Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. November 1970 aus Wagkirchen, Oberbayern, haben den letzten Wunsch des Verstorbenen eindrucksvoll erfüllt. In vielen Grabreden wurde die Le- bens- und Schützenbiographie des Ver- einsvaters Georg Köck gewürdigt. Die geistige und traditionsgetreue Hinter- lassenschaft von Schorsch Köck möge der gegenwärtigen und kommenden Schützengeneration Mahnung und Ver- pflichtung sein; das waren die Ab- schiedsworte eines Schützenfreundes des Verstorbenen. Mit dem dreifachen „Ehrensalut" der Schützenkompanie Rottach-Egern und den unsterblichen Klängen des „Guten Kameraden" wurde Georg Köck der bayerischen Heimaterde übergeben. Wer kennt ihn nicht, den langjähri- gen Besitzer des Schweizerhofes? Am 4. November feiert er seinen 90. Ge- burtstag in voller geistiger und kör- perlicher Rüstigkeit im Verein mit sei- ner ebenso freundlichen und beschei- denen Frau Margarete geb. Huber aus seiner Heimat, dem niederösterreichi- schen Waldviertel. Allseits herzliche Glückwünsche begleiten das geschätz- te Ehepaar zum seltenen Festtage. Ein nicht alltäglicher, vielseitig er- ruflicher Werdegang ist einen kurzen Rückblick wert. Ein kerniger Wald- viertler Junge bezieht nach der Pflicht- schule seinen Lehrplatz im bekannten Restaurant „Weingartl" in Wien-Sechs- haus am Getreidemarkt. Nach der Aus- lehre gleich schwingt er stolz das Han- gerl als flotter Speisenträger im Hotel London am Fleischmarkt in Wien-In- nenstadt. London hat es ihm angetan, er folgt sehr bald seinem Drange in die Welt und als 18jähriger ist er be- reits in England berufstätig, um die englische Sprache zu erlernen. Um die Jahrhundertwende steht er schon im Hotel Great Central in Condition. - Sprachlich in Wort und Schrift bewan- dert und beruflich als weltmännisch Geformter zog es ihn bald nach Frank- reich an die Riviera und in die Schweiz, wo er in vornehmen und großen Frem- denverkehrsbetrieben gehobene Stel- lungen bereits bekleidete. Das näch- ste Ziel seiner Sehnsucht war nun Ita- lien. Nach Aneignung der italienischen Sprache, somit der dritten Weltspra- che, tritt er als 27jähriger die Direktor- stelle im Hotel Danieli in Venedig an. Nach wenigen Jahren wechselte er in gleicher Eigenschaft nach Sistiana bis zum Beginn des ersten Weltkrieges. Während desselben zog es ihn durch Umstände bedingt wieder nach dem Norden, zunächst in die Schweiz (Lu- gano und Zürich), dann nach Deutsch- land (Frankfurt und Salzschlirf) und gegen Ende 1918 noch nach Pistyan als Direktor des Grandhotels und des Kurhauses. Nach dem Zerfall der Mon- Ileimatbühne Kitzbühel 1 Samstag und Sonntag nochmals Thomas auf der Himmelsleiter Nach der sehr erfolgreichen Premie- :e wiederholt die Heimatbühne am Samstag, 7. und Sonntag, 8. November jeweils um 20.30 Uhr im Kolpingsaal nochmals die heitere Begebenheit von Maximilian Vitus „Thomas auf der :-Iimmelsleiter". Karten im Vorverkauf im Büro des FVV (neben Kino); restliche Karten an der Abendkasse. archie wird er Südtiroler und betä- tigt sich zunächst in Oberbozen, kauft sich nach einigen Jahren gemeinsam mit seinem Bruder als Hotelier in Bri- xen an. Nach zehnjähriger gemeinsa- mer Betriebsführung wird er als Päch- ter des Lido Bolzano berufen. Hier be- gleitet den Unternehmungsfreudigen nach dem Verlust seiner ersten Gemah- in seine zweite Frau aus einer angese- henen Hoteliersfamilie der Heimat. - Nach einer Reihe von Jahren wechsel- te das Ehepaar Schachner als Pächter in das Hotel Central in die Innenstadt Bozen, wo es durch gute Führung viel Erfolg und freundschaftlichen Zu- spruch gab. Nach der Aussiedlung aus Südtirol konnte schließlich in Kitzbü- hei wieder Fuß gefaßt werden durch Ankauf des Schweizerhofes, den er als Sechziger noch 15 Jahre bekannt fach- männisch im Verein mit seiner ebenso tüchtigen Frau bis zum Jahre 1956 füh- :en und ausgestalten konnte. Aus Ge- sundheitsrücksicht, im besonderen we- gen des schlechten Sehvermögens, kam es schließlich 1956 zur Verpachtung bzw. zum Verkauf des Schweizerhofes, nachdem inzwischen der Ruhesitz am Marchfeld unter Dach gelangte. Mit großer Genugtuung verfolgt der Jubilar die sehr bewährte Weiterfüh- rung des Schweizerhofes durch den Nachfolger und genießt mehr oder we- niger beschwerdenfrei seinen gesegne- ten Ruhestand im hohen Alter. Reimmichis Volkskalender 1971 Jubiläumsausgabe. 50. Jahrgang. 192 bzw. 160 Seiten, 84 Photos und Illu- strationen, ein mehrfarbiges Kunst- durckbild, S 28.--, DM 4.30, sfr 5.60 (Tyrolia -Verlag, Innsbruck-Wien-Mün- chen). Der Reimmichikalender 1971 kann ein Jubiläum feiern: er erscheint zum 50. Male. Dem „Grüß Gott" entnehmen wir, daß heuer ein neuer Kalender- mann am Werk war. Mit neuen Män- nern kommen immer auch neue Ideen. Gott sei Dank werden aber die Leser des Reimmichikalenders 1971, seine vielen treuen Freunde, doch suchen müssen, was sich geändert hat, so be- hutsam ist man ans Werk gegangen. Daß die Kalenderbilder größer gewor- den sind, wird er gemerkt und mit Freuden vermerkt haben. Zwischen den Erzählungen sind auch mitteilende Ar- tikel, wie etwa „Erinnerungen an Reimmichl" von Wolfgang Oegg, „Ärz- tinnen im Ordenskleid" von Josef An- ton Scheidle, „Franz von Defregger" von Erich Egg, „Antibiotika in der Volksmedizin" von Otto Kostenzer und andere sowie Beiträge über Brauchtum und Geschichte zu finden. Selbstverständlich sind auch im Reim- m:ichlkalender 1971 Geschichten vom Reimmichl enthalten, und zwar gleich drei: „Bürgermeisters Neujahrsmor- gen", „Weiberlist", „Der letzte Schuß". Daneben sind aber auch unsere be- währten Volkserzähler Franz Bau- mann, Max Stock, Roman Romay, Ber- ta Margreiter, Max Kammerlander, Jo- sef Ledermair, Franz Schrönghamer- Hetmdal und andere vertreten. Wenn auch in vielen dieser Erzählungen der Humor munter sprudelt, so ist doch der Beitrag „Viel Köpf, viel Sinn und andere lustige Geschichtlein aus Tirol" von Weidelin Bernzott besonders dem herzhaft-volkshaften Humor gewidmet. Mit Freude werden die Leser wahrneh- men, daß auch der 50. Reimmichikalen- der ein echtes Volksbuch geblieben ist. Seminar der katholischen Jugend in Schwendt Vom 23. bis 26. Oktober trafen sich 45 Pfarrführungskräfte der kath. Ju- gend Salzburg zu einem Seminar für Jugendarbeit in Schwendt bei Kössen, Dekanat St. Johann. Der erste Teil des Seminars war ei- ner Analyse der Situation gewidmet, in der sich die Jugend heute befindet. Es wurden die gesellschaftlichen Zusam- menhänge aufgezeigt, in denen sich die Jugendarbeit heute abspielen muß. Die darauf folgenden Arbeitskreise und die Diskussionen zeigten, daß diese Pro- bleme bereits sehr weit in das Be- wußtsein der Jugend eingedrungen sind Der Diözesanseelsorger der kath. Ju- gend Land, Martin Anker, zeigte die Verantwortung auf, die Christen heute in der Weit tragen. Im zweiten Teil des Seminars stellte Diözesanj ugendsekre- tär Georg Zwinger Methoden moderner Jugendarbeit vor, deren Grundprinzip auf eine rege Beteiligung jedes einzel- nen hinausläuft und deren Ziel es ist, in umfassender und ansprechender Form an die uns gestellten Aufgaben heranzugehen. Im ganzen gesehen zeig- te sich, daß Jugendarbeit heute zu voll- kommen neuen Formen vorstoßen muß, um eine Auseinandersetzung mit den Grundproblemen zu ermöglichen. Corl Schachner, ein Neunziger
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