Kitzbüheler Anzeiger

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haIeisehfizeHjcttI1ant tL lt. Peter Seheitler iaeh einem Geniäkle von M. flrsehenaner, Sehärding, und AWalde im fleiinatmueum Kitzbilhel Samstag, 12. September 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 gern auf leicht faßliche Weise forst- und naturwissenschaftliche Kenntnisse zu vermitteln. Der Landeshauptmann hat beim Handelsministerium seine B e d e n k e n in bezug auf die Tiroler Raumordnung und die Landesplanung angemeldet und diese „Bedenken" durch ein Gutachten von Prof. Dr. Au- bele der montanistischen Hochschule Leoben untermauert. Ein weiteres Gut- achten von Univ.Prof. Dr. Steiner be- handelt das Wasserrecht. Auch dieses Gutachten dient dem Landeshaupt- mann als wertvolle Waffe in seinem Kampf um den Schutz und die Rein- haltung der Gewässer. Die „Union" hat mit der oben ge- nannten Skizze auch ein M e m o r a n- d u m vorgelegt. Dieses besagt, daß die Anlagen nach modernsten Gesichts- punkten errichtet und daher nur die „minimalste" Verunreinigung bringen werden. Die Hochbauten würden im Tiroler Stil gebaut und häßliche An- lagen durch hochwüchsige Baumgrup- pen abgeschirmt und die Nutzwässer vor Uebergabe in die Vorfluter gerei- nigt. Die Sprengungen erfolgen „unter- tägig", so daß die Lärmplage gering- fügig ist und in sozialer Hinsicht wür- lichen Ausläufern des Ortlermassives an die Italiener verloren gegangen. Obit. Licka hatte den Auftrag, mit der 1. Kompanie des Sturmbataillons 22 und der halben Bergführerkompanie 17 in einer umfassenden Großaktion die Berge zurückzugewinnen. Ab- schnittskommandant war Hptm. Mol- terer aus Bozen. Aber schon innerhalb von 48 Stunden eroberte das Kaiser- schützen-Sturmbataillon 22 des I. Regi- ments die Höhen zurück. Lediglich der Monte Matteo (3692 m) war noch in italienischer Hand geblieben. Seine Wiedergewinnung war auf den 3. Sep- tember festgesetzt. Mit einer Hoch- gebirgssturmkompanie und einer hal- ben Bergführerkompanie führte Obtl. Wilhelm Licka die ihm befohlene Ak- tion durch. Welche Bedeutung dies --a Unternehmen von der Heeresleitung zugemessen war, bewies, daß sogar das größte Geschütz der Armee, ein 30.5 cm Mörser eingesetzt wurde. Anhand von gleichermaßen land- schaftlich schönen wie für das Kampf- geschehen instruktiven Bildern schil- derte der Vortragende Karlik sowohl die Vorbereitungen, die Durchführung der Angriffsaktion in ihren einzelnen Phasen, die Ueberwindung der auftre- tenden Hindernisse während des Stur- mes und die Wiedereroberung des Gip- felzuges Matteo-Monticello, aber eben- so die alpinistischen Leistungen und den Kampf gegen die Naturgewalten in diesen Höhen und Gletscherzonen, welche nur von ganzen Männer be- wältigt werden konnten, die für die Heimat das Letzte zu geben bereit wa- dc. darauf Wert gelegt, ortsansässige Arbeitskräfte einzustellen. Im Memorandum wird festgelegt, daß die jährliche Kupferproduktion bei 5000 Tonnen liegt. Diese Kupfer- menge bedingt 344.000 Tonnen trocke- nes Haufwerk, d. s. 1.450 Tonnen naß (Schlämme und Flotationssande) pro Tag. Der Grubenbetrieb benötigt 124 Mann, insgesamt pro Schachtbetrieb 230 Mann. Pro Schacht werden 30.000 qm Flä- che benötigt, pro Aufbereitungsanlage 55.000 qm und für die Werkssiedlung 110.000 qm. An der folgenden Debatte beteiligten sich: Bürgermeister Herbert Paufler, Kirch- berg: „Das Bergbauprojekt droht zu einem Politikum zu werden. Durch das Projekt ist nicht nur der Fremdenver- kehr bedroht, sondern auch die Land- wirtschaft. Die Gefahr wird mit jedem Jahr größer. Alle Bürgermeister der Bezirke Kitzbühel und Kufstein sollen zusammenstehen, damit das Projekt verhindert werden kann. Bürgermeister Hermann Reisch, Kitz- bühel: „Welche Rechte hat eine Ge- meinde? Es müssen alle Rechtsquellen ren. Zugsführer Andrä Gleirscher aus Neustift im Stubai war Führer der er- sten Sturmpatrouille und Fähnrich Karl Karlik, ein Wiener, Führer der zweiten Sturmpatrouille beim Unter- nehmen Matello. Sie waren durch un- erschrockenes Vorgehen und kühnen Handstreich wesentlich am Erfolg des Unternehmens beteiligt. Beide erhiel- ten die Goldene Tapferkeitsmedaille. Die Wiedereroberung des Matte-Man- tello-Massivs durch die Kaiserschützen war aber weitgehend ein Verdienst der Angriffsunterstützung durch die MG- ausgeschöpft werden, soll uns ein Ur- teil nicht im Lebensnerv treffen." Bürgermeister Franz Höck, Obern- dorf: „Auch wir in Oberndorf haben von dem Projekt erst durch die Zei- tungen erfahren. Wenn uns auch das Berggesetz nicht viele Möglichkeiten offen läßt, so müssen wir doch ohne weitere Ueberlegungen auf eine Ab- lehnung bestehen. Im Weiler Haslach soll eine weitere Bohrstelle eingerich- tet werden. Wir wissen nicht, was auf uns alles zukommt." Bürgermeister Andreas Mariacher, St. Johann: „Eine Koordination zwi- schen Fremdenverkehr und Bergbau ist nicht möglich. Wir müssen dagegen sein, auch im Hinblick auf die vielen Privatzimmervermieter, die sich weni- ger wehren können als die Hotellerie. Wir müssen auch bedenken, was dann ist, wenn die Bergbaugesellschaft nach zehn oder zwanzig Jahren vor den lee- ren Schächten und Stollen steht und a b z i e h t. Wir aber müssen bleiben und den Fremdenverkehr wieder von vorne beginnen." LA Christian Huber, Waidring: „Das Memorandum und der „hypothetische Plan" sind reine Zumutungen. So darf man mit uns nicht verfahren! Wir alle Abteilung des Oberleutnants Tabarelli. So waren die Heldentaten zweier Kai- serschützenoffiziere und all ihrer tap- feren Mitkämpfer in den letzten Wo- chen des großen Ringens an Tirols Süd- grenze, dem höchstgelegenen Kriegs- schauplatz überhaupt, eine der letzten Ruhmestaten im Bereich der Dreitau- sender durch die besten Söhne unseres freiheitsliebenden Volkes. Franz Kaler Leutnant d. R. Kaiserschützen-Rgmt. Innichen Nr. III Anras - Kitzbühel
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