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Seite 10 Kitzbüheler Anzmer Samstag, 5. September 1970 Ueber 3000 Konzerte haben die fünf Musikanten und das Duo Koren schon absolviert. Zuletzt gastierten sie in Amerika und fanden auch dort ein be- geistertes Publikum. 2. 1,0 ihrer Titel wurden auf Single-Schallplatten auf- genommen und 15 Langspielplatten her- gestellt. Bisher wurden schon über 4 Millionen Schallplatten der Oberkral- ner verkauft. In der Tenne, die trotz des relativ hohen Eintritts bis auf den letzten Platz gefüllt war, begeisterten die Original Am 8. Oktober 1950 wurde das Giok- kenspiel auf dem Turm der St. Katha- rinenkirche zu Kitzbühel von Weih- bischof DDr. Johannes F i z e r einge- weiht. Seit dieser Zeit ist Musikdirek- tor Prof. Maria H o f e r am Spieltisch dieses Glockenspiels, dem ersten in Ti- rol, tätig. Jahr für Jahr, Sommer und Winter, erkletterte sie die hohe Turm- stube, um die 18 Glocken ertönen zu lassen, falls diese nicht automatisch über die Spieluhr in Gang gebracht wurden. Nun, nach 20jähriger „Alleinherr- schaft" hat die bekannte Glockenspiel- expertin Prof. Maria Hofer eine Assis- tentin gefunden und ausgebildet. Es ist dies die junge Tochter zu Hochegg Rosemarie G a s t e i g e r, Schülerin am Konservatorium in Innsbruck und Leh- rerin an der städt. Musikschule Kitz- bühel. Die Stimmung der 18 Glocken im Gewicht von je 15 bis 180 Kilogramm wurde seinerzeit vom Glockengießer Ing. Josef Pfunder, Wien und vom Vorstand der Diözesankommission für Kirchenmusik in Wien Professor Hof- rat Andreas Weißenböck, Chorherr von Klosterneuburg, durchgeführt. Ihre Tonhöhe bewegt sich von d" bis g". Die Mittel zur Beschaffung des Giok- kenspiels wurden durch Gaben von Stiftern, Gönnern und Spendern auf- gebracht. Diese erhielten, neben dem Dank des Komitees, eine färbige Radie- rung der Katharinenkirche, welche erstmals 1365 erwähnt wurde. Der Kitzbüheler, wie überhaupt der Unterländer, gilt als Glockennarr. Ein schönes Geläut aus hellklingenden Glocken und dumpfen Schalbern ge- hört zu einer richtigen Almfahrt und auch zum „Aimererfahr'n", das vor we- nigen Jahren von den „Lustigen Kitz- bühlern" wiederum eingeführt wurde. Ihre Glockenhiebe haben die Kitzbü- heler schon vor Jahrhunderten gezeigt. Als der Bau der jetzigen gotischen Pfarrkirche 1506 „eingezwickelt", d. h. gewölbt wurde, beschafften sie 12 Jah- re später eine neue große Glocke. Aber Oberkrainer und des Duo Koren er- neut. Dies obwohl man ihren Sound jetzt schon an die 15 Jahre kennt. Ein Beweis ihres Könnens und ihrer Mu- sikalität! Unter den interessierten Gästen der Tenne: LA Christian Huber mit Fa- milie, Gemeinderat Friedhelm Capefla- ri mit Frau, Hias Leitner mit Frau, das frisch vermählte Ehepaar Rudi Sai- 1er, der Leiter der „Lustigen Kitzbüh- 1er" Andrae Feiler und Balthasar Hau- ser vulgo ‚ ‚Stangiwirts-Hauserl". große Glocken brauchen starke Türme und diese Glocke war so schwer ge- worden, daß der damalige Kirchen- turm dafür zu schwach erschien. Aus einer um das Jahr 1566 seitens der Bürgerschaft Kitzbüheis an die Regie- rung in Innsbruck geschickten Einga- be hören wir (Prof. DDr. Matthias Mayer in „Klang an die Welt", Kitzbü- hel 1950): „daß ahlhie bey Sd. Andres Gottshaus eine zimblich große und gu- te Glockhen ist, die aber fit in dem Kirchturm hengt, sondern in einem Pindtwerch und hölzernen offenem Ge- häus zunegst bey der Kirchen". So wur- de dann mit Beisteuer des ganzen Landgerichts Kitzbühel und der kirch- lichen Benefizien der Stadt der mächti- ge Frauenturm (1566-1569 oder 1570) gebaut. Nochmals zeigte sich die Glocken- freude der Kitzbüheler im Jahre 1847. Kurz vorher kam der Baumeister Se- bastian S c h w e i n e s t e r nach Inns- bruck und sah dort beim Gießer Mil- 1er eine prachtvolle Glocke, die um den reinen Materialwert zum Verkauf stand. Sie war für die St. Jakobs Pfarrkirche, dem heutigen Dom, in Innsbruck be- stimmt gewesen. Ihre Annahme war aber wegen eines Gußfehlers am Helm, der nur ihrer vollen Schönheit, aber keineswegs ihrer Tonfülle Eintrag tat, verweigert worden. Die Kitzbüheler be- schlossen, sie, die zweitgößte Glocke Tirols, zu kaufen und der damalige Bürgermeister Josef S t e i n e r ging selbst dafür sammeln. Am Rosenkranz- fest 1847 wurde sie das erstemal ge- läutet. Diese Glocke überstand den er- sten und den zweiten Weltkrieg glück- lich. Viele, ja alle, erfreuen sich ihrer tiefen metallenen Stimme. Als in Kitzbühel die Idee auftauchte, ein klingendes Erinnerungsmal an die Gefallenen und Verstorbenen sowie Vermißten des zweiten Weltkriegs zu schaffen, konnte man nicht an die Be- schaffung einer großen Heldenglocke denken. Man schritt zur Beschaffung eines Glockenspiels, wozu die Initiative von der heimischen Komponistin Ma- ria H o f e r ausging. Es bildete sich ein Bausteineaktjon Einzahlungen bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, Kto.-Nr. 2000, bei der Raiffeisenbez.-Kasse Kitzbühel Nr. 37.000 Stand vom 26. August 3,075.734 Neue Spender: Hans und Erna Posch, Kitzbühel Jodifeld 4 Kranzabl. Hermine Baronin Wessly 200 Stand vorn 2. Sept. 3,075.934 Im heurigen Jahr wurden bisher in die Bausteinealtjon 28.490 Schilling ein- gezahlt. Nachdem der im Haushaltein- gesetzte Betrag von 20.000 Schilling überschritten wurde, werden die nun- mehr eingegangenen Beträge (einschließ- lich der 8490 Schilling) ausschließlich für besondere Anschaffung im Dienste der Klinik verwendet. Komitee, dem folgende Persönlichkei- ten angehörten: Stadtpfarrer Joseph S c h m i d, Eh- renvorsitzender (gest. 28. Juli 1962), Prof. Maria H o f e r, künstlerische Leiterin, Max W e r n e r sen., Obmann, Josef 1 n f e 1 d, Kunstschmied, Stell- vertreter (gest. 14. Mai 1970), Carl P 1 a n e r, Kassier, Sebastian S e i ß 1, techn. Leiter und Konstrukteur der Anlage, LA Josef 0 b e r h a u s e r, Vertreter der Bauernschaft, Hans Hechenberger, techn. Bei- rat. Eine elektrische Uhr löst das Giok- kenspiel täglich automatisch um 11 und 17 Uhr aus. Mit Hilfe einer einstell- baren Walze können bestimmte Lieder wiedergegeben werden. Durch die Aus- stattung mit einem elektromagneti- schen Klöppelschlag ist es möglich, auf dem Glockenspiel von einem Spiel- tisch aus mittels Tastenbewegung jede Melodie zu spielen. Fremdenverkehrsverband Oberpinzgau berichtet: Julifrequenz gestiegen Betten Juli 1969 Juli 1970 rcail Ort Nächtig. Person. Nächtig. 2403 Kaprun 58.101 10.278 63.756 1043 Piesendorf 14.156 2183 14.748 790 Niedernsill 15.863 2587 16.218 1429 Uttendorf 28.353 3697 28.295 446 Stuhlfeldien 12.561 2195 12.165 2050 Mittersill 45.294 9085 44.671 448 Hollersbach 9252 1283 10.440 1024 Brarnberg 21.064 2114 22.024 1927 Neukirchen 46.577 3987 47.923 765 Wald 10.904 1059 11.937 415 Krimml 17.108 2963 20.149 :3.740 Gesamt 279.234 41.424 292.325 20 Jahre Kitzbüheler Glockenspiel Die Expertin fand eine Assistentin
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