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Seite 12 Kttzbtiheler Anzeiger Samstag, 10. Oktober 1970 errichten. Daß diese Kirche dem hl. Nikolaus geweiht wurde, weist auf das ungefähre Alter dieser Kirchengrün- dung hin. Und dies muß etwa im 11. und 12. Jahrhundert der Fall gewesen sein. Die früheste urkundliche Erwäh- nung einer Kirche zu Westendorf er- folgte allerdings erst um 1320. Das am 16. Dezember 1954 durch die Tiroler Landesregierung an die Ge- meinde Westendorf verliehene Wappen - ein schwarzer Schild mit weiß-roter linker Seite, im schwarzen Feld ein hl. Nikolaus in Gold - drückt die Tat- sache der regensburgischen Nikolaus- kirche zu Westendorf aus. Diese bischöfliche Eigenkirche wird aber später aus verschiedenerlei Grün- den aufgelassen und ihre Betreuung dem Klerus der Pfarrkirche zu Brixen übertragen worden sein. Allerdings wurde schon um 1418 das Allerheilig- ste in der Kirche zu Westendorf dau- ernd aufbewahrt. Bald nach 1530 be- kam Westendorf eine eigene Seelsorge mit einem eigenen Kaplan. Schon zu Anfang des 17. Jahrhunderts wird die- se Kaplanei als Vikariat bezeichnet, das 1891 Pfarre geworden ist. Hand in Hand mit dem kirchlichen Ausbau ging auch der gemeindliche. We- stendorf bildete eine Kreuztracht des Gerichtes Itter. Diese Kreuztracht zer- fiel laut des Steuerkatasters 1779 in das Schwaiger, Salvenberger, Emmer und Windauer Viertel. 1817 wurde dann diese Kreuztracht zur politischen Gemeinde Westendorf, die heute aus 16 Ortschaften zusammengesetzt ist. Nun müssen wir uns aber dem Mit- telpunkt des Dorfes zuwenden, der Pfarrkirche zu Westendorf. Dafür gibt es ja einen besonderen Anlaß: Die herrlich renovierte Kirche, die am 5. Juli wieder dem Gottesdienst überge- ben wurde. Die früheste Erwähnung einer der Kirche Westendorf erfolgte im Jahre 1408. Diese Kirche dürfte ein roma- hausten als erste Adelige die Ochsen- berger am Pfaffenberg, die, wie die Münichauer, ursprünglich Leibeigene des Stiftes Bamberg waren. Pfaffen- berg ging 1480 an Georg Reicherzhai- mer über. Für die Geschichte des Schlosses ist eine Urkunde vom 19. Oktober 1534 von Bedeutung. Mit ihr bekennen Friedrich und Georg die Reichertz- haimer, daß sie dem edlen und festen Hannsen Vinsterwalder zu Lebenberg, Römischer auch Ungarischer und Böh- mischer königlicher Majestät Rat ih- ren Edelmannsitz genannt der Pfaffen- berg verkauft haben, mit folgenden Gütern: Gut Obernaw mit 24 Rinderrechten auf der „Trat Albm" Das Gut Reitheim des Steffen Frän- berger Das Härmigut mitsamt der Fisch- waid auf der Achen nischer Bau gewesen sein. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wird ein - gotischer Neubau erfolgt sein. Nach der Wieder- herstellung infolge eines Brandes im Jahre 1630 und einer durchgreifenden Barockisierung im Jahr 1735 entschloß man sich 1771 zu einem Kirchenneu- bau. Dieser wurde dem Baumeister Andreas Hueber von Kitzbühel über- tragen und 1774 vollendet. Am 25. Ok- tober 1777 erfolgte die Weihe der neu- en Kirche. Im Zuge der Renovierungen des vorigen Jahrhunderts ging viel von dem verloren,was die Kirche an Schön- heiten eigentlich zu bieten hat. Die gründliche Restaurierung der letzten Zeit durch Dipl.-Restaurator Hermann Mayer (Kitzbühel) gab dem Gotteshaus den alten Glanz in neuer Form wieder. So wurden Bilder des Meisters Matthias Kirchner aus der Zeit der Erbauung aufgedeckt und ein Bild, das den heiligen Nikolaus, den guten Hirten, und zehn Apostelköpfe darstellt, freigelegt. Besonders gelun- gen erscheint mir der Altar von Sepp Eb. Generalsekretariat Wörgl Das eb. Generalsekretariat in Wörgl, das im September 1963 von Erzbischof Dr. Rohracher eingerichtet und mit Konsistorialrat Dr. Eder besetzt wur- de, hat für den Anfang seine guten Dienste geleistet und die damit ver- bundenen Erwartungen erfüllt. Ein auf längere Zeit angelegtes Bauvorha- ben in Wörgl, das die Errichtung von Tagungsräumen für pfarrliche und überpfarrliche Zwecke sowie den Neu- bau und die Erweiterung des Kinder- gartens umfaßt, macht es notwendig. das Generalsekretariat in seiner Ai - beitsweise diesen vorübergehend be- engten Räumlichkeiten anzupassen. Das Gebäude des bisherigen Gene- Das Puecher Gut zu Almdorf bei St. Johann Das eigen Gut „Räml Lehen", eben- falls mit der Fischwaid Den Zehent auf vier ganzen Gütern zu Gundhabing Das Gut die „Mor Hueben" genannt das Kollnhof er Gut Das halbe Gut Perl Lehen Kaltenprunn im Sunnperg zu Joch- berg (vier Häuser) Das Gut Eben oder Lackhn Vier Häuser zu Walsenpach Den Zehent auf Walßwegen Den Zehent in Wärnpach (Warm- bach). In dieser Urkunde wird zum ersten- mal der Name Lebenberg im Zusam- menhang mit Pfaffenberg genannt. 1551 ging das Schloß an Lucas Lang von Wellenburg über und 1601 an Raymund von Lamberg Freiherrn zu Ortenegg und Ottenstein. Maierhofer aus Salzburg, der ihn aus alten Teilen, die aus dem Tiroler Lan- desmuseum Ferdinandeum stammen, zusammensetzte und ergänzte. Ein- drucksvoll ist die Figur des hl. Niko- laus im Mittelpunkt des Hauptaltars. Diese sitzende gotische Nikolausfigur, lebensgroß, ernst und würdig im Aus- druck, prächtig in der Faltenbildung, ist wohl das herrlichste Stück der Kirche. Sie scheint der Zeit anzugehö- ren, in der Westendorf die gotische Kirche bekam, also dem Ende des 15. Jahrhunderts. Es ist anzunehmen, daß diese Prachtfigur, die durch die Re- staurierung in neuer Schönheit er- strahlt, das Mittelstück des gotischen Hauptaltars war. Der neue Volksaltar, ebenfalls eine Arbeit Sepp Maierhofers, fügt sich fein in den lichten Raum ein. Dasselbe gilt von der neuen Kan- zel. Westendorf kann jetzt auf seine Pfarrkirche stolz sein. Sie ist der wür- dige und passende Mittelpunkt eines gepflegten Ortes. ralsekretariates muß für die Zeit der Bauarbeiten zur Unterbringung der Barmherzigen Schwestern und ande- ren Personals verwendet werden. Das Generalsekretariat wird jedoch weiterhin die Sprechtage des Erzbi- schofs und der Leiter der einzelnen Ordinariatsstellen vorbereiten, die je- doch im Pfarrhof Wörgl abgehalten werden. Alle Anfragen und Anmeldun- gen für die Sprechtage sind an das Pfarramt Wörgl zu leiten und werden von dort aus vermittelt. Als Referent für das Generalsekre- tariat wurde Domkapitular Regens Dr. Sebastian Ritter bestellt. Das Generalsekretariat soll weiter- Kapsburg: Wichtig für seine Ge- schichte ist eine Urkunde vom 11. Mai 1615, in welcher es heißt: Ich Bürckhart Schwaiger zum Tänn- delierhoff, Hochfürstl. Salzburgischer Markt- und Land- und Urbarrichter zu Sankt Veit im Pongau für mich selbst und ich Andre Pfnit, Bürger des Rats und Meister des Bäckenhandwerks als mündlicher Gewalthaber Herrn Schwai- gers ehelicher Hausfrau Eva Götschin bekennen mit diesem Brief, daß wir mit Vorwissen und Bewilligung der bambergischen Lehensherrschaft zu Kitzbühel verkauft und zu kaufen ge- ben haben dem ehrbaren Herrn Pe- tern Wibmer zu Henntal und allen sei- nen Erben, nämlich und erstlich die gemauerte Behausung samt dem Stück Grund dahinter, genannt der Aurain zu Kaps . . . samt dem Gstädl und Stallung dabei . . . mitsamt der Bad- stuben und dem Boden und Stadl darinnen, herab gegen die Achen hin- Referent Domkapitukr Regens Dr. Sebastian Ritter
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