Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 42 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. Oktober 1970 zuspielen. Wir stehen weltweit doch im Jahre des Naturschutzes, heißt es. Der neue Weg heißt: dem Leben dienen! Ein „Recht", das Natur und Heimat ignoriert, ist kein Recht. Fragen wie diese, die die große Ge- meinschaft angehen, können nicht ent- schieden werden, ohne zuerst die Men- schen, die aus der Vergangenheit her- auf die Besitzer dieser Heimat sind, zu befragen, nicht, ohne die Landschaft zu befragen. Sie müssen erant- wortlichen Fachleuten vo wer- den, bevor der Staat best eirnat ist keine Ware. An Goethes Wort sei hier erinnert: Wer das Recht auf seiner Seite fühlt, muß derb auftreten,ein höfliches Recht LA Christian Huber: Wenn der Herr Bautenminister an- läßlich einer Versammlung in Westen- dorf erklärt hat, daß von den rund 321 Millionen Schilling, die dem Land Tirol heuer für Bundesstraßenbauten zur Verfügung stehen, 35 Millionen nicht abberufen wurden, so stellt dieser eine bewußteVerdrehung der Tatsachen dar. Es stimmt zwar, daß für verschie- dene Bauvorhaben, die im Baupro- gramm 1970 enthalten sind, noch keine Vergabeanträge gestellt wurden, aber das „Warum" wurde verschwiegen. Nur deshalb sind die Mittel noch nicht abberufen, weil das Bautenministeri- um die Projektsgenehmigungen für die Bauvorhaben „Umfahrung Ziri", „Um- fahrung Imst", „Umfahrung Ried", u. a. monatelang hinausgezögert hat. Erst nach erfolgter Projektsgenehmigung in Wien können nämlich die Mittel abberufen und kann mit dem Bau be- gonnen werden! Es ist also vermessen zu sagen, das Land Tirol läßt so ein- fach 35 Millionen Schilling ungenützt liegen, wo wir doch jeden Schilling für Straßenbauten dringendst benöti- gen. Ganz im Gegenteil, zahlreiche Pro- jekte liegen schon längst in Wien und werden dort in letzter Zeit durch die schwerfällige und bürokratische Be- handlung immer mehr verzögert. Ein klassisches Beispiel hiefür ist die Westumfahrung Kitzbühels! Das Projekt liegt schon seit Monaten fix und fertig in Wien, ohne daß über- haupt etwas geschieht. Nur zur „Au- will nichts bedeuten. Das will wohl be- sagen, daß Recht nur lebendig und nicht leer sein kann. An dem (durch die Eergwerkszurnutung bedingten) knapp bemessenen Maß an Höflichkeit soll es bei uns zwar nicht fehlen, aber keine Wortgewandtheit darf uns unser Selbstvertrauen in unser Naturrecht erschüttern. Ueber allen Parteistand- punkten, gilt es hier zu stehen und all jene nah und fern, denen wir unser Vertrauen schenken, sind aufgerufen und an ihre gelobte Pflicht erinnert. Nochmal - sie beginnt und endet auf dem Weg, dem Leben dienen! Macht und Leben, so oft Gegenspieler, müs- sen an Natur und Kultur das Maß an- legen. W.A. genauswischerei" wurde im Sommer ein zusätzlicher Bericht von der Lan- desbaudirektion verlangt. Dieser wur- de am 18. Juni vorgelegt, aber es ge- schah wiederum nichts. Eine weitere Verschleppung dieses dringend benö- tigten Straßenstückes könnte sich er- geben, sollte tatsächlich eine Umpro- jektierung von Wien angestrebt wer- den. Wie man hört, soll nämlich eine autobahnähnliche Schnellstraße mit einem 3 Kilometer langen Tunnel durch den Hahnenkamm als „Westumfah- rung Kitzbühel" zur Debatte stehen. Eine Lösung, die nur dem Durch- zugsverkehr dienen würde! Dabei ist man sich im Bezirk und im Land schon längst einig, daß momentan nur das von der Landesbaudirektion aus- gearbeitete und bereits in Wien vor- liegende Projekt eine rasche Beseiti- gung der Verkehrsmisere herbeiführen kann! Was nun die übrige Brixentaler Stra- ße betrifft, so kann ich verbindlich mitteilen, daß am 8. Oktober die An- botseröffnung für die Herstellung der Verschleißdecke auf den bereits be- stehenden neuen Teilen stattfindet. Landeshauptmann Wailnöfer hat ver- sichert, die Landesbaudirektion werde sofort nach der Anbotseröffnung dem Billigstbieter im eigenen Wirkungs- bereich die Arbeiten übertragen! Sicherlich wird diese Maßnahme wie- der das befremdende Staunen des ho- hen Bautenministeriums auslösen. Für die Straße und die Bevölkerung ist es aber eine nützliche und richtige Ent- scheidung. Für den Neubau der Brixentaler Straße im Bereich des I-Iopfgartner Waldes sind die Projektsstudien abge- schlossen und man kann heute schon sagen, daß dieser Neubau jene Lösung bringen wird, die sowohl verkehrs- technisch als auch für die Wirtschaft des Brixentales ein Optimum darstellt. Und noch was: Wenn der Herr Mi- nister behauptet, die Dringlichkeit ei- ner Straße wird vom jeweiligen Land bestimmt, so ist dies nur bedingt rich- tig! Das Land reicht die ihm vordring- lich erscheinenden Projekte in Wien ein, (z. B. Kitzbühel), ob nun diese Straße tatsächlich als vordringlich im Ministerium behandelt und genehmigt wird hängt einzig und allein von dieser zentralen Steile ab! Denn wie ich schon gesagt habe, nur die in Wien endgültig genehmigten Projekte können in An- griff genommen werden. Wie man nun erfährt, soll die Feststellung der Dring- lichkeit einer Straße in Zukunft nur noch mittels einer elektronischen Da- tenverrechnungsanlage ohne Berück- sichtigung landes- und raumpolitischer Gesichtspunkte erfolgen. Als erster Auswuchs dieser neuen Methode kann der Brief des Herrn Bautenministers Moser an mich gewertet werden, in dem dieser unter anderem schreibt: „Der weitere Ausbau der belagsmäßig sanierten Brixentaler Straße erscheint auf Grund der verkehrstechnischen Be- gebenheiten zur Zeit nicht gerechtfer- tigt!" Wenn das keine eindeutige Absage aus Wien ist? Doch in Westendorf konnte man es kurz vor der Landtags- wahl wieder anders hören. Was stimmt nun? LH Walinöfer hat jedenfalls in sei- nem „Zielprogramm für das Tirol von morgen" im Bereiche der neuen Bun- desstraßen in Tirol die Umfahrungs- straße von Kitzbühel und den Ausbau der Brixentaler Straße an vorderste Stelle eingeordnet. Derjenige, der die Landesbaudirektion und die Arbeit, die dort geleistet wird kennt, und um die dauernden Bemühungen unseres Lan- deshauptmannes Walinöfer um Tirols Straßen weiß, kann feststellen, daß dies die wirklichen Freunde des Bri- xentales sind! Nochmals Brixentaler Straße Klarstellungen zur Frage Brixentaler Straße und den Ausführungen des Herrn Bautenministers Moser am 19. September 1970 in Westendorf. T B. auch während geöffnet aglich Tan z der Zwischensaison von 20-3 Uhr früh in Gerti's Bar-Diskothek MONTAG RUHETAG! im „Rasthof Aurach"
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