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Samstag, 28. November 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Bergbahn AG Kitzbühei - neuer Tarif für Einheimische Seit 1. Mai 1970 ist bei der Berg- bahn AG ein neuer Tarif in Kraft, der für die Einheimischen wesentliche Verbesserungen mit sich gebracht hat. Einheimischentarif: Es gibt jetzt eine eigene Saisonkar- te für Einheimische, die statt 3200 (Nor- malpreis) nur 1800 Schilling kostet. Außerdem kann der Einheimische im kommenden Winter ganz nach Belie- ben - also auch an Wochenenden - eine Tageskarte zum Preis von nur 50 Schilling (!) lösen, mit der er nach Herzenslust alle Anlagen der Bergbahn AG Kitzbühel vom Paß Thurn über Jochberg, Hechenmoos, Kitzbühel und Kirchberg bis Aschau benützen kann. Da nur Lichtbilderausweise einen Miß- brauch solcher Tageskarten verhindern können und erfahrungsgemäß viele Einheimische ihren Ausweis nicht ger- ne vorzeigten oder zu Hause vergaßen, wurde für die neuen Einheimischen- Tageskarten folgender Weg eingeschla- gen: Der Einheimischen-Ausweis wird an der Kassa zusammen mit der ge- lösten Tageskarte in eine Plastikhülle gesteckt, mit Oesen verschlossen und wie ein Skipaß an einer Schnur um den Hals getragen. Die Lichtbildseite des Einheimischenausweises ist auf der einen, die Tageskarte auf der ande- ren Seite dieses „Skipasses" sichtbar, so daß ein Mißbrauch durch Herleihen und dergleichen praktisch ausgeschlos- sen ist. Die Einheimischen-Tageskar- ten können bereits am Vortag ab 16 Uhr an den Talkassen gelöst werden. Uebrigens, die Skipässe (Tageskarten, Wochenkarten, Saisonkarten) werden ab Sonntag, 29. November wieder aus- gegeben, vorerst allerdings nur in der Talkasse der Hornbahnen, die mit ei- nem Teil der Hornlifte wegen der We- delkurse in Betrieb gehen. Verfall alter Punktekarten Der neue Tarif hat eine Vereinheitli- chung des Punktekartensystems mit sich gebracht. Eine eigene ermäßigte Punktekarte für Einheimische wird also in Zukunft nicht mehr verkauft. Dafür wurden ja - wie schon er- wähnt - die billigen Tages- und Sai- sonkarten für Einheimische neu ein- geführt. Anstelle der alten 60-Punkte- Karten wird nunmehr eine 50-Punkte- Karte zum Preis von 250 Schillingaus- gegeben. 1 Punkt kostet also jetzt 5 Schilling. Die Zahl der für die ein- zelnen Anlagen benötigten Punkte bleibt unverändert. Da die Punktekar- ten der Bergbahn AG Kitzbühel eine Gültigkeitsdauer von 1 Jahr ab Aus- gabedatum haben, werden alle bishe- rigen Punktekarten noch bis 30. April 1971 angenommen. Nachher sind diese Karten verfallen und wertlos. Einheimischenausweise Die alljährliche Verlängerung erfolgt bis 15. Dezember 1970 bei den Melde- ämtern der Gemeinden Kitzbühel, Kirchberg, Aurach, Jochberg und Mit- tersill. Einheimischenausweise ohne gültige Jahresmarke sind ungültig und werden ausnahmslos zurückgewiesen! Wer ist „Einheimischer" im Sinne der Bestimmungen? Als Einheimischer gilt, wer seinen Hauptwohnsitz in ei- ner der Gemeinden Kitzbühel, Kirch- berg, Aurach, Jochberg oder Mitter- sill hat, oder wer in einer dieser Ge- meinden als Unselbständiger beschäf- tigt ist und dies durch die Anmelde- bestätigung der zuständigen Kranken- kasse nachweist. Abschließend noch verschiedene Neu- igkeiten von der Bergbahn AG: Die Förderleistung des Sesselliftes Streiteck 1 konnte durch verschiede- ne Maßnahmen um 30 Prozent gestei- gert werden. Der Lift wird also statt 400 Personen ab kommenden Winter 520 Personen in der Stunde aus dem „Loch" herausbefördern. Auch der Um- bau des Sessellifts Ehrenbachhöhe auf Beförderung mit angeschnallten Skiern wird von vielen Skifahrern be- grüßt werden. Die Bergbahn AG hat außerdem ein neues Pistenpräparierungsgerät Mar- ke Ratrac SW angeschafft. Dieses Mo- dell gehört zu den leistungsfähigsten Maschinen dieser Gattung und wird überwiegend zur Präparierung schwie- riger Hänge wie z. B. des Steinberg- kogels eingesetzt werden. Voraussicht- lich wird auch noch bis zum Beginn der Wintersaison eine Maschine älte- rer Bauart gegen eine Maschine eben- falls der Type Ratrac SW ausge- tauscht werden. Besonders hervorzuheben sind die Verbesserungen und Ausbauten an den Skiabfahrten, die von der Bergbahn AG Kitzbühel zusammen mit Gemein- den und Fremdenverkehrsverbänden als ARGE-Partner finanziert wurden. Die Zufahrt in den Ehrenbachgraben konnte so großzügig ausgebaut wer- den, daß auch schwache Skiläufer die- sen Ausgangspunkt des Hahnenkamm- skizirkus mühelos und ohne Schwie- rigkeiten erreichen werden. Verbesse- rungen wurden im Bereich der Fleck- alm- und Hagsteinabfahrt durchge- führt, Fertigstellungsarbeiten durch Begrünung der Kampen, des Gaisber- ges in Kirchberg und der Wurzalm- hänge in Jochberg. Nicht vergessen werden darf die Schaffung einer neu- en Abfahrtsvariante von der Bergsta- tion des Doppelsessellifts Streifalm 1 in die Streif, der eine Menge Wald ge- opfert werden mußte, sowie der Aus- bau der Streif-Rennstrecke, der zu- sammen von ARGE Kitzbühel und dem KSC durchgeführt wurde. Freuen wer- den sich die Skifahrer schließlich auch über kleinere Verbesserungen an den Abfahrten und Uebungshängen, wie z. B. die Schaffung eines Skiweges von der Bergstation des Ganslernschlepp- liftes quer über fast immer vereiste Hänge zum unteren flacheren Teil des Ganslernhanges. Einführung von Fahrkartenautomaten Im Zuge verschiedener Rationalisie- rungsmaßnahmen werden bei der Bergbahn AG im kommenden Winter Automaten zur Ausgabe von Einzel- fahrkarten für Lifte eingeführt. Sol- che Automaten stehen in anderen Win- tersportzentren, z. B. am Arlberg, be- reits seit längerer Zeit mit Erfolg im Einsatz. Der Automateneinsatz ermög- licht die Einsparung des Großteils der Berg-Liftkassen. Die wenigen bei den Berganlagen noch verbleibenden Kas- sen werden in einigen zentralen Kas- sen konzentriert. Wer sich eine Punk- tekarte kaufen will, soll dies also unbedingt bei einer der im Tal gele- genen Kassen tun, da er, wie erwähnt, in der Höhe mit den teuren Einzel- fahrkarten aus dem Automaten vor- liebnehmen müßte. Bleibt abschließend nur zu hoffen, daß uns auch heuer ein schneereicher Winter wieder eine gute Saison be- scheren wird. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel Versammlung der Mitglieder der Gruppe 3 Die für Mittwoch, 25. November an- gesetzte öffentliche Versammlung der Gruppe drei des FVV Kitzbühel mußte auf Dienstag, 1. Dezember verschoben werden. Auf dieser Versammlung wird ein kurzer Tätigkeitsbericht vorgelegt. So- dann erfolgt eine Aussprache über die geplante Kurtaxeerhöhung und über andere wichtige Angelegenheiten. Die Einladung zur Teilnahme an der Aus- sprache erfolgt von den gewählten Aus- schußmitgliedern der Gruppe drei und zwar von Gerhard Resch, Josef Baldas- si, Dr. Otto Wendling und Felix Kun- stowny jun. sowie den Ersatzmännern Herbert Kühr, Wolfgang Peschl, Vik- tor Hintler und Egid Knoll. Ort: Hotel Klausner, Beginn 20 Uhr. Dr. Otto v. Habsburg spricht in Innsbruck Am Sonntag, 29. November findet im großen Stadtsaal in Innsbruck ei- ne Europa-Kundgebung mit Dr. Otto Habsburg statt. Beginn 10 Uhr vor- mittags. Die Aktion für den Bezirk Kitzbühel lädt alle Freunde und Inter- essenten zum Besuch dieser Kund- gebung herzlichst ein.
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