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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. August 1970 Willkommen zur Kitzbüheler Golfwoche (Fortsetzung von Seite 1) in- und ausländischen Goifern. Wir hoffen, daß es Ihnen auch heuer wie- der in der Sportstadt Kitibühel gut gefällt, Sie erfolgreiche und angeneh- me Tage im Zeichen des Golfsports erleben und das Wetter den Veranstal- tungen wohl gesinnt ist. Mögen Sie Kitzbühel mit seiner Vielzahl an Sport- Erholungs- und Kurmöglichkeiten in guter Erinnerung behalten und ein bal- diges Wiedersehen planen. Hermann Reisch, Bürgermeister Karl Keller. Obmann des Fremden- verkehrsverbandes P. Lippitt, Präsident des Golfklubs Herzlich willkommen in St. Johann zum Weltpokal der Senioren und zum Europa-Jugendtreffen (Fortsetzung von Seite 11) am 29. und 30. August 1970 in St. Johann mit Genehmigung der Österr. Radsport- kommission und der Federation In- ternational Ciclistiea, veranstaltet von der Rad-Union St. Johann in Tirol. 25 Jahre Osterr. Turn- und Sport-Union Ehrenschutz: Landeshauptmann ök.- Rat Eduard Walinöfer, Bgm. Andreas Mariacher, Bez.-Hptm. Dr. Hans Tren- tinaglia, Präsident der Oesterr. Rad- sportkommission Ing. Adolf Pfundner, Obmann der Turn- und Sportunion Ti- rol GR Prof. Alois Prazeller, Sportrefe- rent von St. Johann Perterer, Präsident der Tiroler Landes-Radsportkommis- sion Aldo Lorenzi, Obmann des FVV Felix Madi, Organisationsleiter Franz Baumann. 300 Rennfahrer aus Österreich, BRD, Amerika, Südafrika, Holland, Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien, der Schweiz, Liechtenstein, Jugoslawien, CSSR, Dänemark - 14 Nationen wer- den besten Radsport, zeigen, darunter zahlreiche Könner des Radsportes, die bei der Tour de France, dem Giro d' Italia und als Meister ihres Landes schon Großes geleistet haben und heu- te noch in bester Form sind. Die Profis von einst wie Max Bulla, Emil Schöpf- im, Adolf Schön, Jan Nolten, Nikolas Morn, Max Meier, Rik van Isterdael, R. Gautier, Jos Moerenhout und viele mehr haben schon im vergangenen Jahr gezeigt, daß sie noch in bester Form sind, denn sie bewältigten die nicht leichte Strecke von St. Johann über Schwendt----Kössen—Erpfendorf--- Kirchdorf—St. Johann mit einem Schnitt von über 40 km/h und kämpf- ten wie in vergangenen Tagen bei den großen Rundfahrten. Als Favorit bezeichnen kann man in der Klasse 1 120 km (drei Runden) Jonny Michely, Luxemburg, der dieses Jahr die Luxemburg-Rundfahrt über vier Etappen gewann. Er wird aber hart bedrängt werden vom holländi- schen Meister 1970 F. Rabe und dem Schweizer Inäbit sowie der großen deutschen Streitmacht. Aber auch Oesterreich ist mit Rauner, Schein und Pescha hervorragend vertreten. Tirol wird auch mit dem Union-Peugeot-Fah- rer Engelmayer ein gutes Eisen im Rennen haben. In der Klasse II wird wohl Max Meier, der sich im vergange- nen Jahr in der Klasse 1 den Sieg hol- te, nicht zu schlagen sein. Aber auch er hat mit schärfster Konkurrenz zu rechnen. In der Klasse III wird Bau- mann, Deutschland, als Favorit ge- stempelt. Er fährt heute noch bei den A-Amateuren Rennen und ist in Hoch- form. Aber hier werden die Holländer groß auftrumpfen. In der Klasse IV wird es ein hartes Rennen über 40 km geben. Hier treffen der Tour-de-France- Sieger Bulla, der Deutsche Meister Schöpflin, Pützfeld, Schön und viele mehr aufeinander. Aber als Sieger kann man mit dem Belgier Van Mee- nen rechnen. In seiner Laufbahn er- zielte er über 150 Siege und wurde Meister von Belgien der Senioren. Beim Europa-Jugendtreffen über 120 km werden über 100 Fahrer aus Öster- reich, der Schweiz, BRD, Liechtenstein und Italien um den Nationenpokal kämpfen. Mit den besten Aussichten geht Roman Hermann, Liechtenstein, ein Könner von Format, ins Rennen. Aber auch Deutschland stellt die Nord- deutsche Auswahl und Oesterreich ist mit den Besten am Start. Ein offenes, aber schnelles Rennen steht hier be- vor. Am 29. und 30. August wird in St. Johann Radsport großgeschrieben! Schutzverband begrüßt den Besuch des Handelsministers in Oberndorf! (Fortsetzung von Seite 1) Bergbauinteressenten erfahren wer- den. Bis jetzt haben sich die beteilig- ten Bergbauunternehmungen mehr als spärlich über ihre Absichten und Plä- ne in unserem Lebensraum geäußert, und alle bisher erkennbaren Absichten waren alles eher als positiv zu bewerten. Sicherlich können wir vom Herrn Bundesminister keine Wunder erwar- ten, dies tun wir auch nicht, aber wir erwarten von ihm, sollte er allein nicht zuständig sein, dann von der gesamten Bundesregierung, daß man unsere seit Jahrzehnten geleistete Aufbauarbeit, die sich sehr zum Wohle ganz Oester- reichs ausgewirkt hat, nicht mit einem Federstrich zunichte macht und den bedeutendsten Fremdenverkehrsbezirk Tirols um seine Existenz bringt! Diese grundsätzliche Forderung wird von uns allen, den Gemeinden, den Fremdenverkehrsverbänden, aber auch von der ganzen Bevölkerung des Rau- mes „Kitzbüheler Alpen" nachhaltigst vertreten, denn in diesem Gebiet ist der Fremdenverkehr nicht Sache ein- zelner Unternehmer und seiner Be- schäftigten, sondern er ist zum All- gemeingut der Wirtschaftskraft und zur Existenzbasis nahezu der gesam- ten Bevölkerung geworden. Wenn man vorausschauend den Prognosen für die kommende Zeit auch nur zum Teil Glauben schenken darf, dann sollten doch alle verantwortlichen Lenker un- serer österreichischen Volkswirtschaft erkennen, daß die größten Erfolgs- chancen für die Zukunft gerade im Er- holungsraum unserer Bergwelt liegen werden und es mutet daher geradezu wahnwitzig an, wenn man im Kern- punkt einer seit Generationen aufge- bauten Erholungslandschaft einen Berg- werksbetrieb beheimaten will, der mit einem Schlage imstande ist, dies alles bisher Geschaffene zu vernichten. Zur Frage bestehender Verträge wäre festzustellen, daß es sicherlich mehr als bedauerlich ist, wenn die ÖIG als oberste Dienststelle der verstaatlichten Wirtschaft ohne jede Rücksichtnahme auf die wirtschaftliche Entwicklung im Raume Kitzbühel mit einem ausländi- schen Bergbauunternehmen Verträge abschließt und die Wirtschaft unserer Heimat vor vollzogene Tatsachen stel- len will. Es drängt sich hier die Frage auf, wer vertritt eigentlich das Interes- 'se des Landes Tirol in der ÖIG? Hal- ten diese Herren es nicht für notwen- dig, vor Abschluß solcher wirtschafts- feindlicher Vereinbarungen die zu- ständigen Stellen zu befragen? Das Handelsministerium ist sowohl für die Belange des Fremdenverkehrs wie auch als oberste Bergbehörde für die Bergwerke kompetent. Der Herr Handelsminister wird daher ein ent- scheidendes Wort mitzusprechen ha- ben, dies steht außer Zweifel. Es darf der Hoffnung Ausdruck verliehen wer- den, daß die Verfassung bzw. die Ge- setzgebung dem Herrn Handelsmini- ster das Recht einräumt, nach gewis- senhafter Prüfung und Abwägung der wirtschaftlichen Bedeutung beider Fak- toren eine klare Entscheidung herbei- zuführen. Sollte wider Erwarten solch eine Entscheidung nicht im Bereiche der Machtbefugnisse des zuständigen Ministers liegen, wäre diese wohl im Ministerrat zu suchen, wobei wir hof- fen und erwarten, daß solch eine Ent- scheidung den Existenzerfordernissen unserer Heimat entsprechen wird. Unser Schutzverband hat sich zur Aufgabe gemacht, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln und mit aller Ener- gie dafür einzutreten, daß die Ver- nichtung unserer wirtschaftlichen Exi- stenz und die Zerstörung der Land- schaft durch den Bau eines Bergwerks- großbetriebes verhindert wird.
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