Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 10. Oktober 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 2&-tauptmann Leopold Pischl - 79 Am 5. Oktober 1970 vollendete der geschäftsführende Obmann des KSC Hauptmann. a. D. Leopold P i s c h 1 sein 79. Lebensjahr. Bei der Geburtstags- feier in kleinem Kreise wurde dem Jubilar, der sich erfreulicherweise be- ster Gesundheit erfreut, eine Photo- kopie des Berichtes in der „Neuen freien Presse" Wien, 24. Oktober 1914 (freundlicherweise beschafft von Dipl.- Vwt. Dr. Otto Oberhauser) über seine Audienz bei Kaiser Franz Joseph, über- reicht. Dieser Bericht hat folgenden In- halt: „(Audienz des Leutnant Pischl). Wie berichtet, hat der Kaiser gestern (23. Oktober 1914) den Leutnant im Feld- jägerbataillon Nr. 18 Leopold Pischl in Audienz empfangen. Der Offizier dank- te für die Verleihung des Militärver- dienstkreuzes mit der Kriegsdekora- tion und bat, auch ohne den rechten Arm weiterdienen zu dürfen. Leutnant Pischl führte am 28. August ungefähr 30 km vor Tomaszow seine Abteilung mit gezogenem Säbel, als ihm eine Kar- tätschenkugel den rechten Unterarm bis zum Ellbogen wegriß. Sein Offi- ziersdiener, der in unmittelbarer Nähe stand, hatte die Geistesgegenwart, sei- nem Herren augenblicklich mit dem Revolverriemen den Arm zu unterbin- den. Dadurch wurde verhindert, daß Verblutung eintrat. Leutnant Pischl kam ins Spital nach Pilsen, doch trat Brand ein und der Arm mußte ampu- tiert werden. Im Spital hat der Offi- zier erfahren, daß ihm eine Auszeich- nung verliehen wurde. Da er mit Leib und Seele Soldat ist, beschloß er, eine Audienz anzusuchen und dem Kaiser die Bitte vorzutragen, daß er weiter- dienen dürfe. Pischl ist aus der Inns- brucker Infanteriekadettenschule aus- gemustert worden und steht im 23. Le- bensjahr." Das Feldjägerbataillon Nr. 18 bestand aus Tiroler Kaiserjägern und aus Po- len. Pischl, der schon am 18. August 1911 zum 4. Tiroler Kaiserjägerregi- ment als Fähnrich ausgemustert wur- de, rückte mit diesem Baon als erste Truppe aus Tirol ins Feld nach Gali- zien. Am 21. August begann der Vor- marsch und am 25. August war die erste Feindberührung mit den Russen. Am 28. August stürmte Leutnant Pischl mit zusammengefaßten Soldaten als Brigade-Telephonoffizier, ohne Befehl, eine russische Batterie bei Huice, wel- che durch ihren Beschuß die eigene Stellung schwer zusetzte. Die Batterie- Stellung wurde erobert, Pischl jedoch erlitt dabei die genannte schwere Ver- wundung. Der Offiziersdiener, der un- serem Jubilar die lebensrettende Ab- bindung des Armes durchführte und ihn sodann auf dem Rücken aus der Gefechtslinie schleppte, erhielt die kleine silberne Tapferkeitsmedaille. Es war dies der Jäger Tomenico Gaspe- roni aus Alte Porte bei Rovereto. Am 15. Jänner 1915, nachdem er sich in der Klinik zu Innsbruck einer neuer- lichen ärztlichen Behandlung unterzie- hen mußte, rückte Leopold Pischl zum 1. Tiroler Kaiserjägerregiment ein. Im November berief ihn Major Bilgeri nach Bozen, wo er die Bergführer-Er- satzabteilung und das Alpin-Depot zu leiten hatte und wo ihm auch seine Beförderung zum Hauptmann zuteil wurde. Bei der Aufstellung von alpinen Truppen und Bergführerverbänden er- warb sich unser Jubilar besondere Ver- dienste. Er gehört dem renommierten Klub der „Schweren Einser" an, die an erster Stelle die Kaiserjägertradition pflegen. VA]NGELISCHER GOT1ESDWNST Sonntag, 11. Okt. Kitzbühel, Chri- stuskirche (neben Hiornbahntalsta- tion, 10 Uhr. Evang. Pfarramt Kitzbühel, Oel- berg 6, Telefon 05356 4404. Kitzbühler J, Bergsteigerball Am Samstag, 17. Okto- ber 1970 veranstalten die AV-Sektion Kitzbühel, die Edelweißgilde, die Bergrettung und die Bergwacht wieder den Kitzbüheler Bergsteigerball im Seerestaurant Moigg am Schwarzsee. Die genannten Vereine beabsichtigen mit dieser Veranstaltung, nicht nur ih- re eigenen Mitglieder einmal im Jahr an diesem Abend zu einem gemüt- lichen Beisammensein zusammenzufüh- ren, sondern laden dazu alle Freunde des Bergsteigens herzlich ein. Der Berg- steigerball beginnt um 20.30 Uhr; zum Tanz spielen die „Hippacher" aus dem Zillertal. Tracht, Dirndl und Berggwandl sind die passende Bekleidung. Tischreservierungen können unter der Tel. Nr. 42 54 angemeldet werden. Es wird außerdem bekanntgegeben, daß keine eigenen Einladungen aus- gesandt werden und der Kitzbüheler Bergsteigerball nur durch die Zeitung und Plakate der Oeffentlichkeit be- kanntgemacht wird. Die alpinen Vereine Kitzbühels wür- den sich besonders freuen, wenn mit dem Kitzbüheler Bergsteigerball die al- te Tradition des Alpenvereinsballes fortgesetzt werden könnte. Am 8. Oktober 1950 wurde vcn Weihbischof DDr. Johannes Filzer das Glockenspiel im Turm der St.-Katha- r:nen-Kirche eingeweiht. Wir hatten im heurigen Jahr bereits mehrmals Gelegenheit, über die Entstehung des Glockenspiels zu berichten. Das Jubiläum wurde von der künst- lerischen Leiterin des Werkes Frau Mu- s:kdirektor Prof. Maria Hofer zum An- laß genommen, wiederum neue Glok- kenspiellieder zu komponieren. Die Aufführungen erfolgen am Sanis- tag, 10. Oktober jeweils um 11 Uhr bzw. um 17 Uhr. Am Spieltisch Rose- marie Gasteiger: Stundenschlag Spielstück Kitzbühler Lied alle von Maria Hofer Tirol ist lei oans Fein sein, beinander bleibn Spielstück, Tonsätze von M. Hofer Glockenspielmarsch d. Heimkehrer von Maria Hofer Großer Gott wir loben Dich - Sprechtag. Die Land- und Forst- w :rtschaftl. Sozialversicherungsanstalt, die Landw. Zuschuß rentenversich- r-ingsanstalt und die Landeskasse Ti- rol der Oesterr. Bauernkrankenkasse halten am 23. Oktober von 8-10 Uhr in Kitzbühel, Bezirkslandwirtschafts- ka.mmer einen Sprechtag ab. Es wird in allen Angelegenheiten der Pensions-, Unfall- und Zuschußrenten- versicherung sowie der Bauernkran- kanversicherung Auskunft erteilt.
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