Kitzbüheler Anzeiger

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Das neue Gemeindehaus in Hochfilzen Samstag, 3. Oktober 1970 Kitzbtih9ler Anzeiger Seite 41 Bausteineaktion Krankenhaus der Stadt KitzbiUiel Einzahlungen bei der Sparkas.e der Stadt Kitzbühel, Kto.-Nr. 2000, bei der Raiffeisenbez.-Kasse Kitzbühel Nr. 37.000 Stand vom 21. September 3,076.834 Neue Spender: Stefan und Antonla Klingler 300 Kranzablöse für Frau Stitz 3,077.134 Was man nicht verstehen kann Erbaut nach den Plänen von GR Ing. Walter P e t r e y und eingeweiht am Sonntag, 26. Septeniber 1970. Ausführ- Am Sonntag abend besuchte der po- puläre Exkanzler Dr. Josef K[aus in Begleitung der Kandidaten fUr den Tirolar Landtag Christian Huber, Leon- hard Manzl, Hans Brettauer und Mi- chael Horn die Gemeinde Westendorf. Noch am Vormittag hatte Dr Kaus bei einer aktuellen Fernsehdisl-aission in Wien te:lgenommen und war eigens wegen der Veranstaltung in Westen- dorf nach Tirol angereist. 3aini Mes- nerwirt spielte die Itterer Musik (die Westendorfer waren für zwei Tage auf großer Fahr:, Bürgermeis:er Josef Sch anrLacher und Ortsparteic bmann Markus Scliermer begrüßter. d:e Gä- ste. Vor de n - Gasthaus und im Saal herrschte großes Gedränge, bad muß- te der Saa wegen Ueberfüllung ge- sperrt werden. Zahlreiche interessier- te Zuhörer fanden leider keinen Platz mehr. Alle, die die Gelegenheit hatten, Dr. Klaus zu hören, waren von seinem Referat begeistert! Mit Schwung und Dynamik wurden Probleme aus der Bundes- und Landespolitik erörtert. Dabei setzte sich Exkanzler Klaus be- sonders mi den Leistungen von Lan- deshauptmann Eduard WalirLöfer in den letzten fünf Jahren auseinander. Es ist beschämend, nun vcn seinen po- litischen Gegnern zu hören, d.a alles falsch gemacht wurde und man endlich darangehen müsse, ein „modernes Ti- rol zu gestalten. Hier kann man wirk- lich nur eine Gegenfrage stellen: Wenn in Tirol alles so schlecht ist, warum licher Bericht fo12t in unserer näch- sten A sgabe. Photc' Bgm. Josef Bergmann sind dann in den letzten Jahren und Jahrz ahn:en :aisen de Oesterreicher von anderen Bundesländern nach Tirol gezogen? Von Tirolern, die es in den Csten zieht, kann man nur selten hö- ren. Tirol könne sich in den nächsten Jahren wirklich nichts anderes wün- schen, als daß os weiterhin so bergauf gaht, der Fremdenverkehr Lnd die ge- samte Wirtschaft waiterhin so floriert. Sicherlich gibt Es auch hier sowie über- all noch ungelöste Probleme, die aber durch Zielstrebigkeit und Ausdauer bestimm; gemeistert werden können. Altkanzlcr Klaus setzte sich mit dem Bergbuprojekt kritisch auseinander und betonte, da( eine endgültige Lö- sung nur durch eine Abir.derung des lesteiienden BerggesetzEs erreicht wer- den könne. Seine Partei werde dieser zugun :en der Fremde nv e rk ehrsint eres- sen de Bezirks die ZLstimmung geben. Lan•dtagabgeordneter Christian Hu- ber wurde von zahlreichen Anfrage- stellern nach dem Schicksal der Bri- xenta]er Straße befragt, nachdem Mi- nister Moser bei seinem Besuch in Westendorf nur noch mehr Unklarheit hinterließ (In diesem Zusammenhang verweisen wir au! die Stellungnahme LAbg. Christian :-Iuters an einer an- deren Stelle dieser Ausga5e!)) Nach etwa zwei Stunden wurde die Versammlung geschlossen. Dr. Klaus fuhr sofort anschließend zurück nach Wien da er um Uhr schon wieder einen wichtigen Termin hatte. Es ist kein Geheimnis, aber in wei- testen Kreisen unbekannt und unbe- achtet, daß gewisse Rohstoffe auf un- serer Erde schon in absehbarer Zeit zur Neige gehen werden. Darunter fällt das Kupfer. Interessierte Mächte sind bemüht, sich davon soviel wie möglich noch zu sichern. Dies ist der Grund, warum eine Gesellschaft aus Südafrika nach den Resten aus unserem alten Kupferbergbau greifen möchte. Was man nicht verstehen kann, daß unser Vaterland Oesterreich wertvoll- ste Rohstoffe, an denen es selber all- zu knapp ist, wenn schon, bedenkenlos dem Ausland überlassen sollte, müßte man doch wissen, zu welchen Preisen man obendrein, wahrscheinlich in kur- zer Zeit, nur wieder importieren könn- te. Wieso, muß man sich fragen, konn- te man in Mitterberg daran denken, angesichts solcher Lage ein Schürf- recht an das Ausland zu verpachten? Trübt hier ein augenblicklicher Nutz- effekt den Blick in die Zukunft und wiegen vaterländische Interessen sol- cherart? Der Angelpunkt, auf den sich die Bergwerksangelegenheit stützt, heißt: „Schürfrecht". Dieser Begriff, dem vor so vielen Jahrhunderten Inhalt und Formulierung gegeben wurde, hatte die damalige Art und Weise des Berg- ba.ues zum Gegenstand, nicht aber die Form, die durch den technischen Fort- schritt heutzutage nicht mehr auf eine Nutzung unter Tage sich beschränkt, sondern eine blühende herrliche Land- schaft rücksichtslos in einem erschrek- kenden Umfang auch am hellen Tag zerstört, die einem Mord an Natur und Heimat gleichen würde. So kann Recht nicht mehr verstan- den und ausgelegt werden. Wo es um Dinge der Heimat und des Vaterlan- des im allgemeinen geht, muß alles Entscheiden auf die Waage des Lebens und das heißt des Ueberlebens gelegt werden. Eine Rechtsform, die gemessen an den heutigen Verhältnis- sen sich an tote Buchstaben klam- mert, würde heute einer unpassend ge- wordenen Theaterkulisse gleichen, hin- ter der alte Schauspieler darauf war- ten, ein ausgepfiffenes Stück weiter- Exkanzler Klaus in Westendorf Ueberfüllter Saal und mitreißendes Referat
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