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‚Nagei 73.107" Elite, RL - erorachte im Berichtsjahr die höchste Standard- leistung mit 6414 - 4,24 - 304 als Heimkuh. Züchter und Besitzer: Anna Brosl, Niederndorf. Photos: Ing. Huber Samstag, 29. August 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 RENTABILITÄT NUR DURCH LEI- STUNGSSTEIGERUNG Im Rahmen der bergbäuerlichen Land- wirtschaft stellt die Rinderzucht den wichtigsten Betriebszweig dar. Diesen zu größtmöglicher Ertragsfähigkeit zu entwickeln, ist ein dringendes Erfor- dernis, wobei ein gutes Fachwissen die Voraussetzung für die notwendige Spezialisierung ist. Es geht in der Bin- derzucht also darum, nicht nur die Arbeits-, Dünger- und Futterwirtschaft auf ein entsprechendes Niveau zubrin- gen bzw. dieses zu erhalten, sondern auch durch richtige Fütterung, Hal- tung und eine konsequente Zuchtaus- lese zu einem hohen Leistungsstand zu gelangen. Nur von einem solchen aus können entsprechend gute Leistungs- nachweise für den Verkauf im Inland bzw. für den Export erreicht werden, wodurch erst die Rentabilität der Rin- cierzucht gesichert ist. Den Herdbuchzüchtern als den Trä- gern der organisierten Zucht fällt es zu, den gestellten Anforderungen auf- geschlossen gegenüberzustehen und sich fortschrittlicher Methoden zu bedienen. Das erstrebenswerte Ziel bei der Er- züchtung weiblicher Rinder mit ent- sprechendem Rahmen und Bemuske- lung ist eine den heutigen Anforde- rungen entsprechende Einsatzleistung und. die Eigenschaft, mit möglichst wirtschaftseigenem Futter und wenig Kraftfutter (zur Nährstoffergänzung) hohe Leistungen in Milch zu erbrin- gen, wofür ein geräumiges, leicht melkbares Euter Voraussetzung ist. Diesem Ziel kamen die Pinzgauer Züchter Nordtirols, wie der nachfol- gende kurze Bericht zeigt, im Jahre 169 wiederum ein gutes ‚Stück näher. Die an die Züchter heute gestellten Anforderungen verlangen bereits ein großes Maß an Disziplin. und Ausdauer und ihr Einsatz wird durch die schwie- rige Umwelt, wie z. B. die Höhenlage der Betriebe und Almen sowie die Tatsache, daß jedes Kilogramm Kraft- futter zugekauft werden muß, noch zusätzlich wesentlich erschwert. Wenn trotz all dieser Umstände bei den Nord- tiroler Pinzgauern der Leistungsdurch- schnitt verbessert werden konnte (und hervorragende Spitzenleistungen erzielt wurden, so ist dies umso anerkennens- werter. Die Tatsache, daß sich die Qualität hinsichtlich der Leistunigs- anlage für Milch und Fleisch, speziell der in der künstlichen Besamung und den Stierhaltegemeinschaften einge- setzten Stiere verbessert hat, gewähr- leistet einen. weiteren Fortschritt In der Zucht. Dieser wird vor allem durch die Ausweitung der künstlichen Besa- mung und die Verwendung von Tief- gefriersperma vorangetrieben. Wir sind auch stets bemüht, das österreichische Pinzgauer Zuchtprogramm zu verwirk- lichen, das die Grundlage darstellt, nach modernen Gesichtspunkten den Zuchtfortschritt zu beschleunigen. Die ausgewiesenen Spitzenleistungen sind dabei einerseits der. Beweis für die Leistungsfähigkeit der Pinzgauer Rasse, andererseits können und sollen sie aber auch allen, schwächeren Betrie- ben zur Orientierung und als Beispiel dienen. 1. Stand der züchterisch. Organisation Die Zahl der Kontrollbetriebe be- trug am 30. November 1969 344, von denen im Pinzgauer Rinderzuchtver- band Salzburg-Tirol in 27 Vereinen bzw. Verbandsaußenstellen 340 Herd- buchbetriebe zusammengeschlossen wa- ren. Gegenüber 1968 ist die Zahl der Kontrollbetriebe um 10 gesunken. Die Gesamtzahl an Kontrollkühen betrug 3417, davon 2943 mit einem Voll- abschluß (= 86 0/o). Im Vorjahr waren. es 3017. Die Zahl der Herdbuch- bzw. Vorherdbuchkühe betrug zum gleichen Stichtag 2696, Herd.buchkühe allein 741. Von den insgesamt 127 gekörten Pinz- gauer Stieren in den politischen Be- zirken Kitzbühei und Kufstein (Tiro- ler Verbreitungsgebiet des Pinzgauer Rinderzuchtverbandes Salzburg - Tirol) waren 83, d. s. 65o Hercibuchstiere. Durch den Einsatz von Tief gefrier- sperma sowie durch die verbesserten Verkehrsverhältnisse wurde eine Aus- weitung der künstlichen Besamung möglich. Insgesamt wurden in den Herdbuchbetrieben 1969 25,2 O/o (1968 21,9 0/o) der Kühe künstlich befruchtet. 1969 bestanden 40 Stierhaltegemein- schaften mit 40 Stieren. II. Leistungsergebnisse 1969 Die ganzjährig abgeschlossenen Kühe erbrachten folgende Durchschnittslei- stungen: Herdbudhkühe 3755 - 4,01 - 151 Gesamtkühe 3319 - 3,91 - 130 Damit blieb gegenüber 1968 die Durch- schnitts - Leistung urch- schnitts - Leistung der Herdbuchkühe gleich, jene der Gesamtkühe stieg aber um 34 kg Milch. Bei Berücksichtigung der zum Teil recht ungünstigen Um- welt, der Höhenlage der Betriebe, des niedrigen Durchschnittsalters der Ge- samtkühe von nur 5,5 Jahren und des enorm hohen Anteiles der Alpkühe sind dies zweifellos beachtliche Ergeb- nisse. 71 ob aller Betriebe liegen über 800 rn Seehöhe und 16 oo sogar über 1000m,. 297 Betriebe oder 86 CVO sind Alpbetriebe. 2395 Kühe, das sind 70 cVo aller Kühe mit Standardiaktionen, wur- den 1969 gealpt. Hinzu kommt, daß 68 o:o aller Almen über 1400 m hoch liegen. Immer wieder muß betont wer- den, daß kein anderes Rassengebiet in Leistungsbericht 1969 des Pinzgauer Rinderzuchtverbundes Anteil Nordtirol
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