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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Oktober 1970 Tiere schafft man in allen Kontinenten und mit großen Geldmitteln Tierreser- vate, für die Menschen aber gibt es in absehbarer Zeit keine Großräume mehr, in denen diese sich erholen und regenerieren können. Täglich berichten Presse, Funk und Fernsehen über die Gefahren der Verschmutzung und Ver- pestung von Luft und Wasser. Hier wäre Gelegenheit für alle verantwor- tungsvollen Stellen, gegen diese neuer- b. Traunstein - Der Kreistag von Traunstein sieht große Gefahren auf den Chiemsee zukommen: Eine süd- afrikanische Bergwerksgesellschaft ha- be in den Kitzbüheler Alpen Rechte zum bergmännischen Abbau und zur Aufbereitung von Erzen erworben. Die dabei anfallenden, stark mit Chemika- lien durchsetzten Abwässer, so befürch- tet der Kreistag,würden dann "zwangs- läufig in die Tiroler Ache und damit auch in den Chiemsee gelangen". In einer Resolution der Kreisräte des Landkreises Traunstein an Minister- präsident Goppel heißt es: „Die Staats- regierung wird aufgefordert, alles zu unternehmen, um die drohende Gefahr zu bannen und den Chiemgau vor nicht wiedergutzumachendem Schaden zu bewahren." Die Wiener Niederlassung der „Süd- afrikanischen Union Corporation" ha- be 1969 mit dem österreichischen Bun- desminister für Handel, Gewerbe und Industrie einen Vertrag geschlossen, der ihr die „Freischürfe" im Gebiet der Kitzbüheler Alpen auf fünf Jahre unwiderruflich zusichert. So steht es in der Information an Goppel. „Erste Versuchsbohrungen wurden bereits vorgenommen. Im Endstadium sollen im Kitzbüheler Vorort Reith etwa 200 Bohrtürme entstehen." „Dieser Eingriff in die Natur" habe bereits die Tiroler Bevölkerung auf den Plan gerufen, die nachteilige Aus- wirkungen auf den Fremdenverkehr befürchtet. Mindestens ebenso betrof- fen wären nach Meinung des Kreistags Traunstein die Gemeinden auf der bayerischen Seite der Tiroler Ache und rings um den Chiemsee. Das gewonnene Kupfererz soll, wie bisher bekannt wurde, nach der soge- nannten Flotationsmethode aufberei- tet werden. Dabei wird das erzhaltige Gestein geröstet und in riesigen Bek- ken mit Wasser gereinigt. Sodann wird das Kupfer durch Zugabe von Schwe- feldyoxyd gebunden. Nach den bisher im Erzbergbau gesammelten Erfah- rungen sollen die dabei anfallenden lichen und zusätzlichen Gefahren wir- kungsvolle Maßnahmen zu ergreifen. Der Großraum Kitzbühel muß weiter- hin Erholungszentrum bleiben. Die Menschen werden - bedingt durch zunehmende Industrialisierung - in absehbarer Zeit dringender denn je solche Erholungszentren benötigen. Vizebgin. Leopold Mellitzei Fieberbrunn Schon jetzt bezeichnen Hydrologen die Tiroler Ache auf bayerischer Seite als „kritisch belastet", weil es am österreichischen Oberlauf des Flusses noch immer an gesetzlichen Vorschrif- ten zur Anlage von Müllhalden fehle. Das Berufsförderungs- institut veranstaltet folgende Kurse: Kochen für Fortgeschrittene: (mit Weihnachtsbäckerei) Kursbeginn: Dienstag, 10. November, 19 bis 22 Uhr (21 Stunden). Kurs- gebühr 250.— S, für Gewerkschafts- mitglieder 170.— S. Lebensmittel- beitrag: 150.— S. Kursort: Haupt- schule Kitzbühel. Kursleiterin: Fräu- lein Rosa Panholzer. Nähen für Fortgeschrittene: Kursbeginn: Montag, 16. November, 19 bis 22 Uhr (30 Stunden). Kurs- gebühr: 200.— S. für Gewerkschafts- mitglieder 140.— S. Kursort: Arbeiter- kammer-Amtsstelle Kitzbühel, Ger- bergasse 11. Kursleiterin: Frl. Margit Schwaiger. Anmeldungen und nähere Auskünfte in der Arbeiterkammer-Amtsstelle Kitz- bühel, Gerbergasse 11, Tel. 26 25. An- meldeschluß: Freitag, 6. November 1970. Tiroler Handelskammer, Bezirksstelle Kitzbühel Vortrag: „Kostenstatistik - Kostenkontrolle - Kostenplanung im Handel". Am Freitag, 30. Oktober, Beginn 19,30 Uhr, findet in der Bezirks- stelle Kitzbühel der Tiroler Handels- kammer, Klostergasse 12 (1. Stock) ein Vortrag von Kurt Freisleben, Wien, mit diesem Thema statt, zu dem alle Handelstreibenden des Bezirkes, eben- so deren leitende Angestellten, herz- lichst eingeladen sind. Der Vortrag dauert ca. 21/2 Stunden. Der Besuch ist kostenlos. - Reisigbrennen anmelden! Ein An- ruf beim zuständigen Gendarmerie- Postenkommando genügt! Sch 00 ützen sind auch nur Menschen!! Für uns Tiroler sind die Schützen seit alten Zeiten Tradition Sie ließen ihre Stutzen blitzen ja einstens am Berg Isel schon Heut kommt kein Feind uns ins Gehege weil sich die UNO gleich beschwert Nun geb'n sie Festen ihr Gepräge und das ist schließlich auch was wert. Doch wie 's halt gebt beim Feste feiern (sie feiern nur nach altem Brauch) Kommts manchmal halt zu Abenteuern denn schließlich Menschen sind sie auch Nicht immer müssen Stutzen blitzen ein Schützenball ist auch ganz nett Doch bleibt zu lang beim Wein man sitzen so wird es halt recht spät fürs Bett. Und andern Tags die weite Reise „ein großes Fest ist in Meran" Verständlich, daß auf diese Weise sich man sehr leicht verschlafen kann Um fünf Uhr ist die Zeit zum Starten so lautet Order und Befehl Wohl tut man 10 Minuten warten doch der Major kommt nicht so schnell. Einen Teil der Rüstung auf den Armen so kommt er schließlich angesaust Er keucht und schwitzt zum Gott- erbarmen doch ist der Bus schon abgebraust. Nun steht er einsam und verlassen und ganz geknickt am Straßenrand Er kann die Tragik kaum erfassen denn solches ist schon allerhand. Tat seine Männer stets ermahnen ganz streng sah er auf Pünktlichkeit Wie konnt der gute Mann denn ahnen mit ihm kommts einmal selbst soweit. Doch macht sein Geist nun keine Pause denn denken ist sein Lieblingssport Er eilt auf schnellstem Weg nach Hause doch nun ist die Gemahlin fort. Sie sah das Unheil wohl schon kommen drum eilt sie hin zum Taxistand War nur zu seinem Nutz und Frommen weil sie auch bald ein Fahrzeug fand. Doch nochmals gab es großen Schrecken und ganz perplex war sein Geschau Als er beim Nachsehn mußt entdecken er hat den Paß . . . von seiner Frau. Von Glück im Unglück kann man sagen denn was wär schließl:ch dann passiert Hätt ihn der große Reisewagen bis hin zur Grenze mitgeführt? Die ganze Mühe tät nichts nützen den Zöllnern käm's wohl spanisch vor Gäbs bei den Wintersteller Schützen jetzt einen weiblichen Major. Bis Kirchberg rast der Taxiwagen weil man den Ausweg hat entdeckt Dort muß ein Schütze es ertragen daß man ihn aus dem Schlafe schreckt Und schleunigst weiter geht die Reise denn ein Auto hat der gute Mann) Und so kam man auf diese Weise wohl spät, doch glückhch nach Meran. Klausei Traunsteiner Kreisröte gegen Kitzbühler Bergbau Resolution an die Bayerische Staatsregierung In der Montagausgabe des Münch- Abwässer nicht ausreichend geklärt ner Merkur vom 26. Oktober 1970 werden können. wird berichtet:
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