Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Oktober 1970 Krippenbaukurs stattfindet. Interes- senten mögen sich bei Direktor Brand- stätter melden. Auch in der Haupt- schule wird dankenswerterweise von Fachlehrer Schennach ein Kurs für die Buben durchgeführt. Die Krippen kom- men dann noch vor Weihnachten zu ei- ner Ausstellung, die frei zugänglich ist. Eingeladen wurde auch zu den ver- schiedenen Veranstaltungen und Aus- In zehn Jahren 2616 Schüler mehr durch ständig steigende Schülerzahlen. 7852 Pflichtschüler weisen die Volks-, Haupt- und Sonderschulen sowie die Polytechnischen Lehrgänge im Bezirk Kitzbühel im Schuljahr 1970-71 auf. An den Volksschulen sind 5109 Kinder (Vorjahr 5023), an den Hauptschulen 2271 (2005), an den Sonderschulen 141 (138), die Polytechnischen Lehrgänge weisen 331 (299) Besucher auf. Gegen- über dem Vorjahr stieg die Gesamt- schülerzahl um 387, gegenüber 1968-69 um 705, gegenüber 1967-68 um mehr als 1000 Schüler. Vor 10 Jahren gab es im Bezirk nur 5236 Schülerinnen und Schüler, also um 2616 weniger als zu Beginn dieses Schuljahres. Die Zahl der Klassen an den einzel- nen Schultypen: Volksschulen 163 (159 im Vorjahr), Hauptschulen 77 (69), Sonderschulen 5 (5), Polytechnische Lehrgänge 11 (11). Im Vergleich mit 1960: VS 135, HS 28, SoS 2, ist das gewaltige Ansteigen der Hauptschul- klassen und das kontinuierliche Wach- sen der Volksschulklassen zu konsta- tieren (die Polytechnischen Lehrgänge wurden erst 1966 eingeführt). Gegen- über dem Vorjahr wurden 12 neue Klassen errichtet, im Lauf der letzten 10 Jahre mußte Schulraum für ins- gesamt 92 Klassen zur Verfügung ge- stellt werden. Im laufenden Schuljahr unterrichten 243 Lehrerinnen und Lehrer an den Pflichtschulen des Bezirks, diese Zahl ist innerhalb der letzten 10 Jahre von 178 an langsam angestiegen. Unter Be- rücksichtigung der pädagogischen Er- kenntnisse und der daraus abgeleite- ten gesetzlichen Regelungen müßte diese Zahl wesentlich mehr gestiegen sein, doch wirkt sich der Lehrermangel, der weitgehend auch durch die enorm steigenden Schülerzahlen bedingt ist, deutlich aus. So läuft der Schulbetrieb auch in diesem Schuljahr zwar ver- tretbar, aber doch unter großen Er- schwernissen. Diese Feststellung von Bezirksschulinspektor Walter B o d - n e r bedeutet angesichts der ange- spannten Situation eine absolute Er- folgsmeldung, wenn man die Lage an- derer Bezirke als Vergleichsmaßstab nimmt. Zufolge der günstigen geogra- phischen Situation, der geringen Zahl an Ausfällen und der erfreulichen Tat- stellungen, die aus Anlaß des 50jähri- gen Bestehens der Ortsgruppe Kuf- stein im Dezember in Kufstein statt- finden. Ein ausgiebiger Krippenhoangart war der Abschluß dieses schönen Abends. Nochmals wurde Peter Brandstätter der Dank für seine vielfältigen Bemü- hungen ausgesprochen. T. R. sache, daß Junglehrer aus dem Osten Oesterreichs von allen Landbezirken am liebsten Kitzbühel wählen, nicht zuletzt aber auf Grund des massiven Einsatzes von Bezirksschulinspektor Bodner ist die Lage derzeit gut, wenn- gleich damit die nächsten Jahre noch lange nicht als gesichert angesehen werden können. Im Schuljahr 1970-71 sind 23 Lehrer- posten an den Hauptschulen nicht be- setzt, die Mehrarbeit wird im Wege von Mehrdienstleistungen gemacht. - Aber selbst für den Fall, daß alle diese 23 Posten besetzt werden könnten, blieben noch Mehrdienstleistungen ei- ne Notwendigkeit. Anden Volksschulen werden 14 Klassen „lehrerlos" geführt, diese Klassen weisen keinen Klassen- lehrer auf, sondern werden von meh- reren Lehrern einer Schule oder gar mehrerer Schulen betreut. Diese Lö- sung ist die beste angesichts der der- zeitigen Situation. Zudem wurden wieder mehrere Arbeitslehrerinnen vor- übergehend als klassenführende Lehr- kräfte eingesetzt. Vier Polytechnische Lehrgänge sind an Hauptschulen ange- schlossen, die Arbeit an diesen Lehr- gängen obliegt Hauptschullehrern im Wege von Mehrdienstleistungen. Wech- selunterricht konnte vermieden wer- den, die früher bestandene Personal- reserve für den Fall, daß eine Lehr- kraft erkrankt oder während des Jah- res ausscheidet, gibt es nicht mehr. Besonderen Dank verdient Volksschul- direktor Fritz Schmid, der als Pensio- nist wieder sich für ein Jahr bereiter- klärt hat, zu unterrichten. Mit Beginn des Schuljahres 1970-71 sind Volksschulhauptlehrer Friedrich Mühlbacher (dauernder Ruhestand), Hauptlehrerin Hildegard Hellrigl und Volksschuldirektor Stefan Heigenhau- ser (zeitlicher Ruhestand) aus dem Dienst ausgeschieden. 4 Lehrerinnen befinden sich auf ganzjährigem Ka- renzurlaub, 4 Lehrkräfte sind aus dem Bezirk ausgeschieden (Sr. Olga Gug- - Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr haben Vorrang! Wer die- sen Vorrang nicht beachtet und sich mutwillig den Einsatzorten nähert, muß mit einern Strafiriandat durch die Verwaltungsbehörde rechnen! genbichler, Walter Swoboda, Maria Grafl und Helmut Gassier), 3 Arbeits- lehrerinnen sind in andere Bezirke übersiedelt. 3 dem Bezirk zugewiesene Junglehrer haben den Dienst nicht an- getreten. Eine besondere Schwierigkeit stellt weiterhin die Frage des Schulraumes dar. Zwar haben die Gemeinden größte Anstrengungen unternommen, um den Schulraumbedarf zu decken, aber ange- sichts der steigenden Schülerzahlen ist da und dort damit zu rechnen, daß sehr bald wieder ein Zu- oder Erweite- rungsbau notwendig wird. Dies gilt insbesondere nach Errichtung der Hauptschulpflichtsprengel, die in die- sem Schuljahr abgeschlossen werden soll. Dann werden die Schüler der Oberstufen zusehends in die Haupt- schulorte abwandern, was es ermög- licht, in den kleinen Landvolksschulen die Unterstufe als Grundschule weiter auszubauen. Dafür hat die Gemeinde St. Jakob i. H. über Empfehlung der Schulbehörde bereits ein Beispiel ge- geben. Um die Grundschule besser or- ganisieren zu können, wurde die Ober- stufe gänzlich aufgelassen. Die Schüle- rinnen und Schüler werden an den Schulen in Fieberbrunn unterrichtet. Unhaltbar geworden sind die Raum- verhältnisse in St. Johann. Trotz mehr- fachen Bemühens konnte bisher noch kein Ausweg gefunden werden. Derzeit wird an den Hauptschulen in Gängen und Pausenhallen Unterricht erteilt. Die Volksschulen haben zu wenig Platz, die Sonderschulklasse kann nicht ge- teilt werden, weil die entsprechenden Räume nicht zur Verfügung stehen. Die Doppelhauptschule St. Johann wird mindestens 24 Klassen aufweisen müs- sen. Neben St. Johann haben auch ande- re Gemeinden dringenden Schulraum- bedarf, doch sind hier Bauten bereits begonnen oder in Planung wie etwa in Hopfgarten, Westendorf, Fieberbrunn, Brixen und Jochberg. Als eine der nächsten vordringlichen Aufgaben bezeichnet Bezirksschulin- spektor Bodner den Ausbau des Son- derschulnetzes. Durch die Schulung von Lehrerinnen und Lehrern aus dem ganzen Bezirk wird es möglich, son- derschulbedürftige Kinder frühzeitig zu erfassen und sie nach der Ueber- prüfung durch den schulpsychologi- schen Dienst auch an eine Sonderschu- le bzw. in eine Sonderklasse einzuwei- sen. Im Zuge des Abbaues der Ober- stufenklassen an den Volksschulen kann das Netz der Sonderklassen er- weitert werden, damit jedes Kind bis an die äußerste Grenze in einer ihm entsprechenden Klasse gefördert kann. Über allen schulorganisatorischen Sor- gen und Nöten steht für Lehrerschaft und Verwaltungsbehörde weiterhin die Sorge um jedes anvertraute Kind und dessen bestmögliche Förderung im Rah- men der Pflichtschule. h. w. 7852 Pflichtschöfler im Bezirk Kitzböhel
< Page 16 | Page 18 >
< Page 16 | Page 18 >