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Seite 2 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Oktober 1970 haltlosen Zustand der Schürfberechti- gungen auf fremdem Grund und Boden, Er verwies in diesem Sinne auf den Fall Foidl in Reith bei Kitzbühel. Dipl.- Ing. Ludwig Partl unterstützte die Aus- führungen der Vorredner durch eine Landwirtschaftsexpertise. Nationalrat Paul Landmann befaßte sich anschlie- ßend mit der parlamentarischen Be- handlung der vorgenannten Gesetzes- materie. In die Gespräche wurden sei- tens des Ministeriums fallweise die Experten des Ministers eingeschaltet. Die Grundsatzdiskussion wickelte sich in einem sehr guten Klima ab. Land- tagsvizepräsident Christian Horngacher und Delegationsleiter Rudolf Witzmann beendeten die Aussprache mit Dankes- adressen an den Minister und mit der Versicherung, daß hinter der Aufgabe des unpolitischen Vereins zum Schutze der Landschaft und der heimischen Wirtschaft unterstützend die drei im Landtag Tirol vertretenen Parteien OeVP, SPOe und FPOe, welche durch die Anwesenheit der Landtagsabgeord- neten Huber, Horngacher und Wend- ling sowie NR Landmann repräsentiert wurden, stehen. Minister Dr. Stariba- eher verabschiedete um 17 Uhr die De- legation herzlich. Punkt 18 Uhr gab dann der Verein zum Schutze der Landschaft und der heimischen Wirtschaft im Hotel Bri- stol für die österreichische Presse ei- nen Empfang. Der Einladung hatten die Korrespondenten der APA, Kurier, Presse, Kronenzeitung, Express, Neue Zeitung, Volksblatt sowie der Rund- funk und das Fernsehen, welches be- reits die Diskussion im Ministerium in Wort und Bild - Ing. H. Kar - festgehalten hatte, Folge geleistet. Rudolf Witzmann begrüßte die Da- men und Herren der Presse, des Rundfunks und Fernsehens sowie die Abordnung des Ministersekretariats in der Person des Dr. Koppe. Dr. Josef Ziepi referierte sodann über die Be- deutung des Fremdenverkehrs im Groß- raum Kitzbüheler Alpen, stellte die zwei vollwertigen Saisonen pro Frem- denverkehrsjahr in den Vordergrund, berichtete über die großen Erfolge der Wintersaison 1969-70 und der Sommer- saison 1970 und skizzierte in Kurzform den Weg in die kommenden Fremden- verkehrsjahre. Ingenieur Hans Zwerger sprach namens der Fremdenverkehrs- verbände der Presse gegenüber die Einladung zum Besuch des Großrau- mes aus und übergab den Pressever- tretern vorbereitete Informationsmap- pen. Der Schutzverband brachte ein mit dem Ministersekretarlat abge- stimmtes Pressekommuniqud heraus, welches folgenden Wortlaut hat. 1. Minister Dr. Staribacher unter- streicht vor der Delegation des Schutz- verbandes erneut die Priorität des Fremdenverkehrs Im Großraum Kitz- büheler Alpen. Der Fremdenverkehr wird von ihm zweifelsfrei In seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung aner- kannt und gebührend herausgestellt. Die Novellierung des Berggesetzes ist bereits eingeleitet, der Minister be- richtete darüber bereits am 29. Sep- tember dem Ministerrat und wird der Forderung des Schutzverbandes nach- kommen und das Berggesetz soweit novellieren, daß es einer Neufassung praktisch gleichkommt. Minister Dr. Staribacher verspricht dem Schutzverband, daß bis zur Novel- lierung des Berggesetzes keine Berg- bauberechtigungen erteilt werden, die den Fremdenverkehr in Irgend einer Weise nachteilig beeinträchtigen könn- ten. Diesbezügliche Verhandlungen sind mit der Mltternberger GesmbH. und der Union Corporation Im vorgenann- tem Sinne bereits geführt worden. Der Schutzverband wird eine per- manente Einrichtung In den Kitzbühe- ler Alpen bleiben. Er wird seiner Auf- Aufs angenehmste unterhalten hat man sich bei der Premiere des heite- ren Vitus-Stückes „Thomas auf der Himmelsleiter" vergangenes Wochen- ende im ausverkauften Kolpingsaal. In dieser heiter-besinnlichen Begebenheit steht der arme Dorfschuster Thomas Nothaas vor der Zwangsräumung durch den reichen Ochsenbauern. In seiner Verzweiflung fährt er nach München, um dort mit seinem „Theaterstückl" bei Verlegern, Film oder Funk doch noch das nötige Geld hereinzubekom- men. Doch ohne Erfolg. Er übernachtet im Bahnhof und im Schlaf wird ihm die Brieftasche samt allen Personalien gestohlen. So macht er sich zu Fuß auf den Heimweg und wird dann von ei- nem Fremden mitgenommen. Unbe- merkt von seiner alten Haushälterin Kuni und seinem ebenso alten Gesel- len Wastl erfährt er aus der vom Fremden vergessenen Abendzeitung, daß er, Thomas Nothaas, in München beim Ueberqueren der Geleise tödlich verunglückt sei. Er findet dies als eine glänzende Notlösung in seiner Notla- ge und beschließt, tot zu bleiben, um leben zu können. Wie sich nun aus vielerlei Komplikationen alles doch noch zu seinem Glück wendet, das gibt köstliche Situationen. Spielleiter Ludwig Obermoser hat aus dem Ensemble der Heimatbühne alle Rollen bestens besetzt und ein- studiert und sorgt so für eine flotte Handlung. Treffende Gegensätze der protzige Ochsenbauer von Peter Koidl und der arme aber doch sehr pfiffige Dorfschuster Thomas Nothaas von Stefan Ritter sowie sein treuer Geselle Wastl von Franz Lamplmayr. Ihre alte Haushälterin Kuni (Maria Pichler) gabe weiter nachkommen und die Ent- wicklung verfolgen und überwachen, um fremdenverkehrsfeindliche Ent- wicklungen hintanzuhalten. Der Erfolg des Schutzverbandes bzw. dessen Ar- beit geht weit über die regionale Be- deutung hinaus und hat in seiner Tragweite Geltung für alle Fremden- verkehrsräume Oesterreichs erlangt. Der Schutzverband hat, nicht zuletzt dank der einmütigen Unterstützung der Bevölkerung des Bezirks, einen großen Erfolg erzielt. Er stellt aber nur einen Abschnitt auf dem Wege der grundsätzlichen Erledigung des über den Großraum gekommenen Problems dar. Gemäß Punkt 4 der Presseaus- sendung wird der Verein zum Schutze der Landschaft und heimischen Wirt- schaft die Angelegenheit mit größter Aufmerksamkeit weiterverfolgen und die Bevölkerung laufend informieren. Der Vorstand des Schutzverbands führt trotz der verzweifelten Lage re- solut den Haushalt, Erika Hechenber- ger, erstmals in einer längeren Rolle, spielt sehr passend die naive Tochter des Ochsenbauern und Florian Unter- rainer bringt mit seinen Beziehungen zum Film doch noch das „Theater- stückl" unter. Fips Pischl als Kriminal- kommissär löst souverän den krimina- listischen Teil dieser Begebenheit und ganz unerwartet führt Marlis Wieser als ehemalige Meisterin des Nothaas sein Gesellenstück, einen einzelnen Da- menschuh, noch zu einem happy end. Sonderapplaus erhielt Peter Wieser sen., nicht nur treffend gestaltet als Dorfarzt, sondern mehr noch für sein Wiedersehen auf der Bühne, verkör- pert er doch noch einen der erfolg- reichsten Laienspieler der Heimatbüh- ne früherer Zeiten. Mit herzlichem Applaus, Schmunzeln und befreiendem Lachen bedankte sich ein gut aufgelegtes Theaterpublikum für diesen netten Abend. fla Weitere Vorstellungen sind Sams- tag, 7. und Sonntag, 8. November je- weils um 20.30 Uhr im Kolpingsaal. Kartenvorverkauf im Büro des FVV (neben Kino), restliche Karten an der Abendkasse. 44. sangertreffen beim Stanglwirt in Going am Sonntag, 25. Oktober um 14.30 und um 20 Uhr. Es singen und musizieren wieder originelle und bekannte Grup- pen von den umliegenden Alpenlän- dern. Es laden herzlich ein: die Sänger und die Wirtsleut. Ein sehr unterhaltsamer Theaterabend Zur Premiere der Heimatbühne Kitzbühel mit ‚Thomas auf der Himmelsleiter'
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