Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. November 1970 sieht nach zu Weihnachten in Betrieb genommen werden kann. Zum Baufortgang Durch eingeführte Erkundigungs- schlitze des Geologen wurde vor Bau- beginn festgestellt, daß sich der Bau- grund in Tiefen von mehr als ein bis zwei Meter für die Errichtung des Hochbehälters eignet. Es mußte aber beachtet werden, daß der wasseremp- findliche, tonreiche Schluffboden nur kurzfristig freigelegt werden darf, da dieser sonst aufweichen und seine Fe- stigkeit verlieren würde. Der Erdaus- hub, mit dem im Jänner 1970 begonnen wurde, mußte daher etappenweise durchgeführt werden. Es wurde vom Planungsbüro auch eine sorgfältige Ab- leitung der Niederschlagswässer, die auch in großen Dimensionen aufgetre- ten waren, vorgeschrieben sowie eine genügende Böschung zwischen Bau- grubenwand und Böschungsfuß. Da trotzdem mit einer mehrere Dezi- meter tief reichenden Aufweichung der Aufstandsfläche der Behältersohle und der Sohle des Schieberhauses zu rech- nen war, wurde ein zum Untergrund filterstabiles Flächenfilter angeordnet. Ueber den Filter wurde ein Ausgleichs- beton, der als Sauberkeitsschichte zu dienen hatte, ausgeführt. Die Be- hältersohle wurde als weitgehend ela- stisch gebettete Trägerrostplatte ausge- führt. Es war auch damit zu rechnen, daß unter den Säulen der Kammern vou- tenförmige Verstärkungen angeordnet werden müssen und dies wurde auch durchgeführt. Die Kammer 1 wurde mit 15 und die Kammer II mit 16 Säulen mit einem Durchmesser von je 40 cm aus- gestattet. Zwischen dem Ausgleichsbeton (Sau- berkeitsschichte) und der Bodenplatte wurde eine Spezialisolierfläche einge- bracht und in der Folge an den Außen- wänden hochgezogen und über die Decke gelegt. Da die Schieberhaussohle tiefer zu liegen kam als die Sohlen der Kam- mern, wurde diese als Platte ausge- führt. Um ungleiche Setzungen zu ver- meiden, wurden aber unter den durch- gehenden Fugen bewehrte Fundament- streifen angeordnet und ausgeführt. Das aufgehende Mauerwerk wurde, statisch gesehen, als Platte mit Lage- rung auf der Decke und auf der Sohle mit teilweiser Einspannung errichtet. An den an den Böschungsflächen zu- gekehrten Umfassungsmauern wurde eine drainierte Hinterfüllung (Stufen- filter) angebracht und nahe an den Bögen der Drainage Revisionsschächte angeordnet, die im oberen Teil gemein- sam mit den Lüftungsschächten bis zur Geländeoberkante geführt wurden. Die Decken der Kammern wurden, ebenfalls statisch gesehen, als soge- nannte Pilzdecken ohne Säulenköpfe ausgeführt. Auf die Decke wurde die Wärmeisolierung mit Schutzbeton ge- bracht und auf diese kommt im näch- sten Jahr eine etwa 70 Zentimeter ho- he Erdüberdeckung. Besondere Sorgfalt bedurfte die Aus- führung im Behälterinneren, für die beiden Kammern, den Zulauf, den Ueberreichkanal, den Kontrollgang und insbesondere dem Schieberhaus. Das Schieberhaus wurde über die Behäl- terdecken geführt und ragt mit dem „Dachgeschoß" als einziger Bauteil über das Gelände hinaus. Wie gesagt, daß Werk soll einen aus- reichenden Wasserempfang garantie- ren. Zum Schutz des Wasserwerkes in der Langau, das einen wesentlichen Be- standteil der Wasserversorgung bildet, ist ein Schutz- und Sperrgebiet in Aus- arbeitung. Von Frau Dr. Lorenz vom Amt der Tiroler Landesregierung wur- de angeordnet, vorerst die Flußrich- tung der Grundwässer festzustellen. Zu diesem Zwecke wurden von Dipl.- Ing. Kleinlercher die neun Sonden neu vermessen. An Hand der Senkungen in den einzelnen Sonden kann vom Fach- mann die Flußrichtung aufgezeichnet werden. Bekanntlich wurde das Was- serwerk Langau 1956 als Rohrbrunnen- anlage erbaut und 1967 von der Firma Josef Sax zu einem Senkgurtenbrunnen mit verdoppelter Leistung umgebaut. Wie leistungsfähig das Werk Langau ist, geht aus der Tatsache hervor, daß von der erfolgten Wasserabgabe am 28. März 1970 im Gesamtausmaß von 4306 Kubikmeter fast dreiviertel aus der „Langau" gefördert wurden und nur 1291 Kubikmeter aus den Hoch- quellen (Unterangerquelle, Rastbuch- quelle und Luegeckquelle) zugeflossen waren. überschüssiges Aushubmaterial wur- de verlagert und zwar zur Hangver- schneidung des Hofes Unterleiten gegen den Aschbachgraben. Anfangs November d. J. wurde die Kammer II mit Wasser gefüllt und ge- probt. Die Druckprobe ergab prak- tisch überhaupt keinen Wasseraustritt und nur an wenigen Stellen wurden unwesentliche Feuchtstellen festge- stellt. Nach den geltenden Normen wä- re ein Wasseraustritt von 0.033 Liter pro Quadratmeter akzepiert worden. Diese minimale Austrittsquantität gilt als ein Beweis von der hervorragen- den Betonqualität. Von der Bauleitung wurde in diesem Zusammenhang fest- gestellt, daß kaum eine Großfirma ei- nen besseren Beton hätte erzeugen können. Für die Bodenplatten wurde das Fer- tigmischgut der Firma Hartsteinwerk Dipl.-Ing. Franz Cervinka verwendet. Für alle weiteren Betonarbeiten wurde dieser mit zwei großen Mischanlagen auf der Baustelle aufbereitet. Als Sand wurden vier Disziplinen des Schotter- werkes Paul Stöckl verwendet (0-3 mm, 3-7 mm, 7-15 und 15-30 mm Sandgrößen). Zusammenstellung der bisher verge- benen Leistungen und Lieferungen 8,831.000 Bauunternehmung Dr. Ing. Architekt Luis Meise, Kitzbühel: Gesamtbauvorhaben für den Hoch- behälter und die Rohrleitungen; 149.000 Firma Helmut R a a b e r, In- stallationsunternehmen, Kitzbühel: Verlegung der Rohre und zwar 650 lfm Eternitrohre mit einem Durch- messer von 250 mm vom alten Hoch- behälter bis zum neuen und 650 lfm Sphärogußrohre vom Hochbehälter bis zum Zusammenschluß Kreuzgas- se; 152.000 Firma Kurt Waiti, St. Johann, Durchführung der Bauschlosserarbei- ten; 235.000 Firma Hans Hiesmayr & Co., Innsbruck: Erstellung der Entfeuch- tungsanlage; 1,646.000 Firma Rittmeyer AG, Schweiz: Bau und Montage der Fernwirk- anlage. Diese wird vollautomatisch ausgestattet und kann alle Impulse ausstrahlen, die für den geregelten Betrieb der Anlage, ohne Einsetzung eines Maschinisten, sei es im neuen Hochbehälter, sei es im Wasserwerk Langau, notwendig sind. Die Fern- wirkaniage wird als das „Herz der Anlage" bezeichnet und wird im Be- triebsgebäude der Stadtwerke einge- richtet. Sie sorgt insbesondere dafür, daß nur dann gepumpt wird, wenn sich der Zulauf der Quellen als zu gering erweist. Fachleute rechnen damit, daß die Fernwirkanlage eine jährliche Stromersparnis von 100.000 Schilling bringt; 63.000 Firma Klingler, Salzburg: Lie- ferung der Fenster und Türen aus Kunststoff; 238.000 Firma Bauschutz GesmbH & Co., KG, Wels: Durchführung der Ma- lerarbeiten; 102.000 Firma Toni S a i e r, Kitzbü- hel: Durchführung der Spenglerarbei- ten; 74.000 Firma Bauschutz, Wels: Durch- führung der Sandstrahlungsarbeiten für die Wände der beiden Wasser- kammern; 330.000 Firma Hydro Bautenschutz, München: Wandbeschichtung der Kammern durch Schiämmputz; 378.400 Firma Volland & Erb, Inns- bruck: Verfliesung der Bodenflächen der Kammern, der Kontrollgänge, der Beobachtungsgalerie und der Bö- den des Ueberlaufkanais; 16.200 Firma Reinisch, Graz: Lieferung der Schaugläser. Die beiden Kam- mern wurden mit je einem Bullauge ausgestattet. 169.000 Firma IBA- Isolier- und Bau- abdichtungsgeseiischaft mbH, Kuf- stein: Beschichtung des Unterlagen- betons und Isolierung der Außen- wände und der Decken; 54.000 Firma Gustav Schneider, Wien: Einbau der Maueröffnungen für die
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