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Samstag, 26. September 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 praktisch ungeklärte Abwässer in den Vorfluter gelangen. Dasselbe gilt na- türlich auch bei Anlagen, bei welchen das abfließende Ueberwasser durch Sickerbrunnen in den Untergrund ab- geleitet werden soll. Es ist eine Tat- sache, daß bei Kontrollen von soge- nannten Hauskläranlagen der Haus- besitzer nicht einmal gewußt hat, wo seine Kläranlage eingebaut ist, da die- se überschüttet und bepflanzt ist. Nur der Umstand, daß eine Ueberschwem- mung des Kellers durch Rückstau zu- folge Verstopfung eingetreten ist, hat die Hausbesitzer veranlaßt, diese zu suchen. Dabei zeigte sich jedesmal, daß die Kläranlage bis zum Ueberlauf mit abgesetzten Stoffen beinhart gefüllt war und die Kläranlage nur mehr als Durchlauf wie ein Kanalstrang in Be- nützung war. Die Auflage im Wasser- rechtsbescheid, die Anlage periodisch zu räumen, wird einfach nicht beach- tet. Diese Nichtbeachtung wird leider im Wasserrechtsgesetz nicht berücksich- tigt und müßte als schweres Vergehen gegen die Allgemeinheit geahndet wer- den. Aus diesen Gründen ist die Wasser- rechtsbehörde bestrebt, sogenannte zentrale Kläranlagen, welche größere Verbauungsgebiete umfassen, zu för- dern. Es ist klar, daß jeder einzelne Mitbenützer darauf achten wird, daß der Beauftragte für die Wartung die- ser Kläranlage seine Pflichten erfüllt. Es wird auch vielfach die Meinung vertreten, daß auch bei ausgedehnten bewohnten Gebieten das Abwasser an einen Punkt zusamenzuführen ist, um es zu reinigen. Dieser Standpunkt ist falsch. Die Kosten für lange Abwasser- leitungen kann man sparen. Lange ge- schlossene e schlossene Abwasserleitungen haben auch den Nachteil, daß das Abwasser durch Faulgase stinkt und die Bau- werke anfrißt. Siehe „Imhoff Stadt- entwässerung". Wesentlich ist, das Ab- wasser „frisch zu halten". In den letzten Jahren sind Kläranla- gen mit Tauchtropfkörpern für biolo- gische Abwasserreinigung entwickelt worden, welche eine sichere Reini- gungsleistung auch bei sehr stark schwankender Wassermenge und Ver- schmutzung sicherstellen. Diese besit- zen verschiedene Vorteile wie günstige Erstellungskosten, kleine Betriebs- kosten, einfache Wartung und lange Lebensdauer. Besonders wirtschaftlich wirkt sich die Verwendung von Beton- fertigteilen für die einzelnen Bauteile bei Kleinanlagen bis 500 EGW (Einw. Gleichwerten) aus. Es treten keine Ge- ruchs- oder Fliegenbelästigungen auf, der Platzbedarf ist gering und die An- lagen können leicht erweitert werden. Diese Anlagen benötigen sehr wenig Gefälle und können durch einfache Ueberbauung auch im strengen Winter in Betrieb gehalten werden. Bei Klein- anlagen bewegen sich die Ausbaugrö- ßen zwischen 10-50, 10--100, 30-300 und 50-500 EGW. Die kleineren Anla- gen können unter Umständen auch in unterirdischer Anordnung erstellt werden. Daraus ist zu ersehen, daß eine aus- reichende Wahl für Kleinsiedlungen und auch Feriendörfer gegeben er- scheint. Der Stromverbrauch für den Betrieb ist sehr bescheiden. Er be- trägt: Für 120 EGW ca. 0,18 KW/Std., bei 200 EGW ca. 0,30 KW/Std., bei 500 EGW ca. 0,66 KW/Std. und bei 2000 EGW ca. 1,02 KW/Std. Das Kriterium einer biologischen Kläranlage ist, durch einfachste Mittel dem Abwasser so viel Sauerstoff zu- zuführen, um in kurzer Zeit den Ab- bauvorgang in größtmöglicher Form zu gewährleisten. Wenn also das Ab- wasser vor Eintritt und nach Austritt Am 10. September erschien im Kitz- büheler Anzeiger ein Artikel von Herrn Kielisch--Horn über den Kindergarten in KitzbüheL Eine Woche später einige Leserbriefe zu diesem Thema. Um keinen falschen Eindruck zu er- wecken, möchten wir doch feststellen, daß diesem Problem von der Stadt- gemeinde Kitzbühel größte Aufmerk- samkeit geschenkt wird. Auf Initiative von GR Gerhard Resch wurde bereits bei der 33. ordentlichen Gemeinderats- sitzung vom 4. Juni 1970 der Antrag gestellt, daß sich der Fürsorgeausschuß mit diesem Problem beschäftigen soll- te. Kurz darauf fand eine Besprechung des Fürsorgeausschusses (Referent Vi- zebürgermeister Härting) und den Aus- schußmitgliedern GR Tschurtschentha- 1er, GB Berger und GB Resch - in den Fürsorgeausschuß kooptiert für die Probleme des Kindergartens - mit der Schwester Oberin und Schwester Vlsi- tatorin statt. Bei diesem Gespräch wur- den die Möglichkeiten einer Erweite- rung des Kindergartens erörtert. Es wurde vereinbart, Ing. Cuifer vom Stadt- bauamt einzuladen, um festzustellen, ob eine Erweiterung des Kindergartens, möglich sei. Ende Juli fand eine Be- gehung des Gebäudes durch Ing. Cu- Im letzten „Kitzbüheler Anzeiger" wirfst Du mir Feigheit vor, weil ich die von Dir verlangte Berichtigung nicht veröffentlicht habe. Darf ich Dich daran erinnern, daß es bei unse- rer Aussprache darum ging, ob „Obern- dorfer Bergbauern" mir in Sachen Bergbau geschrieben haben? Außerdem hättest Du Dich in meiner Veröffentli- chung in Deiner Eigenschaft als Orts- bauernobmann angegriffen und brüs- kiert gefühlt. aus der Kläranlage genau untersucht wird, zeigt der BSB-Wert den Erfolg des Klärvorganges an. Zusammenfassend kann gesagt wer- den, daß für unseren Bereich zufolge der immer mehr anwachsenden Streu- siedlungen und Feriendörfer und der zumeist sehr geringen Wasserführung der vorhandenen Vorflut, die Erstel- lung solcher Anlagen zu begrüßen und zu fördern wäre. Es liegt vielfach an den zuständigen Behörden, klare und prüffähige Verhältnisse zu schaffen, um die untragbaren Zustände der Ab- wasserbeseitigung nicht noch weiter zu vermehren. Wie brennend und weltweit dieses Problem bereits gediehen ist, zeigt, daß sich die internationalen Institutionen ernstlich damit beschäftigen, um das lebenswichtigste Gut „reines Wasser" der Nachkomenschaft zu erhalten. fer und GR Resch statt (Vizebgm. Här- ting, Referent des Fürsorgeausschusses, konnte nicht teilnehmen, da er auf Ur- laub war). Es wurden ve'rschtedene. Möglichkeiten zur Erweiterung des Ge- bäudes ausgearbeitet. Ing. Cufer wurde beauftragt, entsprechende Pläne zu zeichnen und der Gemeinde einen Ko- stenvoranschlag o- stenvoransehlag zu unterbreiten. Dar- über wurde atem Gemeinderat von GB Resch bei der Sitzung am 30. Juli 1970 (siehe GB-Protokoll Seite 19) berichtet. Vizebgrn. Härting hatte noch Mitte August eine Aussprache mit Schwester Visitatorin, bei der die Frage auf gewor- fen wurde, ob es zweckmäßig sei, die Haushaltsschule aufzulassen, um mehr Platz für den Kindergarten zu bekom- men. Dieser Bericht wurde geschrieben, um den Lesern des Kitzbüheler Anzeigers ein objektives Bild über die Bemühun- gen des Gemeinderates bei der Lösung dieses Problems zu geben. Wir glauben. daß diese Frage nicht gerade jetzt vor den Wahlen hochgespielt werden soll- te, vor allem nicht von Leuten, die früher nichts zur Bewältigung dieses Problems unternommen haben. FPOe-Stadtparteileitung Kitzbühel Ich habe Dir darauf erklärt, daß ich Deine Person nicht im entferntesten mit diesem Fragenkomplex in Zusam- menhang bringen wollte. Weiters habe ich Dir erklärt, daß ich Zuschriften erhalten habe, auch aus Oberndorf, ob es sich dabei um Bergbauern han- delt oder nicht, kann ich leider nur annehmen, da sich einige auch als Landwirte deklariert haben. Außerdem habe ich gesagt, daß ich über die Angelegenheit mit meinen Das Kindergartenproblem in Kitzbu "ohel Sehr verehrter Herr Bürgermeister Franz Hock!
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