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Samstag, 29. August 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 sich glücklich schätzen, daß in der Geschehnisse um den Bergbau Wildbachverbauung die Arbeiten fort- im Bezirk Kitzbühel gesetzt werden. Verschiedene Pressemeldungen der letzten Zeit lassen es angebracht er- scheinen, auf die Entwicklung der im Zusammenhang mit dem Bergbaupro- jekt im Bezirk Kitzbühel getroffenen Maßnahmen zurückzublenden, um ein objektives Bild gewinnen zu können. Zu Beginn des vergangenen Jahres hat die Bezirksstelle Kitzbühel der Ti- roler Handelskammer unter der Füh- rung von LAbg Christian Huber auf Grund der ersten an die Oeffentlichkeit gedrungenen Mitteilungen über die Wiederaufnahme des Bergwerksbetrie- bes am Röhrerbühel die Initiative zu- nächst zur Klärung dieser Angelegen- heit ergriffen. Es stellte sich bald her- aus, daß es leider keine bloßen Gerüch- te waren, die in der Tagespresse ver- breitet wurden. Dem Ernst dieses Problems entsprechend hat das Präsi- dium der Tiroler Handelskammer eine Zusammenkunft aller damit befaßten Persönlichkeiten des Landes und Be- zirkes in Oberndorf veranstaltet. Un- ter Vorsitz vn Univ.-Prof. Dr. Aubele, als Vertreter der Tiroler Handelskam- mer, haben sich die Herren der Tiroler Landesregierung, u. a. Hofrat Dr. Kirch- meyr und der Chef der Abteilung Lan- desplanung, sowie der Ausschuß der Handelskammer Kitzbühel zu einer verantwortungsbewußten Diskussion über die möglichen Auswirkungen des Bergbaues zusammengefunden. Die Ab- teilung Landesplanung hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein Exposä zu De- tailfragen ausgearbeitet, aus dem man schon einen Ueberblick über die Trag- Auf der 37. Sitzung des Kitzbüher Gemeinderates am 20. August 1970 wurden unter dem Vorsitz von Bürger- meister Hermann Reisch folgende Ver- gaben für den Hochbehälterbau be- schlossen: Die Lieferung der Türen und Fenster an die Firma Klingler, Salzburg, für die Anbotsumme von 63.000 Schilling, die Durchführung der Malerarbeiten an die Bauschutz-GmbH Wels für die An- botsumme von 238.900 Schilling, die Lieferung der Wasserzähler, der Ver- bindungsklappe, die mit einem Motor- schieber auszustatten sind und die Sandstrahlung (123.000) an die Firma Ritmayr, Schweiz. Die Vergaben erfolg- ten nach Vorschlag von Ing. Herbert des Architektenbüros Dipl.Ing. Lässer, Innsbruck. Einheimische Firmen hat- ten keine Anbote abgegeben. Der Bürgermeister berichtete, daß weite der zu behandelnden Fragen ge- winnen konnte. Vom Ergebnis dieser Besprechung und von dem darauf er- stellten Gutachten der Tiroler Handels- kammer ausgehend, wurde Landes- hauptmann Wallnöfer erstmals einge- hend über den Sachverhalt unterrich- tet. Dies geschah übrigens auch durch weitere Vorsprachen von LAbg. Chri- stian Huber. Es galt nun, die Wirtschaft sowie die gesamte Bevölkerung des Bezirkes aufzuklären und wachzurufen. Eine von der Kitzbüheler Handelskammer einberufene Versammlung aller Bür- germeister, Fremdenverkehrsobmän- ner und Funktionäre der gewerblichen Wirtschaft im Hotel Klausner, Kitz- bühel, sollte diesem Zwecke dienen. Hofrat Dr. Kirchmeyr gab bei dieser Gelegenheit eine tief beeindruckende Darstellung der Rechtslage, die nach dem Berggesetz einen Schutz der hei- mischen Interessen gegen den Bergbau kaum zuläßt. Alarmiert durch die nun- mehr erst zu Bewußtsein weiterer Be- völkerungsschichten gelangenen Trag- weite des Geschehens, haben sich Ak- tivitäten entwickelt, die, getragen von den Spitzenfunktionären des Wirt- schaftsbundes und der OeVP, zu klä- renden Gesprächen zwischen Landes- regierung und Ministerium führten. Die Gründung des Vereins zum Schutz der Landschaft und der heimischen Wirtschft war letztendlich Ausdruck des in der Bevölkerung verankerten Willens, sich nicht etwas aufzwingen zu lassen, was in jeder Hinsicht uner- wünscht ist. ÖWB-Kitzbühel die Arbeiten der Wildbachverbauung am Köglergraben in der beschlossenen Bauetappe erfolgreich fertiggestellt wurden. - Durch einen Projekts- verzicht in einer anderen Gemeinde wurden bei der Bauleitung der Wild- bachverbauung Mittel frei, die nun zur weiteren Verbauung des Köglerbaches im Raume Zephyrau eingestzt werden können. Es handelt sich um den Be- trag von 600.000 Schilling. Auf Antrag des Bürgermeisters beschloß der Ge- meinderat einstimmig, den anteiligen Betrag von 90.000 Schilling (15 Pro- zent) freizugeben, so daß die Arbeits- gruppe Zorn, die sich bei den bisheri- gen Wildbachverbauungen bestens be- währt hat, die weitere Verbauung durchführen kann. - Stadtrat Peter Sieberer berichtete über die großen Wildwasserschäden in der Pinzgauer Gemeinde Niedernsill. Kitzbühel darf Ueber das Ansuchen des Gemeinnüt- zigen Kunsteisbahnvereins Kitzbühel über die Aenderung der Laufzeit der Darlehen und die Entlastung der fünf Bürgen entwickelte sich eine rege De hatte. Bürgermeister Reisch berichtete, daß die Stadtgemeinde bisher dem Kunsteisbahnverein Darlehen von 2,7 Millionen Schilling gewährte. Von die- ser Summe haften fünf Mitglieder und zwar Präsident Otto Hölzl, Vizepräsi- dent Max Werner jun., Dr. Kurt Obern- gruber, Hubert Leitner und Dieter Kü- chenmeister für einen Betrag von S 500.000. Bisher genehmigte der Ge- meinderat die Uebernahme der anfal- lenden Zinsen, so daß die Bürgschaft nicht wirksam wurde. Nun habe der Kunsteisbahnverein vom Landeshaupt- mann Eduard Walinöfer und Sektions- chef Dr. Pruckner vom Bundesmini- sterium für Finanzen die Zusage er- halten, für den Kabinenbau eine Sub- vention von 1 Million Schilling zu er- halten. Diese Subvention wird jedoch erst 1971 bzw. 1972 flüssig gemacht und es ist Aufgabe des Vereins, mit Unterstützung der Stadtgemeinde ein Baudarlehen aufzunehmen. Der gegen- wärtige Barackenbau, in welchem die Kabinen und die WC-Anlagen sowie das Buffet untergebracht sind, könne nicht mehr genügen. Der Neubau ist mit 1,350.000 Schilling veranschlagt, wo- bei jedoch der Verein durch Eigenlei- stungen bestrebt sein wird, die Kosten zu ermäßigen. Vom Gemeinderat wurde mit Befrie- digung festgestellt, daß öffentliche Mit- tel des Landes und des Bundes zur Verfügung stehen. Der gezeigte Sport- idealismus der verantwortlichen Her- ren, so Vbgm. Hans Brettauer, müsse daher gerechterweise auch honoriert werden. GR Lois Schweinester wies darauf hin, daß es ein Glück ist, daß sich immer wieder Leute finden, die für die Oeffentlichkeit arbeiten und dabei auch ein Risiko auf sich nehmen. GR Alfred Gebetsberger setzte sich da- für ein, daß dem Kunsteisbahnverein das Bauholz zur Verfügung gestellt wird. Der Gemeinderat faßte sodann folgende Beschlüsse: Das gesamte Darlehen wird zinsen- frei und auf die Dauer bis zum 31. De- zember 1999 gewährt; Die fünf persönlich haftenden Bür- gen werden aus der Haftung entlassen; Für den Bau des Kabinentraktes stellt die Stadtgemeinde dem Kunst- eisbahnverein 40 Festmeter Rundholz Fichte/Tanne zur Verfügung. Der Schnitt des Bauholzes in der städt. Säge erfolgt kostenlos. Die Eintragungen im C-Blatt des Grundbuches müssen jedoch in der bis- herigen Art belassen bleiben. Aus dem Kitzbüheler,-'- Rathaus Sanierung des Kunsteisbahnvereins Kitzbühel - Wildbachverbauung wird fortgesetzt - Neuer Forstweg
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