Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 5. September 1970 Kitzbüheler Anzeiger 1. wIrKI. tmtsra ans lirettauer, Re- ferent für Jagd- und Fischerei, Forst- und Lardwirtschafts - Angelegenheiten, und Obmann der Dienststellen-perso nalvertretung bei der Bezirkshaupt- mannschaft. Seine Berufung in den ho- hen Tiroler Landtag wird als ziemlich sicher angesehen, da LR Dr. Erlacher als Regierungsmitglied sein Mandat zu- gunsten Br e ttauers zurücklegen wird. Vizebgm. Hans Brettauer gab vor der Delegiertentagung die Erklärung ab, wohl mit Optimismus, aber ohne Selbst- gefälligkeit seine Tätigkeit im Tiroler Landtag aufnehmen Z:U wollen. Er wer- de sich vorwiegend der Sozialpolitik widmen. Anna Hechenberger, Landesbäuerjn und Bezirksbäuerin, Bäuerin zu Unter- brunn in Kitzbühel. Dipl.-Ing. Ludwig Part!, Leiter der Landesiandwjrtschaftsschu1,e zu Spital auf der Weitau in St. Johann. Er gilt als unmittelbarer Ersatzmann für Bgm. Leonhard Manzl des Tiroler Bauern- bundes. Sein Hauptanliegen ist des Bil- dungsanliegen der bäuerlichen Jugend. Leo Schlechter, kaufm. Angestell- Heuer zum fünftenmal seit 1966 bau- ten die Männer in den grünen Arbeits- monturen vier Tage lang nach Feier- abend in ihrer Freizeit das Löwenbräu- Festzelt auf. Den einzigen für solche Ereignisse noch freien Grund in Kitz- bühel stellte das Bezirksgericht mit OLGR Heinrich von Krauhs der Feuer- wehr kostenlos zur Verfügung. Die Erfahrung und die große Anzahl an verschiedenen Professionisten inner- halb der Feuerwehr ließ eine „Profi- gruppe im Zeltaufbau" entstehen. Je- der Handgriff saß, jedes Hemmnis wur- de umgehend aus der Welt geräumt. Der beigegebene „Zeltmeister", ein Neu ling auf seinem Gebiet, kam aus dem Staunen nicht heraus! Schon am er- sten Abend stand das Zeitgerippe und ein Großteil der heuer um zwei Bahnen vergrößerten Zeltplane war aufgezogen. Doch das war nur der Anfang, die ei- gentliche Arbeit stand noch bevor. In liebevoller Kleinarbeit wurde auch heu- er wieder das Zelt „gemütlich" ge- macht. Zuerst Rollierung mit Gratis- Split aus dem Hartsteinwerk Dipl.-Ing. Franz Cervinka auf den weichen Bo- den, mit der Schubraupe von Ferdi- nand Koidl planiert und mit der Wal- ze des Tennisklubs präpariert. Darüber eine Lage Sägemehl von der Stadtsäge. Dann rückten die Stadtwerke unter ter der Firma Max Klausner, St. Johann. Vizebürgermeister in St. Ulrich, Be- zirksobmann des Arbeiter- und An- gestelltenbundes. Er bezeichnete es als „faszinierende Aufgabe", in der Oef- fenttlichkeitsarbejt tätig zu sein. Dipl.-Vwt. Michael v. Horn, Di- rektor der Kur- und Moorbad AG Kitz- bühel, Bezirksobmann der österr. Ju- gendbewegung - junge Generation in der Volkspartei. Er gilt als unmittel- barer Ersatzmann für Christian Huber des Wirtschaftsbundes Auch er ließ kei- nen Zweifel darüber aufkommen, daß er mit jugendlichem Elan an die poli- tische Arbeit herangehen und nicht vor Schwierigkeiten zurückschrecken wird. 16. Sebastian Foidl'Zimmermann in Fie berbrunin. Kammerrat, Vertreterdes Arbeitsstandes im Arbeiter- und An- gestelltenbund. Dem Vorsitzenden LA Christian Hu- ber, u- ber, der die Delegiertenkonferenz mit Geschick leitete, wurden nach Abfüh- rung der Debatte von der Versamm- lung die herzlichen Glückwünsche zur Verleihung des Verdienstkreuzes des Landes Tirol ausgesprochen. der Regie von Betriebsleiter Hans He- chenberger an, um das Zelt in ein bun- tes Lichtermeer zu tauchen und die Lautsprecheranlage zu installieren. Der Städt. Bauhof unter der Leitung von Polier Hans Gasteiger bemühte sich um das Musikpodium. Die Installation der Schank, Hendlbraterei, Bar, die Bierbänke und Tische waschen und auf- stellen, hunderte, tausende Handgriffe, die von 87 Freiwilligen geleistet wur- den. Wassergraben rund ums Zelt, Fah- nen, Dekoration und natürlich darf auch das „stille Oertchen" nicht fehlen, zumal man sich ja einen regen Bier- konsum erwartet. Schnell noch Blumen aufs Podium - es kann losgehen! Der gutgelaunte Besucher, der ins festlich geschmückte Zelt einzieht, kann sich nur eine vage Vorstellung von all der Arbeit machen, die hinter dem Aufbau steckt. Feierlicher Anstich des ersten Fasses durch Bürgermeister Hermann Reisch. Die ersten schneidigen Melodien der Jochberger Bundesmusik unter ihrem Kapellm. Fritz Neumayer. Doch von Erholen, Ausspannen und Gemütlich- machen bei den Feuerwehrmännern keine Rede. Drei Tage Hochbetrieb nah- men ihren Anfang. Die Jochberger zau- berten gleich eine Bomben-Stimmung ins Zelt. Sie haben seit der Zeit, als sie noch als Bergknappen beim Jahrmarkt die Herzen der Zuhörer im Sturm er- oberten, nichts an Attraktivität einge- büßt - im Gegenteil. Am Samstag die mit Spannung er- wartete Stimmungsmusik aus Bayern „Peps Ammer". „Eine Wucht" - hier wurde nicht zuviel versprochen! Im Nu hatten die Vollblutmusjker die Zu- hörer begeistert und „den richtigen Ton angeschlagen". „Is ja wie im Car- neval in Köln", bemerkte ein dicklicher Rheinländer und nagte genüßlich an seinem Brathendl. Am Sonntag vormittag das Früh- schoppenkonzert der Stadtmusik unter der Leitung von Stadtmusikkapell meister Sepp Gasteiger. Viele Einhei- mische mit ihren Kindern waren ge- kommen. Ein liebevoll zusammen- gestelltes Programm, in dem die leich- te Muse vorherrschte, fand begeister- ten Anklang. Besonders die Jugend wußte es mit Applaus zu schätzen, daß die Stadtmusik auch einige moderne Stücke eingebaut hatte. Am Nachmittag zog die Bundesmusik- kapelle Oberndorf unter Kapellmeister Klaus Waltl mit klingendem Spiel ins Zelt ein. Auch hier wieder ein musik- begeistertes Publikum. Am Abend nochmals Peps Ammer und seine Mannen. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Kunde von der „pfunds Musi" in der Stadt herumgesprochen und nochmals für ein volles Haus ge- sorgt. Um Mitternacht nach zahlreichen Draufgaben „Sperrstunde". Doch nur für die Nachbarn, die wieder in Ruhe schlafen konnten. Die Männer rund um Kommandant Stephan Brunner began- nen gleich mit dem Abbau. Und warum diese viele Arbeit? Für was? Erstens weil es Spaß macht und zwei- tens fließt der Reinerlös in die Ka- meradschaftskasse. In den letzten Jah- ren haben sich die Männer im braunen Rock aus dieser Kasse zahlreiche Aus- rüstungsgegenstände wie Regenmäntel, Gummistiefel usw. gekauft und nam- hafte Beträge der Stadtgemeinde zum Ankauf von Feuerwehrgeräten zur Ver- fügung gestellt! Ein Abendessen mit den Ehefrauen hat am Ende auch noch herausgeschaut. Dabei würde die Durchführung eines Zeltfestes ohne all die ehrenamtlichen Mitarbeiter gar nicht möglich sein. Wenn alle 87 Beteiligten nach Stunden entlohnt würden, dazu noch die Leih- gebühr für das Zelt kommt, die Musik und vieles andere mehr, kämen am En- de rote Zahlen heraus. Aber sie tun es freiwillig und unent- geltlich. Präsentieren sich lachend in ihren weißen Hemden und roten Schlei- fen und arbeiten wie die Bienen - die Männer von der Feuerwehr. Und wenn sie dann am Ende alles wieder abge- baut haben und selbst einmal in aller Ruhe ihre „Halbe" trinken und die müden Füße ausstrecken, sprechen sie schon wieder vom nächsten Jahr. Was Die 2 eeeee,iaeeqe „Des einen Freud', des anderen Ar- beit", diesen Leitsatz könnte man über den „Saisonrummel" der Freiwilligen Feuerwehr Kitzbühel stellen.
< Page 6 | Page 8 >
< Page 6 | Page 8 >