Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 19. Sepembar 1970 K.itzbü.heler Anzeiger Seite 5 Heute stellen wir vor: Walter Kantner .33 Jahre alt, seit 1962 Professor für Deutsch, Englisch, Philosophischen Ein- führungsunterricht am Gymnasium in St. Johann. Verheiratet, 3 Kinder Kandidat der SPOe für die Tiroler Landtagswahl 170. Prof. Kantner ist vielseit:g interes- siert und vielerorts tätig. Das Schul- jahr 169-70 ve:brachte er als Gast- Am Samstag, 19. September um 20 Uhr kommt Bundesminister Dr. Stari- bacher nach Oberndorf. Damit löse ich mein gegebenes Versprechen vom Juni ein. Als Initiator dieses Ministerbesu- ches sei mir da2u ein offenes und ern- stes Wort gestattet. Als ich bekanntlich am 3. April im Tiroler Landtag als er- ster Abgeordneter an den Landeshaupt- mann die Anfrage wegen dem Bergbau in Oberndorf richtete, zirkuilerten, dar- über lediglich Gerüchte. Diese Anfrage an den Lanciesiiauptmann stellte Ich weder im Interesse einer bestimmten politischen Par---ei noch einer spezi- fischer. Berufsgruppe oder Gesell- schaftsschicht. Sie galt der Sorge, die wir alle haben und dem Schicksa, das uns alle treffen könnte. Für den Bergbau ist das Handelsministerium zuständig. Wir alle wissen heute, daß Dr. Staribacher das Oberndorfer Berg- bauproblem von seinem Vorgänger als Erbe übernommen hat. Wir wis- sen auch, daß er selbst bei bestem Wil- len dieses Erbe nicht mit einem Feder- professor für Deutsche Sprache und Literatur am Oberlin College, einer der bekanntesten kleineren USA-Uni- versitäten. Zur Zeit arbeitet er, zusam- men mit 2 Wiener Universitätsprofes- soren, an einem Lehrbuch für Philo- sophie, das 1971 fertig sein soll. Walter Kantner ist auch literarisch tätig; in zahlreichen Publikationen und in Sen- dungen des ORF ist er mit Gedichten und Aufsätzen vor die Oeffentlichkeit getreten. Für seine lyrischen Arbeiten erhielt er auch bereits 2 Preise: 1963 den Preis der Oesterreichischen Ju- gendkulturwoche in Innsbruck, 1968 den Theodor-Körner-preis in Wien. - Nicht zuletzt gilt sein Einsatz der Ge- meindepolitik. Er sagt selbst: „Ich bin der Meinung, daß es nicht genug ist, bloß Kritik zu üben, sondern daß man auch immer wieder versuchen muß, selbst konstruktiv zu den Angelegen- heiten der Gemeinschaft beizutragen." In der St. Johanner Gemeindestube gilt seine Aufmerksamkeit vor allem kulturellen und sozialen Fragen. Als Kulturreferent der Marktgemeinde St. Johann hat Prof. Kantner wesentlichen Anteil am Aufleben des St. Johanner Kulturlebens. (Musikschule, Konzerte, Ausstellungen, Vorstellungen des Tiro- ler Landestheaters usw.) Zur Zeit ar- beitet er an der Errichtung eines St. Johanner Museums. Kantner, der sich selbst als linksliberal, etwas links von der Mitte, bezeichnet, ist es mit Demo- kratie und Toleranz ernst. So ist es ver- ständlich, daß er auch bei politisch anders Orientierten viel Verständnis, Anerkennung und Willen zu guter Zu- sammenarbeit gefunden hat. strich beseitigen kann. Trotzdem müs- sen wir alle zusammenstehen und alles versuchen, um diese Gefahr zu ver- hindern. Ich habe dazu meinen bescheidenen Beitrag als Abgeordneter geleistet, daß ich den zuständigen Bundesminister meiner Partei nach Oberndorf eingela- den habe. Wenn wir diese Chance am Samstag und bei der Begehung am Sonntag erfolgreich nützen wollen, müssen wir alles vermeiden, uns wo- möglich gegenseitig politisch zu pole- misieren. Dazu ist das Problem zu ernst und die Situation reichlich ver- spätet. Ich kann allen Interessenten versichern, daß ich im laufenden Kon- takt mit dem Minister die Stimmung bei uns so geschildert habe, wie sie ist. Ich danke der Unterstützung durch spezifische Protestaktionen, nur sei mir auch dazu eine Bitte gestattet: Es wäre schade um die wertvolle Zeit, wenn wir lediglich protestieren und damit die sachliche Diskussion er- schlagen. Es werden alle Interessen- vertreter eingeladen. Halten wir zu- sammen und halten wir Disziplin. Bautenminister Moser in Westendorf Am Samsatg um 16 Uhr spricht Bau- tenminister Moser im Tirolerhof. Ich habe mir erlaubt, auf einen geäußerten Vorwurf, daß der Herr Bundesminister den weiteren Ausbau der Brixentaler Straße abgelehnt habe, mit der Einla- dung und dem Besuch des angespro- chenen Ministers zu antworten. Als Brixentaler liegt mir bekanntlich be- sonders diese Straße am Herzen. Ich glaube, daß es die Brixentaler Bevölke- rung begrüßen wird, vom zuständigen Ressortminister ausführlichst Auskunft zu erhalten. Bundesminister Moser ist als debattierfreudiger Redner bekannt. Es sei mir gestattet, alle Interessenten herzlichst einzuladen. Landtagsvizepräsident Christian Horngacher: Handelsminister Dr. Steribucher in Oberndorf
< Page 4 | Page 6 >
< Page 4 | Page 6 >