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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Oktober 1970 und ihrer Zweigstellen 51 Diesem Ersuchen wurde im Zusammen- hang mit den im vergangenen Jahr stattgefundenen Filialverhandlungen mit Erlaß vom April 1970 stattgegeben. Verschiedene, für unsere Sparkasse glückliche Umstände, haben es ermög- licht, daß wir die nun gänzlich neu ge- stalteten Räumlichkeiten einerseits vom Besitzer dieses Hauses und An- gestellten unserer Sparkasse Herrn Ja- kob Daxer und andererseits von dessen Eltern Stanis und Barbara Daxer miet- weise übertragen erhielten. Leider ist Herr Stanis Daxer vor erst drei Wo- chen verstorben, worüber wir noch- mals unser tiefstes Mitgefühl zum Ausdruck bringen. Mein Dank gilt da- her Herrn Jakob Daxer und Frau Bar- bara Daxer für das großzügige Entge- genkommen, wodurch unser Vorhaben überhaupt erst ermöglicht wurde. Meine besonderen Dankesworte darf ich aber Herrn Bürgermeister Ing. Paufler ausdrücken, der mit dem Ge- meinde-Bauexperten Architekt Paul Torggler in einer Art und Weise die Bauverhandlung für unseren Umbau führte, wie man so etwas nur selten erleben wird. Gerade für ihn, der gleichzeitig Vorstand der heimischen Raiffeisenkasse ist, war es bestimmt keine leichte Amtshandlung, einem zu- künftigen Konkurrenzinstitut die Bau- genehmigung zu erteilen. Ich darf Ih- nen, sehr geehrter Herr Bürgermeister aber mit Bestimmtheit erklären, daß Sie in Ihrer Eigenschaft als Vorstand der Raiffeisenkasse Kirchberg an un- serer Sparkasse einen sauberen und loyalen Konkurrenten vorfinden wer- den, der sich all den örtlichen Gepflo- genheiten anpassen und auch der Ge- meinde und den sonstigen Instituten von Kirchberg im Rahmen der beste- henden Möglichkeiten jederzeit hilf- reich zur Seite sthen wird. Mein persönlicher Dank gilt insbe- sondere Herrn Architekt Dipl.-Ing. Ro- bert Stampfer, nach dessen Plänen und Ideen diese Sparkassenfiliale entstan- den ist und - so glaube ich sagen zu dürfen - sich bestens in das schöne Ortsbild von Kirchberg einfügen wird. Er war es auch, der die Voraussetzung für den pünktlichen Eröffnungstermin geschaffen hat. Dipl.-Ing. Stampfer hat auch den großen Neubau 1962 in Kitz- bühel geleitet und den Neubau der Zweigstelle 1965 in St. Johann. Weiters gilt mein Dank allen am Bau beteiligten Firmen, Meistern ud Handwerkern, die durch ihre Arbeits- leistungen mitgeholfen haben, dieses Werk zu vollenden. Nur mit gemein- samer Kraft war es möglich, dies zu verwirklichen. Mein Dank gilt auch der Bundesmusikkapelle Kirchberg für das ausgezeichnete Eröffnungskonzert. Last not least darf ich als Sparkas- senleiter auch allen Mitgliedern des Vorstandes und des Verwaltungsaus- schusses sowie dem Herrn Staatskom- missär Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia, der infolge Kur- aufenthalts an der Teilnahme der Er- öffnungsfeier verhindert ist, meinen persönlichen Dank dafür aussprechen, daß sie mit soviel Verständnis, Inter- esse und Weitblick dieses Vorhaben durch Erteilung der entsprechenden Beschlüsse unterstützt haben und da- durch neuerlich bewiesen haben, daß sie stets all ihre Kräfte in den Dienst der Sparkasse der Stadt Kitzbühel stellen. So will ich am Schluß meiner Aus- führungen die Schlüssel für dieses neue Zweigstellenlokal meinem vom Vorstand bestellten Filialleiter und langjährigen Mitarbeiter Peter Ascha- ber übergeben, mit dem großen und berechtigten Wunsch, daß er diesen Betrieb mit seinen Mitarbeitern zu ei- ner angesehenen und leistungsfähigen Sparkasse emporführen möge, so wie dies in der Hauptanstalt Kitzbühel und der Zweigstelle St. Johann seit Jahr- zehnten der Fall ist. Der oberste Grundsatz soll für Dich, lieber Peter Aschaber, wie für uns im- mer sein und bleiben: Alles mögliche zu tun, um die Kun- den zufriedenzustellen und den Wün- schen der heimischen Wirtschaft in jeder Weise gerecht zu werden. So halten wir es in Kitzbühel und in St. Johann und so werden wir es von nun an auch in Kirchberg pflegen. Da- bei soll besonders auch der Sparwille gefördert werden, denn gerade in die- ser Sparte steht die Sparkasse der Stadt Kitzbühel schon an zweiter Stel- le in Tirol und an einundzwanzigster in ganz Oesterreich, was uns alle mit besonderem Stolz erfüllt. Peter Aschaber nahm die Schlüssel mit einem Dank an den Vorstand und insbesondere an Direktor Kindi entge- gen, dankte für das ihm entgegenge- 1. Fortsetzung Bürgermeister Cathrein erhielt den Auftrag, die Genehmigung der Statu- ten durch den Tiroler Landtag zu er- wirken. Die Statuten umfaßten 16 Sei- ten und 94 Paragraphen. Mit Erlaß vom 5. April 1899 ver- langte der Tiroler Landesausschuß die Aenderung des § 3, welcher die Garan- tieübernahmen für die Spareinlagen zu regeln hatte. Für diese Garantie mußte der Bürgerausschuß die Schatt- berggründe und die Ehrenbachgründe verpfänden. Im Bürgerausschuß befan- den sich zu dieser Zeit: Bürgermeister Dr. Carl C a t h r e i n, die Magistratsräte Fidel T s c h o 11 u. Josef W e r n e r, die Bürgerausschuß- mitglieder Gerhard D ö r 1 e r, Egidius brachte Vertrauen und gab die Erklä- rung ab, zum Wohle des Institutes und zum Wohle Kirchbergs tätig sein zu wollen. Bürgermeister Reisch sprach Direk- tor Kindi für seine gerade wieder bei der Errichtung der Zweigstelle Kirch- berg erbrachten einmaligen Leistungen Dank und Anerkennung aus und wür- digte mit dem abschließenden Satz: „Wie der Herr, so 's Gscher" auch in origineller Weise alles seine Mitarbei- ter. Pfarrherrn Josef Sterr war es vor- behalten, bei dieser Festveranstaltung den Schlußakt zu setzen. „An Gottes Segen ist alles gelegen"; dieser folgt von selber, wenn wir alle bereit sind, ihn zu erfüllen. Ich brauche nicht kü- beiweis Weihwasser zu versprengen, um zu erreichen, daß dieses Institut zum Segen für die Bevölkerung von Kirchberg werden soll. Leiter und An- gestellte sind in Gottes Segen einge- schlossen. Die Einweihung der Räume endete in einem Gebet. Die Festgäste nahmen sodann ge- meinsam e meinsam auf Einladung von Direktor Kindl das Mittagessen im Gasthof Rößl ein. Dabei kam sehr bald eine harmo- nisch-freudige Stimmung auf, die in der späteren Zeit durch Gesang unter- mauert wurde. Im Brixental gehört das Volkslied zu jeder Zusammenkunft gleichgesinnter Menschen. Erstaunt waren die Kirchberger, als sodann auch Direktor Kindi (Mitglied des Männer- gesangsvereins Kitzbühel) mit seiner Tenorstimme in den Chorgesang mit- einstimmte. Die echte und lautere Fröh- lichkeit des Sparkassenvolkes und der Ehrengäste wurde n Nachmittag nach Aschau übertragen, wo im Fritzhof beim urwüchsigen „Goaßhoamfahr'n" die Unentwegten, und das waren nicht wenige, nach dem Motto: „Fein sein, beinanderbleib'n", den Tag beschlos- sen. i. Johann und Kirchberg Moser, Eusebius P e r n t e r (damals Pfnittbäck (heute Bäckerei Vittur), ranz Reisch, Anton Rothba- c h e r, Franz S t i t z, Stephan S t ö ek 1 Jakob W i e s e r, Alois V o g 1 und Ludwig Steiner. Bei der Wahl am 6. Juli 1899 wurde Franz S t i t z zum Bürgermeister ge- wählt. In der zweiten Bürgerausschußsit- zung, welche am 11. August 1899 unter dem Vorsitz des neuen Bürgermeisters Franz S t i t z stattfand, wurde der Sparkassenausschuß definitiv festge- setzt. In den Ausschuß wurden gemäß Beschluß des Bürgerausschusses ge- wählt: Carl Cathrein Dr. Hans Thaler Kurze Geschichte der Sparkasse der Stadt Kitzbühel
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