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— "t e - 22 Kitzbtiheler Anzeiger Samstag, 17. Oktober 1970 Die Unterlage wird von sehr alten, wanrschelnllch altpaläozoischen Ge- steinen gebildet. Es sind die grauen und grünlichen Grauwackenschiefer. Die auflagernde kalkalpine Schichten- folge entstammt der T r 1 a s-Z e i t. Sie beginnt mit groben Quarz-, Schiefer- und Dolomltbreccien und vorwiegena roten, acer auch hellen Sandsteinen (Buntsandstein). Darüber folgt eine dünne Zone gelber, aus zertrümmer- tem Dolomit entstandener RauflwaK- ken. Alle diese jungen Schichtglieder sind recht unregelmäßig gelagert, was aur spätere Verschiebungen mit teil- weiser Ausquetschung dieser Gesteine zurucRgeht. Ueberdies Ist diese Zone des Gesteinswechsels häufig verschüt- tet oder bewachsen, so daß man davon wenig sieht. Umso auffälliger ist die mächtige, mehrere hundert Meter dicke Masse von hellem Dolomitgestein. Sie nimmt eine Fläche von 6.5 Quadrat- kilometern ein. Die tieferen Teile, die man unter der ostseitig gelegenen Bär- stätt gut entblößt findet, sind unge- schichtet, hell im frischen Bruch und noch heller in der Anwitterung. Alters- mäßig gehört dieser untere Dolomit, der als Ramsaudolomit zu be- zeichnen ist, in die mittlere Trias. Nächst jünger ist eine nur wenige Me- ter messende Serie von sehr bezeich- nenden dunklen Gesteinen (Sandstei- nen mit kohilgen Spuren, Mergel, Scha- lenbrecclen, Kalke und Dolomite). Sie gehören rein gesteinsmäßig sowie auf Grund der charakteristischen Fossil- führung (rundliche Gebilde von Kalk- algen, Muscheln, namentlich Austern der Art Alectryonia montis capriis, Diese Art ist aber nach einem anderen mons caprilis, nämlich dem Gaisberg bei Salzburg, benannt) zu den Raib- ler aib- 1er Sch1chten, deren wasserstau- ende Wirkung auch für dieses Gebiet von wirtschaftlicher Bedeutung ist. Stellenweise scheint dieses Schichtglied am Galsberg zu fehlen. An solchen Plätzen erweist sich der Dolomit ge- quetscht und durch Eisen rötlich ge- färbt. Der obere Teil des Berges be- steht wiederum aus Dolomit, der je- doch deutlich gebankt und geschich- tet, an der verwitterten Oberfläche sandig anzufühlen und dunkler ist. Die manchmal fast schwarze Färbung mancher Lagen rührt von Bitumen (Kohlenwasserstoffverbindungen) her. An den Bruchflächen des Gesteins er- kennt man öfters Durchschnitte von Kalkalgen, kleinen Muschelschalen und Schneckengehäusen. Dieser obere und somit jüngere Felsbildner entspricht altersmäßig dem Hauptdolomit bzw. dem Dachsteindolomit der öst- lichen Nordalpen, so daß hier fast die ganze Ablagerungsfolge der Trias-Zeit vertreten ist. Jüngere Gesteine fehlen. Bei genauerem Studium erweist sich die Gaisberggruppe komplizier- t e r gebaut, als man vermuten würde. Die Grenzfläche gegen die Unterlage erscheint im Blick von Norden annä- hernd flach. Auf ihr ruhen aber neben- einander die beiden altersverschiede- nen Dolomite auf, die durch senkrecht gestellte Raibler Schichten getrennt werden. Die in der Gipfel- und Kamm- region steil aufgerichteten Dolomitbn- ke lassen einen unsymmetrischen Mul- denbau mit annähernd nord-südverlau- fender Achse und steil aufgebogenem Ostflügel erkennen. Die ganze Bauweise deutet darauf, daß die heutige Lage- age Die Sparkasse der Stadt Kitzbühel zählt wohl zu den jüngsten im Lande; sie steht jedoch im Devisengeschäft an der S p i t z e und im Einlagenstand hinter der Sparkasse der Stadt Inns- bruck an z w e 1 t e r Stelle. Dies ge- reicht nicht nur dem Institut, sondern auch der Stadt Kitzbühel zur Ehre und dem Zweigstellenort St. Johann. Mit der neuen Zweigstelle in K i r c h b e r g, die nach den modernsten Gesichts- punkten eingerichtet und ausgestattet wurde, wird die Aufwärtsentwicklung, die nur einmal, und zwar auf Grund der Abwertung durch das Währungs- schutzgesetz (1946/47) unterbrochen rung des kalkalpinen Oberbaues über dem Sockel aus Grauwackenschiefern nicht mehr dem ursprünglichen Ablage- rungsverhältnis entspricht. In der Grenzzone müssen beträchtliche V e r- s c h i e b u n g e n vor sich gegangen sein. Dabei kam es zu örtlichen Ab- schürfungen und Ausquetschungen gan- zer Schichtglieder, die nun fehlen, so daß jetzt früher nicht zusammengehö- rende Gesteine aneinander grenzen. Die spröde Dolomitmasse ist von vielen Störungen durchsetzt, an denen vertikale Verschiebungen erfolgt sind. Am auffälligsten ist das doppelte Auf- treten der leicht kenntlichen Raibler Schichten unter- und oberhalb der Bär- stättaim. Der Verlauf des Bärstätt- grabens ist durch diese beträchtliche Störung des Gebirgsbaues vorgezeich- net. Der nördlich des Grabens gelegene Teil erscheint gehoben bzw. der süd- liche Teil abgesunken. Ueber dem Brixental vereinigte sich ein breiter Arm des gewaltigen eiszeit- lichen Inngletschers mit den von Süden, zum Teil über die niedersten Kammsenken aus dem Pinzgau kom- menden Eisströmen. Wo die Grenze zwischen diesen Eismassen im genaue- ren verlief, ist noch nicht bekannt. wurde, eine noch steilere Kurve ein- nehmen. Ueber die Gründungs- und Einweihungsfeier in Kirchberg vom 18. Oktober 1970 berichten wir in unserer kommenden Ausgabe. Wir wenden uns jetzt der Gründerzeit in Kitzbühel zu und verwenden, um aktuell zu blei- ben, zum Großteil die Protokolle des damaligen Gemeinderates. Auf der Tagesordnung zum Sitzungs- protokoll des Bürgerausschusses vom 18. Mai 1887 unter Punkt II. steht ge- schrieben: „Besprechung wegen Errich- tung einer Sparkasse in Kitzbühel" und zu diesem Punkt wurde vom Bürger- ausschuß folgender Beschluß gefaßt: Kurze Kurze Geschichte der Sparkasse der Stadt Kitzbühel und ihrer Zweigstellen St. Johann und Kirchberg Zweigstelle Kirchberg Sparkasse der Stadt Kitzbühel Lieferung der Vorhänge, Teppichhaus Veider der Dioten-Stores und der Bürstenmatten Pächter: B. Golser Kitzbühel, Josef-PirchI-Straße 47, Tel. 24 30 (0 53 56)
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