Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Oktober 1970 Firma Volland & Erb, Innsbruck, als kann bei dieser Probe nicht gespro- Jugendsparen ist eine vornehme Auf- Bestbieter zum Anbotpreis von 378.480 chen werden, da der Wasseraustritt gabe der Geldinstitute. Sie ermöglichen Schilling. Der Auftrag beinhaltet die auf den Quadratmeter nur 0,033 Liter die Investitionsfreude und der vorhan- Böden der Behälter, die Kontrollgän- betrug. Die Wasseraustrittsstellen wer- dene große Mut zum Schuldenmachen ge, die Böden der Beobachtungsgalerie den nun besonders ausgedichtet. Die kann durch sie in die richtigen Bah- und des Ueberlaufkanais. minimale Austrittsquantität beweist, nen gelenkt werden. Wenn es auch Die Wandbeschichtung der Behälter daß die Betonqualität als hervorragend nicht leicht ist, in dieser Beziehung durch Schlämmputz wurden an die bezeichnet werden kann und kaum ei- zur „Vernunft" zu predigen, so ist dies Firma Hydro Bautenschutz in Mün- ne Großfirma einen besseren Beton trotzdem als echte politische Aufgabe chen zum Anbotpreis von 330.000 Schil- erzeugen könnte. Es ist zu hoffen, daß, anzusehen". ling vergeben, insbesondere wenn das schöne Herbst- Diese Sätze haben, wi bedenken es Dipl.-Ing. Lässer berichtete sodann, wetter anhält, bis Weihnachten ein Be- Ewigkeitswert. daß der erste Behälter bereits mit Was- hälter in Betrieb genommen werden ser gefüllt wurde. Von tJndichtheiten kann. Kurze Geschichte der Sparkasse der Stadt Kitzbühel Das Sparkassenhaus in Kitzbühel Stadtbuch Kitzbühel, III. Band, Dr. Jo- hanna Felmayer Besitzer: und ihrer Zweigstellen St. Johann und Kirchberg 2. Fortsetzung und Schluß Der Lichthof wurde für alle 1959 wurde mit Genehmigung der Nationalbank, welche der Dezentrali- sierung des Devisenverkehrs freund- lich gegenübersteht, bei der Bayeri- schen Gemeindebank in München ein DM-Konto eröffnet. Diese Maßnahme wirkt sich sehr günstig für den Ge- schäftsbetrieb aus. Zwei Vorhaben im vergangenen Jahr- zehnt zeigen neben der Errichtung der Filiale Kirchberg einfach und wirksam den Aufschwung der Sparkasse der Stadt Kitzbühel. Einmal der Neubau in Kitzbühel, Vorderstadt, und zum zwei- tenmal die Verlegung der Zweigstelle St. Johann vom Gasthof Bären in die neugestalteten Räume vom Gasthof Seislwirt am Hauptplatz. Der Neubau des Haupthauses in Kitzbühel wurde noch unter Direktor Jakob W i e s e r, der mit 31. August 1963 in den verdienten Ruhestand trat, durchgeführt. Aber schon bei diesem Bau konnte sich das Geschäftstalent des neuen Direktors Willi Kindi (seit 1. September 1963), der heute 28 Jah- re dem Institut dient (der älteste An- gestellte ist Geli Silberberger; er hat es schon auf 43 Dienstjahre gebracht!), entfalten. Im Juni 1961 erhielt Archi- tekt Dipl.-Ing. Karl Watschinger den Auftrag, das Projekt für den Neubau auszuarbeiten. Die Untersuchung des vorhandenen alten Gebäudes für einen Umbau wurde durch den Statiker Dr. Passer, Innsbruck, als unzweckmäßig und unwirtschaftlich beurteilt, so daß sich die Sparkassenleitung auf den Ab- bruch entschloß. Am 18. September begann Baumeister Dominikus Widmo- ser mit dem Abbruch. Es war dies ein seltenes Erlebnis für die ganze Bevöl- kerung, war es doch der erste voll- ständige Abbruch eines Stadthauses seit mehreren hundert Jahren. Der Abbruch wurde innerhalb von 18 Ta- gen, einschließlich zweier Sonntage, durchgeführt. Schon während des Ab- bruchs wurden die beiden Nachbar- häuser, das Planerhaus und das Schuh- haus Anna Werner, durch Betonspritze- rei und Tinterfangmauern gesichert. drei Häuser belassen. Am 18. Oktober war der Kelleraushub beendet und am glei- chen Tage wurde mit den Fundamen- tierungsarbeiten begonnen. Am 30. und 31. Oktober erfolgte der Guß der Kel- lerdecke, jede Woche eine weitere Dek- ke und am 29. November der Guß der Decke über dem Dachgeschoß. Zim- mermeister Peter Egger setzte inner- halb von drei Tagen den Dachstuhl auf. Die reine Bauzeit für den Rohbau ab Kelleraushub bis zur Dachgleiche betrug sage und schreibe nur s i e b e n Wochen. Eine erstaunliche Leistung, vor allem wenn man die Baumaße be- denkt. - Verbaute Fläche: 223.65 qm Umbauter Raum: 3.735 m3 Firsthöhe: 16.20 m Betriebsräume: 487 qm Wohnräume: 243 qm Die feierliche Einweihung und Er- öffnung fand am 23. Oktober 1962 statt. Kurz sei hier an drei Personen gedacht, welche seinerzeit bei der Ein- weihung dabei waren und inzwischen gestorben sind: Bundesrat Hermann Gaisbichler, gestorben am 1. März 1970. Vbgm. Hans Winden, gest. 7. Oktober 1963 und Stadtrat Christian Egger, gest. 19. Oktober 1968. Alle drei stan- den im öffentlichen Leben und waren mit Erfolg für ihre Generation tätig. Das zweite große Vorhaben dieser Zeit war die Etablierung der Zweig- stelle im Gasthof Seisl in St. Johann. Diese wurde am 10. Oktober 1965 von Ehrendomherr Dekan Josef Ritter ein- geweiht und am nächsten Tage eröff- net. Landtagspräsident Kommerzialrat Johann 0 b e r m o s e r hielt bei der „Post" eine seiner spannungsgelade- nen Ansprachen, der wir ein paar Sät- ze entnehmen: „Die Geldanstalten in den Städten und auf dem Lande wachsen mit der Aufgabensteigerung organisch in die Wirtschaft hinein und sind prädesti- niert, diese im Aufschwung zu unter- stützen. Sie haben auch die Aufgabe, den Sparwillen in der Bevölkerung zu wecken und zu pflegen; vor allem das 1596 wird der Spitaismeister als Be- sitzer dieses Hauses genannt 1606 Matheus Kupferschmied 1614 dessen Erben 1615 und um 1630 besaß es der Urbar- und Landgerichtsschreiber Hans Adam Topff 1645 bis ca. 1785 die Kaufmannsfami- lie Lerperger 1645 Hannß Lerperger 1686 Johann Lerperger, „des Innern Raths Bürger" 1701 Johann Baptist Lerperger 1756 Johann Anton Lerperger und 1785 Franz Lerperger 1821 besaß das Haus Martin Tiefen- brunner 1829 der Handelsmann Peter Hechen- berger 1874 Josef Hechenberge 1882 Maria Hechenberger 1890 war das Haus im Besitz von Friedrich Amberger 1911 Maria Amberger; seit 1917 Bankhaus des Spar- und Vor- schußvereins bzw. der Handels- und Gewerbebank; seit 1936 Sparkasse der Stadt Kitzbühel. 1961/62 wurde ein Neubau errichtet. (Architekt Dipl.-Ing. Karl Watschinger) Zustand um 1620: Hier stand ein dreigeschossiges, bis unter das Dach gemauertes Haus über trapezförmigen Grundriß, das vom südlichen Nachbar- haus durch einen Bauwich abgesetzt war. Die drei Fensterachsen standen in unregelmäßigen Abständen zueinan- der, die mittlere trug einen zweiseiti- gen, zweigeschossigen Polygonalerker mit entsprechendem Anlauf und Zelt- dach. An der rechten Hauskante war ein Breiterker mit schrägem Anlauf (Konsolen?) und Pultdach. In der Mit- te der Front war ein breites, gedrück- tes Rundbogenportal und links dane- ben ein segmentbogiges Gassenladen- fenster, die rechte Sei-.e des Erdge- schosses rdge schosses war fensterlos. Im Dachge- schoß saßen beiderseits des Erkers je zwei kleine quadratische Fenster. In Höhe des Erdgeschosses schloß auch eine Mauer mit einem Rundbogenein- gang den Bauwich ab.
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