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Samstag, 14. November 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Hauptlehrer Friedrich Mühlbacher in den Ruhestand getreten S13cirh5uarttdu Ø Rotes Kreuz. Erste-Hilfe-Kurse: Wir bringen nachstehend den neuen Terminkalender, nach dem nun- mehr die Erste-Hilfe-Kurse im Bezirk Kitzbühel abgehalten werden: Joch- berg: 17., 19., 24. und 26. November in der Volksschule. - Westendorf: 1., 3., 7. und 10. Dezember im Vereinshaus. - Waidring: ab 23. Dezember. ST. JOHANN - Feldstandschützentreffen in St. Jo- hann. Wie bereits berichtet, findet am Sonntag, 15. November im Gasthof Maut in St. Johann eine Wiedersehens- feier der Feldstandschützen der Kom- panie Kitzbühel statt. Beginn der Fei- er ca. 14 Uhr. Altersheim St. Johann Bausteineaktion Stand vom 30. Oktober 14.150 Neue Spender: Fam. Alois Exenberger Neubauweg 12 Kranzablöse Elise Hain 300 Geschwister Hain, Kitzbühel zusätzl. Kranzspende Elise Hain 300 Gertraud Krepper. Altersheim Spende 300 Paul und Else Hofer, Landeck zusätzl. Kranzspende Elise Hain 100 Theresia Jöchl, Altersheim, Spende 300 Stand vom 6. November 15.450 Spenden werden erbeten auf das Kon- to 17.947, Raiffeisenkasse St. Johann. Erlagscheine liegen im Postamt und im Gemeindeamt St. Johann auf. Gastspiel des Tiroler Landestheaters in St.Johann am 19. November 1970 Am Donnerstag, 19. November findet in der Aula des Bundesgymnasiums St. Johann die erste der vier Vorstel- lungen des Tiroler Landestheaters der Spielzeit 1970/71 statt. Am Programm steht die bekannte „Liebelei" von Ar- thur Schnitzler. Obwohl die Abonnements diese Wo- che an ihre Besteller ausgesandt wer- den, gibt es noch restliche Abonne- ments im Vorverkauf bei der Buch- handlung Janacek, St. Johann, Wiesho- ferstraße; dort sind auch Einzelkarten für die Vorstellung am 19. November um 20 Uhr erhältlich. Alle Bewohner unseres Bezirkes sind zu dieser erstrangigen kulturellen Ver- anstaltung herzlich eingeladen! Mit Wirkung vom 31. August 1970 ist der Hauptlehrer an der Volksschule 1 in St. Johann Friedrich Mühlbacher aus gesundheitlichen Gründen nach 39 Dienstjahren in den dauernden Ruhe- stand getreten. Hauptlehrer Mühlba- cher, als Lehrer hoch geachtet und an- erkannt, hat gebeten, von einer öffent- lichen Verabschiedung durch die Ge- meinde Abstand zu nehmen, umsomehr benützen wir die Gelegenheit, ein Le- bensbild Mühlbachers zu zeichnen, um seine jahrzehntelange Tätigkeit zum Wohle der Jugend und der Gemeinden ins rechte Licht zu rücken. Friedrich Mühlbacher wurde am 8. Dezember 1907 in Münster am Fuß des Sonnwendgebirges als Bauernsohn ge- boren. Er erlebte als Volksschüler den ersten Weltkrieg mit und lernte in seinem Heimatort Ungarn, Tschechen, Serben, Türken und Italiener kennen. Als er zehn Jahre alt war, sollte er die zweiklassige Volksschule Münster mit dem Gymnasium in Brixen am Eisack vertauschen, doch herrschte da- mals noch der Krieg vor und so blieb ihm das Studium vorerst verwehrt. Nach dem Besuch der Volksschule ar- beitete Mühlbacher als Lehrling auf dem elterlichen Betrieb, mit 17 Jahren trat er in eine Zimmermannslehre ein. Knapp vor dem Eintritt in die Bau- fachschule nach Abschluß der Lehre entschloß er sich, Lehrer zu werden. Der Zwanzigjährige war einer von 100 Bewerbern, von denen nur 25 auf- genommen wurden. Mühlbacher be- suchte von 1927 bis 1932 die Lehrer- bildungsanstalt und maturierte mit Auszeichnung. Wegen des großen Leh- rerüberschusses bekam er vorerst kei- ne Lehrstelle und war fast zwei Jahre lang nur als Aushilfe bei der Gemein- de und in den Ferien bei einer Kin- derferienaktion beschäftigt. Im Feber 1934 bewarb sich Mühlbacher um eine Lehrerstelle an der Klosterschule in Fiecht. Er erhielt unter 13 Bewerbern den Vorzug. Die Stelle war aber vor- erst ohne Gehalt und ohne Kranken- versicherung. Es waren großteils ita- lienische Schüler zu unterrichten. Je- der Ausgang aus dem Kloster war an eine Audienz beim Abt gebunden. Im Oktober 1936 wurde Lehrer Mühl- bacher in den Landesdienst übernom- men und ihm die einklassige Volks- schule am Piliberg bei Schwaz zuge- wiesen. Im folgenden Monat legte er die Lehrbefähigungsprüfung für Volks- schulen ab. Im September 1937 wurde er zum Lehrer, Leiter und Organist an die Volksschule Oberndorf bei Kitz- bühel berufen. Im folgenden Jahr wurde Mühlbacher der erste Standes- beamte im Bezirk, als die Standes- ämter eingeführt wurden. Im Septem- ber 1940 wurde er zum Militärdienst einberufen, er wurde als Flugmelder bei der Luftwaffe ausgebildet und ab- solvierte Lehrgang und Praktikum auf einer Wetterwarte. Im März 1941 wur- de Lehrer Mühlbacher uka-gestellt und war wieder als Lehrer in Oberndorf tätig, zusätzlich war er Standesbeam- ter in Kitzbühel. Im April 1943 wurde er neuerdings einberufen und kam zur schweren Flugmeldemeß, zur Umschu- lung nach Reims, dann zum Frontein- satz beim 57. LN-Regiment in der Nor- mandie. Nach dem Rückzug aus Frank- reich wurde er in Luxemburg neuer- dings eingesetzt und im Dezember 1944 bei einem Fliegerangriff verwun- det. Nach wochenlangem Transport kam er ins Heimatlazarett Wörgl. Den letzten Teil seines Wehrdienstes leiste- te Mühlbacher bei der Wehrmacht- kommandantur in Innsbruck. Im ersten Nachkriegsjahr war Leh- rer Mühlbacher an der Volksschule Westendorf und übernahm 1946 die Stelle als Oberlehrer und zeitweise auch Organist und Standesbeamter in Brixen im Thale. Im Jahre 1954 übersiedelte er mit der Familie nach Oberndorf und übernahm eine Leh- rerstelle an der Volksschule St. Jo- hann, wo er die letzten 16 Jahre ver- blieb. Aus Anlaß des Uebertritts in den dauernden Ruhestand würdigten der Bürgermeister von St. Johann, der Be- zirksschulrat Kitzbühel und der Bund die Leistung Hauptiehrer Mühlbachers. Für die Tiroler Landesregierung sprach ihm der amtsführende Präsident des Landesschulrates Landeshauptmann- stellvertreter Prof. Dr. Fritz Prior Dank und Anerkennung für zufrieden- stellende treue Pflichterfüllung im Ti- roler Schuldienst aus. Dem Dank schlie- ßen wir uns als Sprecher für Eltern, Schüler und Kollegen sowie für die ehrenamtliche Mitarbeit an unserer Heimatzeitung mit den besten Wün- schen für einen gesunden und frohen Lebensabend herzlich an. Herbstkonferenz der Jungbauernschaft in der Weita u Am Samstag, 14. November findet in der Landeslehranstalt Weitau in St. Johann die Bezirks-Herbstkonferenz der bäuerlichen Jugend des Bezirks Kitzbühel statt. Beginn 19.30 Uhr. Tagesordnung: 1. Eröffnung und Be- grüßung durch den Bezirksjungbau- ernobmann. 2. Tätigkeitsbericht. 3. Be- ratung und Erstellung des Winter- arbeitsprogrammes. 4. „Die sozialen Einrichtungen in der Landwirtschaft". NR Dr. Jakob Halder, Landesland-
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