Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 21. Feber 1970 itzb1heLer Anziper Seite lt Karl Klausner, Kitzbühel, zum Gedenken 1 Am 5. Feber 1970 verschied im Kran- kenhaus der Stadt Kitzbühel nach ei- nem äußerst glücklichen Familien- und sehr arbeitsamen Geschäftsleben der Kitzbüheler Hotelier Karl Klausner im 59. Lebensjahr. Eine Leberkrank- heit setzte seinem Leben zu so früher Stunde ein Ende. Karl Klausner wurde am 24. Dezem- ber 1911 in St. Johann geboren. Sein Vater Karl Klausner, verheiratet mit Katharina Waltl. starb schon im näch- sten Jahr. Die erste Jugendzeit ver- brachte der Verstorbene in St. Johann. 1917 zog er mit seiner Mutter nach Kitzbilhel, die sich mit dem Bruder seines Vaters Fritz Klausner verehe- licht hatte. Mutter und Stiefvater er- warben das Bahnhof restaurant in Kitz- bühel, das im Laufe der Jahrzehnte zum heutigen Hotel Klausner ausge- baut wurde. Karl Klausner wurde zu harter und beständiger Arbeit erzogen. Schon mit 10 Jahren ging er am Kitzbüheier Bahnhof mit dem sogenannten Bauch- laden zu den Zügen und von 1922 bis 1923 führte er selbständig und schon auf eigene Rechnung das Bahnhof- büffet. Im Jahre 1.931 maturierte er an der Handelsakademie in Innsbruck und seit diesem Zeitpunkt wurde in diesem Hause keine Aenderung, keine Anschaffung. kein Um-, An- und Zu- bau durchgeführt, an dem Karl Klaus- ner nicht vorwiegend beteiligt gewe- sen wäre. Besonders arbeitsreiche Jahre waren die von 1951 bis 1954, als der Hotel- zubau errichtet wurde. In der Folge wurde der 2. und 3. Stock des Zubaues ausgebaut, das Stiegenhaus erneuert. der Lift eingebaut und viele wertvolle Maschinen angeschafft und das Hotel systematisch auf den heutigen moder- nen Stand gebracht. Durch Jahrzehn- te hindurch arbeitete der Verstorbene täglich 16 bis 18 Stunden. Karl Klaus- ner führte nebenbei die umfangreiche Korrespondenz, die Lohnverrechnung und Buchhaltung und schloß die Ver- träge mit den Reisebüros. Dabei war es fast selbstverständlich, daß er die Nacht zu Reisen benützte, um den Tag für die Arbeit zur Verfügung zu haben. Mit seinem Stiefvater Fritz Klausner ( 18. Jänner 1957) verband ihn das ge- meinsame Interesse um die Arbeit für das Haus, die Vorschläge des Stief- sohnes wurden stets gerne akzeptiert. Sein Fachwissen in der Hotelerie wurde auch in der Oeffentlichkeit ge- würdigt und anerkannt. Von der kon- stituierenden Versammlung des dama- ligen Verkehrsvereins vom 8. Juli 1949 wurde Karl Klausner als Vertreter der Gruppe 1, vorläufig als Ersatzmann, in den Ausschuß gewählt. Von der 4. Jah- reshauptversammlung vom 3. April 1952 wurde er zum ordentlichen Ausschuß- mitglied der Beitragsgruppe 1 bestellt und in dieser Funktion bewährte sich Karl Klausner bis zur Neuwahl des Ausschusses am 29. November 1968, in welcher seinem Ersuchen, von einer Wiederwahl Abstand zu nehmen, statt- gegeben wurde. Photo Lutz :corr, Kitzbfiiel Innig verbunden war Karl Klausner mit dem Skiklub. Es war sein StDlz, daß er noch unter dem kipiortier Franz Reisch zu dessen „Skibuben" gezählt wurde, die dieser um sich ver- sammelte, um den Skisport zu fördern. Vc•n 1953 bis 1959 war Karl Klausner Hauptkassier des Klubs ind von :959 ls zu seinem Tod Rechnungsprüfer. Noch in der Jahreshauptversammlung vom 3. November 1969 wurde sein An- trag auf Entlastung des Vcrstandes einstimmig angenommen. Der Vers:or- hene ist Träger des Goldenen Ehren- zeichens für 40jährige M:tgl:edschaft und Inhaber des Goldenen Ehrenzei- chens fär Verdienste um das Inter- nationale Hahnenkammrennen. im zweiten Weltkrieg wurde Klaus- her zum SS-Regiment Wicktng ein- berufen. In diesen Reihen machte er dcii gesamten Krieg, die meiste Zeit an vorderster Front, mit. Bei Kriegs- ende wurden ihm die Auszeichnungen aLgenommen, er wurde dc: Charge beraubt und ins Lager Glasenbach ge- s -,eckt, von wo er erst 1947 in die Hei- mat zurückkehrte. Er mache nie und vcr niemandem von seiner Gesinnung ein Geheimnis, eine Charaktereigen- schaft, die ihm auch im gesellschaft- lichen Leben mit Treue vergolten wurde. Sein früher Tod war n:ch nur für seine Gattin Maria geb. Kritzer, mit welcher er am 21. Juni 1953die Ehe geschlossen hatte, seine beiden Kinder und seine Schwestern ein schwerer Schlag, sondern auch für seine vielen Freunde und Kollegen. Das bewies das Leichenbegängnis am 10. Feber. Der Kondunkt wurde von der Stadtmusik angeführt. Dieser folgten der Skiklüb mit der Standarte, die Fahnenabord- nungen der Schützenkompanie und der Schützengilde, der Bürgermeister mit dem Gemeinderat und eine große Zahl von Leidtragenden. Darunter die Spit- zen der Behörden, die Vorstands- und Ausschußmitglieder des Fremdenver- kehrsverbandes und der Gastwirte- innung. Am offenen Grabe sprachen der Ehrenobmann des Fremdenver- kehrsverbandes Alt-NR Max Werner und der Gastwirteobmann Wolfgang Hagsteiner Worte des Dankes. Werner im Namen des Fremdenverkehrsverban- des und des Skiklubs, der ihn als bei- spielhaftes Erfüllungsorgan des Ver- bandes hinstellte, und Hagsteiner im Namen der Gastwirteschaft, der den Verstorbenen als echten Mitarbeiter und Vorbild der Kollegen pries. Als geborener St. Johanner hielt er seinem Geburtsort leidenschaftlich die Treue und sein Schlagwort „Mia Se- nehonsa" war nicht zu überhören. - Trotzdem bewies er sich als Kitzbü-. heler Patriot, in seinem Beruf, in der Oeffentlichkeit und im Kreise seiner Freunde. Kitzbühel hat die Pflicht, auch in der Zukunft seinem Wirken zu gedenken; sein Name lebt aber auch in der Pension „Klausnerhof" weiter, der früheren Pension Lacedelli, die ei' 1965 erwarb. - Geboren wurden: Ein C h r i s t i- a n Otto dem Bundesbahnbeamten Jo- sef Huter und der Gattin, Rosa geb. Rieder, Wörgl, Bodensiedlung 22; ein M a r c o Albano Sebastian dem Spe- ditionskaufmann Glampaolo Pilotto und der Gattin, Gertrud geb. Egger, Wörgl, Speckbacherstraße 19; ein N o r- b e r t der Strickerin Kreszenz Simair, St. Ulrich a. P. 49; ein M a r t i n dem Probenehmer Christian Brandtner und der Gattin, Aloisia geb. Baumann, Waidring, Hausergasse 9; ein R o b e r t dem Seilbahnbediensteten Franz Brun- ner und der Gattin, Nothburga, geb. Krajnc, Kitzbühel, Hahnenkamm 2; eine S u s a n n e Gabriele dem Inge- nieur Norbert Cufer und der Gattin, Eva geb. Lausch, Kitzbühel, Einsiede- leiweg 11. - Gestorben sind: Am 10. März die Fotolaborantin Brigitte M a r t e n, wohnhaft in Hoberge-Uerentrup, Auf der Egge 97, BRD, 34 Jahre; am 11. Fe- ber der Gemeindesekretär Paul In - s n- s a m, Jocherg 330, 48 Jahre; am 15. Feber der Rentner Hermann P f i s - t e r, Brixen Nr. 111/34, 78 Jahre. - Gefunden wurden: 2 Damenuhren, 1 Herrenuhr, 1 Paar Ski, Skistöcke, ein einzelner Ski, 1 Paar Damenhand- schuhe, 1 Paar Wildlederhandschuhe, 1 Tablett und Küchgeräte, 1 Nähkör-
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