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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. August 1970 im Startbüro in Scharnitz am Nach- mittag des 19. September bzw. vor dem Start am Sonntag ausgegeben. Start- karten sind auch im Sporthaus Schlech- ter, Kitzbühel, erhältlich. Nenngeld 100 Schilling. Operette „Saison in Kitzbühel" Anläßlich der Welturaufführung die- ser Operette im Wiener Bürgertheater schrieb die Wiener Volkszeitung in ih- rer Ausgabe Ende Oktober 1936 u. a.: „In den Westländern hat man so lan- ge das Weiße Rössl, das doch im Salz- kammergut zu Hause ist, nach Tirol verlegt, bis die Autoren, allerdings nicht die des „Rössls", nachgegeben und ei- ne eigene, eine bodenständige Operette in das St. Wolfgang von Tirol, nämlich nach Kitzbühel verlegt haben. Ge- schickt, lebendig, bewegt, in bunten hübschen Bildern, das ist im großen und ganzen die „Saison in Kitzbühel" von Ridi W a 1 f r i e d, zu der ein Kom- ponistenpaar Ferry K 1 a m e r und Ru- dolf H o c h w a 11 viele Lieder (man kann auf einige sagen Schlager) ge- schrieben haben, die vom Jodler und Ländler über einen Kaiserjägermarsch einen weiten Bogen ziehen bis zu Tango Nach dem kürzlich erschienen Werk „Tirol von A bis Z" von Dr. Eduard Widmoser wird der Name Schwarzsee schon im Kitzbüheler Salbuch von 1416 erwähnt. „Das Gut zu Pruk hat gesuch an holz und wayd dem Swarczen See". Waldbesitz am Schwarzsee besitzt der Bruggerhof des Josef Reiter heute noch. Wildrechte jedoch nicht mehr. 13. Fortsetzung Der Ehrenbach trat aus den Ufern und überschwemmte die Ehren- bachgasse, die Knappengasse, Teile der Paß-Thurn-Bundesstraße, die Schlosser- gasse, die Graggaugasse, die Hammer- schmiedstraße, die Straße Im Gries und den Fischlechnerplatz sowie die Franz-Erler-Straße. Häuser und eben- erdige Geschäfte wurden blitzartig überflutet und mit Schlamm versan- det. In der Ehrenbachgasse wurden mehrere Personen durch die Männer der Freiwilligen Feuerwehr vor dem Ertrinkungstod gerettet. Am 3. August des gleichen Jahres, am Tag des Jahrmarktes der Stadt- musik, ging ein weiteres Gewitter nie- der, wobei der Ehrenbach und der und Slowfox, also musikalisch ein Bild der Alpensaison. Es ist auch eine Hand- lung da und eine gar nicht übel erfun- dene. Der arme Schuster, der Toni aus Oberndorf nahe bei Kitzbühel gewinnt das große Los. Ein beliebter Theatervorwurf. Neu aber ist, daß es sich nicht um Geld han- delt, sondern um das Recht, vier Wo- chen lang zu viert im Grandhotel Kitz- bühel volle Pension genießen zu kön- nen. Das nützt er mit seiner ledigen Schwester, dem philosophischen Dorf- bettler und einer weisen Frau aus, die unseres Wissens in der Operettenlitera- tur neu ist, nämlich der Hebamme des Dorfs. In jenem Hotel logiert die Ju- gendliebe des jungen Schusters, die Tochter des Dorfbettlers, die, vom Schuster nicht erkannt, vom Hotel- publikum zwar nicht für den Prinzen of Wales, aber immerhin für die Prin- zessin Mary von Großbritannien ge- halten wird. Verwicklungen, schwere gebrochene Herzen nach dem zweiten Finale und Lösung zu einem glück- lichen Ende, noch glücklicher als es der Beginn mit dem Haupttreffer ge- wesen. Es wird eine echte Saison in Kitzbühel werden, die sich bekanntlich nicht nur über eine, sondern viele Jah- reszeiten erstreckt. Nach einer Eintragung in dem baye- rischen Lehensauszug um das Jahr 1500 heißt es „Der Swartzensee in Puchlach" war landesfürstliches Lehen der Her- ren von Freiberg. Später kam der See in den Besitz der Gerichtsherrschaft Rottenburg. Laut deren Urbar von 1609 ist „der Schwarzensee im Münichauerischen Köglerbach Schäden anrichteten. Wäh- rend der Ehrenbach innerhalb kurzer Zeit wieder reguliert werden konnte, verstopfte sich der Köglerbach bei der Brücke im Stockerdörfl und ergoß sich auf die Baulichkeiten der Firma Kitex und auf Objekte in der Jochberger Straße. Der Gesamtschaden beider Katastro- phen dürfte bei 8 Millionen Schilling liegen. Am 19. August wurde das Anwesen Gasthof Stang ein Raub der Flammen. Das Feuer brach im rückwärtigen Teil der ausgebauten Scheune aus und wur- de durch einen achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel entfacht. Am 16. September fand die Feier der Verschwisterung der beiden Städte Sun Valley und Kitzbühel statt. Gejaid Gerichts Kitzbühel dem Fried- rich Kupferschmid bestandsweise um 6 Gulden verlassen". Im Fischwasserbericht des Pflegers von Kitzbühel von 1768 wird der Schwarzsee von Kitzbühel als Eigen- tum der Freiherrn bzw. Grafen Tannen- berg bezeichnet. Und von ihm wird wei- ter gesagt, daß er seinen Wasserein- fluß von den dortigen Mösern erhalte, nicht abgelassen werden könne und Hechte, Karpfen und Krebse enthalte. Laut Steuerkataster von 1575 gehörte der Schwarzsee zum Gut Oberhaus, das im Eigentum des Grafen von Tan- nenberg stand. Der Schwarzsee hat auch nach dem Heimfall der Herrschaft Rottenburg an den Staat im Jahre 1835 zu jener gehört und wurde 1867 an den Besit- zer des Tiefenbrunnerbräu Sebastian Schlechter verkauft. Mit Kaufvertrag vom 28. August 1944 ging der Schwarzsee von Franz Walti an die Stadtgemeinde Kitzbühel über. Franz Walti behielt für sich und seine Familienangehörigen, seine Dienstneh- mer und alle seine Pensionsgäste das Recht des Freibades und auch das Recht, mit einem eigenen Kahn den Schwarzsee befahren zu können. Der Kaufpreis wurde auf Grund von behördlichen Schätzungen auf 200.000 DM festgesetzt. Walti legte seine Bade- und Bootsvermietungskonzession zu- gunsten der Stadtgemeinde Kitzbühel zurück. Für einen Gegenwert von 27.290 DM erhielt Franz Walti im Tauschwege mehrere Grundstücke, darunter auch das Gottliebanwesen (Liabei genannt) und das Spitalwaldl, so daß nur ein Betrag von 172.710 DM ausbezahlt wur- de. Der Schwarzsee wurde mit einer „produktiven" Fläche von 8,1 ha ange- geben; die Uferparzellen, welche eben- falls von der Stadtgemeinde erworben wurden, hatten ein Ausmaß von insge- Am 15. Oktober wurde Pfarrer Jo- hann Danninger feierlich installiert. Am 3. November besuchten die Abge- ordneten zum Tiroler Landtag Orte un- seres Bezirkes. In Kitzbühel wurden die hohen Gäste von Bürgermeister Hermann Reisch begrüßt. 1968 Kitzbühel: Wieder Filmarbeiten. Immer mehr wird Kitzbühel zum Schauplatz für Filmaufnahmen. Am 18. Jänner begannen die Dreharbeiten mit den Weltstars Claudia Cardinale und Rock Hudson für den Film „Ein ruhi- ges Paar". Als Produzent trat eine ame- rikanisch-italienische Filmgesellschaft auf. Beim Hahnenkamrnrennen am 20. und 21. Jänner nahmen Skirennfahrer aus 24 Nationen teil. Als Sieger wurde wiederum Jean-Claude Killy gefeiert. Am 24. Februar fand der große Emp- fang des Olympia-Medaillengewinners Der Schwarzsee in Kitzbühel Eine topographische Studie über die Besitzverhältnisse u. a. 120 Jahre Gendarmerie Kitzböhel und St.Johann
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