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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Oktober 1970 Dr. Johann Traunsteiner Anton Werner Friedrich Amberger Alois Vogi Franz Reisch Josef Egger d. J. Jakob Wieser Anton Rothbacher Josef Gintsberger und Franz Stitz. Im November 1899 genehmigte die Statthalterei in Innsbruck endgültig die Statuten und erteilte die Konzes- sion zur Führung der Kasse und mit 1. Dezember 1899 öffnete diese ihre Pforten. Die Stadtgemeinde stellte der Kasse, nachdem eine Unterbringung im Erdgeschoß des Pf leghof es nicht möglich war, zwei Räume im I. Stock- werk des heutigen Rathauses zur Ver- fügung. Die Schalter waren in den er- sten Jahren allerdings nur an zwei Ta- gen in der Woche geöffnet. Den Kas- sendienst versahen anfangs die Vor- standsmitglieder selbst, und zwar eh- renamtlich. Die Gründung fiel auf fruchtbaren Boden. Schon im ersten Geschäfts- jahr konnten 619 Einleger mit einer Spareinlagensumme von 460.000 Kro- nen sowie ein Gewinn von 1114 Kro- nen verzeichnet werden. Bis 31. Dezember 1913 erhöhten sich die Werte auf folgende Ziffern: Einlagen 2,400.000 Kronen Eigenvermögen 78.000 Kronen Die Zeit des ersten Weltkrieges und die darauffolgende Inflationszeit ließ die Einlagen auf über 2,5 Milliarden Kronen anwachsen. 1921 wurden Giro- kontos eröffnet und der Stand dieser Einlagen stieg bis Ende 1924 auf 118 Millionen Kronen. Das Eigenvermögen betrug zu dieser Zeit 128 Millionen. Mit 1. Jänner 1925, nach Einführung der Schillingwährung, die eine Abwer- tung der Krone von 10.000:1 zur Folge hatte, sanken die Spareinlagen auf 11.000 Schilling herab. Bis zur Einführung der Reichsmark- währung am 28. März 1938 stiegen die Einlagen wieder bedeutend an. Sie be- trugen: Spareinlagen 1,760.000 RM Giroeinlagen 182.000 RM Nach der Währungsumstellung auf Reichsmark büßten diese ein Drittel ihrer Höhe ein. Bis zum Ende des zweiten Weltkrie- ges stiegen die Gesamteinlagen um fast 1500 Prozent an. Die Leute zeigten eine seltene Sparfreudigkeit (es gab aber auch wenig zu kaufen), so daß die Ein- lagen die 30-Millionen-Grenze über- schritten. Von 1920 bis 1945 wurde die Spar- kasse von Georg Nußbaumer geleitet. Bis 1926 blieb die Kasse im 1. Stock des Rathauses. Der steigende Ge- schäftsverkehr wie auch das Einsetzen des Valutenverkehrs veranlaßte die Leitung, sich um ein ebenerdiges Lo- kal umzusehen. Damals wurde gerade vom Ehepaar W. H. Beranek das Eck- haus gegenüber dem Rathaus neu auf- gebaut. Dieses Haus trug früher den Namen „Inslethaus" und nach der Er- werbung durch Johann Falkensteiner im Jahre 1908 den Namen „Lederer- hanseihaus". Es wechselte seit Anfang 1500 21mal den Besitzer. In diesem Haus mietete nun die Sparkasse drei ebenerdige Lokale auf die Dauer von 10 Jahren. 1928 wurde das gegenwärtige Spar- kassengebäude versteigert. Die Spar- kasse erstand das Gebäude, schon um ein gegebenes Darlehen zu retten. In diesem Haus wurden aber erst 1935 die ebenerdigen Lokale frei, so daß an ei- nen Ausbau derselben für Zwecke der Sparkasse gedacht werden konnte. Im Herbst 1936 war der Ausbau beendet und die Sparkasse konnte endlich in eigene Räume einziehen. 1938 trat die Leitung der Handels- und Gewerbebank an die Sparkasse mit dem Vorschlag heran, die Bank zu übernehmen. Nach langen Verhandlun- gen wurde die Genehmigung der Auf- sichtsbehörde erreicht und die geplan- te Fusion fand am 1. November 1939 statt. Die Sparkasse übernahm die An- gestellten sowie alle Aktiven und Pas- siven. 1938 wurde als weiterer Markstein im Leben der Sparkasse die Zweig- stelle in St. Johann gegründet. Viele Jahre konnte sich diese Zweigstelle nicht recht behaupten, weist aber heu- te mit 5,5 Millionen Schilling einen be- trächtlichen Einlagenstand auf. Der ungeahnte Aufstieg nach der 1947 eingeführten Währungsreform machte den ersten Umbau der Sparkassen- räume notwendig. Der Vorstand und Verwaltungsausschuß beschloß den Umbau nach den Plänen der Wiener Architekten Dr. Franz Klimscha und Ing. Pawek durchzuführen. Auch die- sem Umbau gingen schwierige und langwierige Verhandlungen voraus. Für die Zeit des Umbaues zog die Spar- kasse mit ihrem Betrieb in das Hotel Tiefenbrunner und im Herbst 1953 wurde mit dem Umbau begonnen. Dank der schnellen und zielbewußten Arbeit der Baufirma tJnterberger & Huter konnten die neuen Räume schon am 10. Dezember des gleichen Jahres bezogen werden. - Planung und Aus- führung wurden als sehr zweckent- sprechend befunden. Bei der Planung stand der Gedanke Pate, daß nun für mindestens 20 Jahre Vorsorge getrof- fen ist und der Betrieb sich hoffnungs- froh und unbeengt weiterentwickeln kann. Der Aufschwung des Unterneh- mens in bezug auf sämtliche Bank- geschäfte, im besonderen des Valuten- und Devisengeschäftes, nahm einen solchen Umfang an, daß schon 5 Jahre nach dem Umbau wieder eine räum- liche Beengtheit herrschte, welche je- ne des Jahres 1953 weit in den Schat- ten stellt. Im Jahre 1959 wurden über 200.000 Buchungen durchgeführt, die Spareinlagen stiegen auf über 58 Mil- lionen und die Ausleihungen auf fast 34 Millionen Schilling. Vorstand und Verwaltungsausschuß stehen daher wieder vor der Aufgabe, neuerlich ei- ne Lösung in der Raumfrage zu finden. Fortsetzung folgt! Erfolgreiche Fleckvieh- ausstellung in Kitzbühel Am 9. Oktober hielt der im Vorjahr gegründete Fleckviehzuchtverband Kitz- bühel unter Obmann Adi Knoll, Tie- fenbrunnerpächter, auf dem Areal der Sandgrube in der Jochberger Straße - auch Burgerfeld genannt - seine erste Vereins-Zuchtschau mit Prämiie- rung ab. Als Preisrichter konnten die bekannten Funktionäre des Landes- Fleckviehzuchtverbandes Steinlechner, Obsrist, Rieser und Neuhauser gewon- nen werden. Die Vereinsschau war ein voller Erfolg. Diese diente gleichzei- tig auch als Generalprobe für die große Landwirtschaftsausstellung im Jubi- läumsjahr 1971, die am Samstag, 9. und Sonntag, 10. Oktober auf den Feldern des Raßmushofes durchgeführt wird. Die Ergebnisse: 1. Klasse 2. Klasse 3. Klasse Taxer Georg 8 4 Lichtmannegger G. 1 4 1 Putzhuber Peter 3 2 - Haller Sebastian 1 2 - Knoll Adi 2 3 - Reiter Johann 2 3 - Gasteiger Klaus 1 4 - Weriberger Alois 2 1 - Höck Peter 1 1 - Widmoser Peter - 2 1 Adeisberger Balth. 1 1 - Hollaus Johann - 1 - Zusammen 22 28 2 Wüstenrot weit über dem Vorjahr Die Bausparkasse Wüstenrot konnte die starke Geschäftsausweitung auch im dritten Quartal 1970 fortsetzen. Be- reits die ersten neun Monate des Jah- res 1970 brachten über 27.000 Bau- sparverträge mit 3,8 Milliarden Schil- ling. Damit konnte gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 29 Pro- zent verzeichnet werden. Bedeutend ist insbesondere, daß darunter nahe- zu 8000 Verträge sind, die mit Jugend- lichen unter 25 Jahren abgeschlossen wurden. Dieser Aufwärtstrend zeigt deutlich, daß Wüstenrot auch in den kommen- den Jahren auf dem Gebiet der Wohn- raumfinanzierung einen wesentlichen Beitrag leisten wird.
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