" aus festlichem oder besinnlichem Anlaß sind in Kitz- bühel seit langem Gepflogenheit. Am 17. August 1926 z. B. fand zugunsten der Glockenbeschaffung ein großes Kirchenkonzert statt, das einen sehr würdigen Verlauf nahm. Namhafte Künstler aus dem Fremdenpublikum und die Mitglieder der „Wiener Salon- kapelle" im Grand Hotel stellten sich zur Verfügung: Konzertsängerin Elisa- beth Mende, Budapest (Sopran), Fr. Dr. Brix, Wien (Alt), die Kapellmeister Ludwig Kloo (Violine), Dr. Karl Gieß- kann (Cello), Franz Poddany (Orgel). Auch der Kirchenchor und der Männer- gesangsverein wirkten mit. Ein Konzert des weltbekannten Don- kosakenchors in der Pfarrkirche ist noch in Erinnerung. In neuerer Zeit nehmen die Konzer- te mehr den Charakter von „musikali- schen Weihestunden" an, deren Pro- gramm sich entweder der Klassik zu- wendet oder dem Musizieren mit volks- tümlichen Instrumenten z. B. im Rah- men von adventlichen Besinnungsstun- den oder auch in Anlehnung an neuere volksliturgische Gottesdienste oder wie bei der Aufführung der „festlichen Kinder- -und Jugendmesse" von Frau Prof. Hofer 1966 oder der Urauffüh- rung ihrer „feierlichen Marienmesse" 1967 in der Kapuzinerkirche. Seit Frau Prof. Maria H o f e r dem kirchenmusikalischen Geschehen in unserer Stadt ihre Kräfte schenkt, tritt die Orgel (wie könnte dies bei der über- ragenden Meisterschaft von Prof. Ho- fer auch anders sein) als dominieren- des Instrument hervor. Auch beim drit- ten Kirchenkonzert des heurigen Som- mers am Sonntag kam die Orgel als gestaltendes Soloinstrument im „Prä- ludium von Frescobaldi" aus dem 16. Jhdt., vor allem in den Eigenkomposi- tionen von Prof. Hofer „Pastorale" und „Orgelsuite mit Flötenarie", einem aus einem Tiroler Hirtenlied entnommenen und in vielfältiger variabler Verfäche- rung und Verflechtung durchgeführten Thema zu schönster Entfaltung. Diese Suite auf ein Hirtenlied ist ein Ver- such, Folklore in ein Orgelklangbild einzubauen. Der Dialog zwischen Flöte und Orgel wurde mit farbig registrier- den vielen öffentlichen Aemtern er- worben hatte, wurde ihm schon 1955 die „Silberne Ehrenmedaille der Tiro- ler Handelskammer" verliehen. Dem Jubilar gelten die Wünsche noch für viele weitere Jahre in bester Ge- sundheit. Er ist ein Urenkel des Frei- heitskämpfers der Tiroler Heldenjahre von 1809 Josef Achammer aus Sillian. tem Tastenspiel und mit den Feinhei- ten der Satztechnik durchgeführt. Daß aber immer dann, wenn die Künstlerin in freier, aus der Tiefe musikalischen Klangempfindens und kontrapunkti- scher Gesetzmäßigkeit intuitiv die Kö- nigin der Instrumente zum Tönen bringt, die schönsten Tongemälde ent- stehen und die Intensität ihrer schöp- ferischen Ausstrahlung deutlich wird, das muß immer wieder gesagt werden. Die Konzertsängerin Rose R e u t e r (Sopran) aus Stuttgart sang das „Ave Maria" von Luigi Cherubini und das „Exultate jubilate" von W. A. Mozart. Die Künstlerin beseelte die Werke von anspruchsvollem Niveau mit feinem Stilgefühl; wie sehr die Motetten Mo- zarts die Freude des Menschen zum Schöpfer widerspiegeln, bewies das Sopransolo, welches, von der Orgel in originalgerechter barocker Klangwir- kung begleitet, die Schönheit vergeistig- ter Musik empfinden ließ. Rose Reu- ters klangvolles, tragendes Organ, von großartiger Modulationsfähigkeit und Klangresonanz getragen, von zartestem Ansatz bis zur raumfüllenden Durch- dringung reichend, ließ den dritten Satz das Alleluja Mozarts duftig und jubilierend ausklingen. Fräulein Gertraud KU c h 1, Kitzbü- hel, spielte auf der Gitarre sechs Ton- stücke mit Orgelbegleitung. Bei der Zusammenführung von Volksinstru- menten (Gitarre, Zither, Harfe etc.) mit der Orgel handelt es sich um den koordinierenden Versuch im sakralen Bereich, einer Klangwirkung den durch- wegs würdigen Raum zu geben, welche musikalisch überaus interessant ist und der Jugend möglicherweise An- sporn bedeutet. Nicht das rhythmische Element, sondern die tonale Figura- tion tritt dabei hervor. Frl. Küchl ent- ledigte sich ihres Soloparts in sicherer, gekonnter, einfühlsamer und dem In- strument entsprechend filigraner Weise. Mit dem „Postludium" von Frau Prof. Hofer als freie Orgel-Improvisation mit den kraftvollen Klangballungen, der Vitalität und dynamischen Spannweite, die der Interpretin Labsal bedeuten, klang diese kirchenmusikalische Weihe- stunde in der St. Andreas-Kirche zu Kitzbühel aus. F. K. KLEINE ANZEIGEN 1 Wort gebühr normal 2.— S, fettgedruckt 4.— S. Worte ab 15 Buchstaben normal 4.— S, fett 8.— S, bis 15 Worte Mindest- gebühr 30.— S. Raumanzeigen unter den „Kleinen Anzeigen" (schwarze Fläche 65 mm) pro mm 3.50 S. Chiffregeb. 10 S. Stempel und Schilder von H. Dinger St. Johann, Fieberbrunner Straße 18, Tel. 425. Salon Steirer-Anzüge und Jagdanzüge sowie Herrenhemden u. Herrenwäsche kaufen Sie sehr preiswert in der Boutique Tyrol, Kirchberg a. d. Brücke Autobeschriftung, Schilder Heizkörperflutlackierung THALER, St. Johann OVerkaufe Peugeot-Cornbi, sehr guter Zustand. Anfragen Tel. (0 53 52) 756. * Verläßliches Mädchen (Frau) für Haushalt gesucht. Elisabeth Mayr, Oberhofen 4, St. Johann. 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