Kitzbüheler Anzeiger

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here Dotierung der Sport- und Kunst- Beitragsgruppen für die verschiedenen förderung. Berufszweige bei der Fremdenverkehrs- Mit den Worten, man könne nicht in ein paar Monaten Versäumnisse ver- gangener Jahre reparieren, warnte der Minister jedoch vor übertriebenem Optimismus und allzugroßen Erwar- tungen hinsichtlich der Schulreform. Im Zusammenhang mit neuen Formen des Schulsystems betonte Gratz, daß jedweder Versuch nicht auf die Groß- städte beschränkt sei, sondern das gan- ze Land umfassen werde. Ab dem Schuljahr 1971-72, kündigte der Mini- ster an, werde man in ganz Oester- reich Schulversuche beginnen, die im Sinne einer Gesamtschule die Integra- tion der Mittel- und Hauptschule an- streben. Die Zukunft einer guten Schule könne nur darin bestehen, daß die Ausbil- dung zwar verschiedenartig, aber nicht mehr verschiedenwertig sein werde, unterstrich der Minister. abgabe. Bei Vergleich der Gruppenein- teilung entsteht der Verdacht, daß es weniger darum geht, in welcher Form die Betriebe am Fremdenverkehr be- teiligt sind, sondern vielmehr darum, wie die verschiedenen Berufszweige in den Kammern vertreten sind. Einige Beispiele beweisen dies: Fremdenverkehrsbetriebe: Fremdenheime, Hotel Garni, Gr. 1 (Ab- gabeschlüssel 100 0/0); Motels, Hotels und Barbetriebe, Gr. II (Abgabeschlüs- sel 80 0/). Dies bedeutet, daß Frem- denheime und Frühstückspensionen trotz schlechterer Bettenausnützung, trotz schlechter Rentabilität mehr Ab- gabe bezahlen müssen als Barbetriebe und Nachtlokale, welche eine große Verdienstspanne haben. Baugewerbe: Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. September 1970 Minister Gratz in St. Johann: sehen Berücksichtigung von Export- industrie und Fremdenverkehr als De- Lehrer, Eltern und Studierende sollen an visenbringer beseitigt werden. Bild u n g s - u n d Schulreform mitarbeiten licEine weitere artei ist die Aenderung der In einer öffentlichen Diskussion am vergangenen Freitag in St. Johann er- klärte Bundesminister Leopold Gratz, daß die Bildungs- und Schulreform in Oesterreich nicht von der Bürokratie allein bewältigt werden kann. An ihr sollen vor allem Jene Personen mit- arbeiten, die am unmittelbarsten an dieser Reform interessiert sein müssen: das sind die Lehrer, die Eltern und die Studierenden. Der Minister versicherte, diese Regierung werde für das Schul- wesen im neuen Budget einen erheb- lichen Mehrbetrag zur Verfügung stel- len. Ohne der gesetzlich vorgeschrie- benen offiziellen Darstellung des Bun- desfinanzgesetzes vorgreifen zu wollen, fuhr Gratz fort, könne er schon jetzt sagen: nicht mehr die Vereinsförde- rung werde im Mittelpunkt stehen, son- dern der verstärkte Ausbau des Schul- wesens. Vorgesehen seien: mehr Zuschüsse für die Erwachsenenbildung, eine hö- Auftakt des freiheitlichen Wahlkampfes in Kitzb 00 ühel Bei einer Veranstaltung der Freiheit- lichen Partei Oesterreichs am Mitt- woch, 9. September im „Alt Wien" be- grüßte Stadtparteiobmann Gerhard Resch den Landesparteiobmann der Steiermark LAbg. Dipl.-Ing. DDr. A. Götz, Vizebürgermeister von Graz, als Referenten. Als Gäste waren Bürger- meister Hermann Reisch, die Gemein- deräte Pfurtscheller, Tschurtschentha- 1er (Kitzbühel), Vizebürgermeister Mel- litzer (Fieberbrunn), GR S. Perterer (St. Johann), GR Noichl (Jochberg) so- wie zahlreiche Kitzbüheler erschienen. Der Spitzenkandidat der FPOe im Wahlkreis Nord, Bezirksparteiobmann Dr. Wendling, kam in seinen Ausfüh- rungen auf die Probleme des Straßen- baues und auf das uns drohend zukom- mende Bergwerksproblem zu sprechen. Die FPOe lehnt einen Bergbau in Frem- denverkehrsgebieten entschieden ab und fordert von den anderen Parteien auch eine Klarstellung in diesem Sinn. Der fremdenverkehrsstärkste Bezirk Ti- rols wurde in bezug auf Straßenbau vom Land Tirol äußerst stiefmütterlich behandelt. Die Umfahrung Kitzbühel und die Brixentaler Straße (welche trotz Zusage von Min. DDr. Illig in den fünfziger Jahren bis heute noch nicht saniert ist) stehen sicherlich an erster Stelle unserer Forderungen. Dr. Wendling führte auch aus, daß diese Landtagswahlen für die FPOe von besonderer Wichtigkeit sind. Nur we- nige Stimmen weniger als bei der letz- ten Nationalratswahl und die FPOe ist auf Grund des ungerechten Wahl- systems im Tiroler Landtag nicht mehr vertreten. Dies bedeutet, daß im Tiroler Landtag keine Partei vertreten ist, die ihr Hauptaugenmerk der Kontrolle zu- wendet, keine Partei vertreten ist, die Opposition macht. SPOe und OeVP sind nämlich beide Regierungsparteien in Tirol. Eine Gefährdung der absoluten Mehrheit für die OeVP ist nicht gege- ben, da momentan von 36 Landtags- sitzen 25 der OeVP, 10 der SPOe und nur einer der FPOe zugehören. DDr. A. Götz, welcher nach Dr. Wend- ling das Wort ergriff, kam auf Frem- denverkehrsprobleme zu sprechen. Dr. Götz ist Fremdenverkehrs-Ressortchef in der Landeshauptstadt Graz. Er er- klärte, daß am Beispiel Tirols, das mit seinen Deviseneinnahmen einen beacht- lichen Teil des österreichischen Außen- handelspassivums deckt, sich auch eine Forderung freiheitlicher Wirtschafts- politik allgemein verständlich erklären läßt: Wie allgemein bekannt ist, erhält die Exportindustrie eine staatliche Rück- vergütung. Mit dem gleichen Recht könnte die Fremdenverkehrswirtschaft verlangen, daß aus den Mitteln der Fremdenverkehrsdevisen ein Investi- tionsfonds geschaffen wird. Dieser In- vestitionsfonds soll es Fremdenver- kehrsbetrieben ermöglichen, billiges Geld für Investitionen zu erhalten, um unter gleichen Bedingungen der an- wachsenden Konkurrenzierung des österreich. Fremdenverkehrs durch den Tourismus der Nachbarländer begeg- nen zu können. Damit würde auch die derzeit bestehende ungerechtfertigte Ungleichheit in der wirtschaftspoliti- Baumeister / Zimmermeister, Gr. VI (Abgabeschlüssel 10 0/), Bodenleger, Bodenschleifer, Glaser, Maler, Speng- ler, Tischler, Dachdecker, Gr. IV (Ab- gabeschlüssel 40 0/). Wieso dieser gro- ße Unterschied zwischen gleichen Be- rufszweigen? Oder z. B. Fisch-, Wild-, Geflügelhänd- ler, Gr. III (Abgabeschlüssel 60 0/0 ), Fleischhändler, Fleisch- u. Wursthänd- ler, Gr. IV (Abgabeschlüssel 40 0/). Ist der Geflügelhändler stärker am Fremdenverkehr beteiligt als der Fleischhändler? Die Fremdenverkehrswerbung ist im Budget 1970 mit zirka 52 Millionen Schilling dotiert, während die Devisen- einnahmen zirka 20 Milliarden Schilling ausmachen. Kein privater Betrieb könn- te es sich leisten, bei einem solchen Umsatz so wenig für die Werbung aus- zugeben! Die Landesmittel für den Fremden- verkehr betrugen 1970 6,650.000 Schil- ling. Es ist dies zwar wenig, aber man könnte diese Mittel sicher besser ein- setzen. Beispiel: Anläßlich der Tirol-Woche in Frank- furt am Main am 31. März 1968 wurde im Frankfurter Hof ein offizielles Es- sen gegeben. Alles, was Rang und Na- men und ein wenig mit Fremdenver- kehr zu tun hat, war dazu eingeladen. Auf eine Einladung von Reisebüro- leitern und -Angestellten (Frankfurt ist ein Zentrum des Reisebürowesens in Deutschland) wurde vergessen. Ein teures Essen ohne großen Werbeerfolg! DDr. A. Götz sprach auch über Pro- bleme der heutigen Jugend. Der heuti- gen Jugend fehlen Ideale. Für die Poli- tik sind nur wenige junge Leute zu interessieren. Das Wort Politiker hat
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