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Samstag, 28. November 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 Revierinspektor Eghon Bader zum Gedenken Am 18. November 1970 verunglückte der Gend.-Revierinspektor Eghon B a- d e r des Postens St. Johann auf seiner Heimfahrt nach Waidring so schwer, daß er auf dem Weg ins Krankenhaus St. Johann seinen Verletzungen erlag. Bader, der an diesem Tage dienst- frei hatte, kam gegen 17 Uhr auf der Wiener Bundesstraße im Gemeinde- gebiet von Erpfendorf, zwischen dem Forsthaus und dem Gasthof Schred- feld aus unbekannter Ursache auf die linke Straßenseite und stieß dort mit dem Lastwagenzug der Firma Stöckl, gelenkt vom 36jährigen Chauffeur An- drä Brandter, frontal zusammen. Der Fiat des Eghon Bader wurde von der Fahrwucht des ca. 30 Tonnen schweren Lastwagenzuges an die 15 Meter in der Luft zurückgeschleudert und flog dann auf der linken Fahrbahnseite über die Böschung in Richtung Flöckibauern- haus. Ein Autofahrer, der hinter Bader gefahren war, kümmerte sich um den Verunglückten und die Gendarmerie- beamten, die die Ueberführung mit dem Rotkreuzwagen leiteten, setzten eine Mund-zu-Mund-Beatmung ein, die jedoch keinen Erfolg hatte. Im Be- zirkskrankenhaus St. Johann konnte der Arzt nur mehr den Tod durch Herzzerreißung feststellen. Eghon Bader wurde am 21. Novem- ber in Waidring beerdigt. Am Begräb- nis nahm ein Bläserkorps der Landes- gendarmeriemusik teil; weiters der stellvertretende Landesgendarmerie- kommandant Oberst Rudolf Ruhsam, Abteilungskommandant Rittmeister Georg Pöllmann und eine große An- zahl seiner Dienstkameraden aus den Bezirken Schwaz, Kufstein und Kitz- bühel, eine Abordnung des Bundes- heeres, der Gemeindepolizei von St. Johann, Bgm. Andreas Mariacher, St. Johann mit seinem Gemeinderat, Prä- sident Kommerzialrat Johann Ober- moser, LA Christian Huber und eine große Anzahl von Trauergästen. Viele Kränze wurden auf das Grab gelegt und viele Seelenmessen ausbezahlt. Da sich der Ortspfarrer auf Reisen be- findet, wurde die Einsegnung von ei- nem hochw. Kapuzinerpater vorgenom- men. Am offenen Grabe führte das Gend.-Musikkorps das Lied vom gu- ten Kameraden auf und Rittmeister Pöllmann hielt dem Verstorbenen eine ehrenvolle Grabrede. Eghon Bader wurde am 11. Juni 1932 in Elmen bei Reutte geboren, er ver- heiratete sich mit einer Heigenhauser- Tochter von Waidring, gründete dort seinen Hausstand und hinterläßt eine junge Frau mit 5 Kindern im Alter von zwei bis 12 Jahren. Am 5. Feber 1951 besuchte er den Gendarmerie- kurs in Absam-Eichat und von 1962 bis 1963 den Fachkurs für dienstfüh- rende Beamte in Mödling und am 1. Jänner 1964 wurde er zum Revier- inspektor befördert. Schon am 3. Jän- ner 1958 wurde er vom Bundespräsi- denten mit der Silbernen Medaille am roten Bande für Lebensrettungseinsät- ze ausgezeichnet. Er erhielt weiters 14 Belobigungsschreiben vom Innen- ministerium und vom Landesgendar- rneriekommando, da er als Gend.-Hoch- alpinist und als Mitglied der alpinen Am 15. November 1970 starb in Linz im Alter von 69 Jahren das Ehren- mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kitzbühel Landesrat a. D. Franz Hartl. Ehrenbezirkskommandant Peter Wie- ser, Bezirkskommandant und Feuer- wehr-Stadtkommandant Stefan Brun - ner und Abschnittskommandant Bla- sius Salvenmoser gaben dem Verstor- benen mit der Feuerwehrfahne die Ehre des letzten Geleits. Das Begräb- nis fand im Heimatdorf des Verstor- benen Gramastetten in Oberöster- reich statt. Franz Hartl war als Vizepräsident des Bundesfeuerwehrverbandes Teil- nehmer an der Jubiläumsversamm- lung der Freiwilligen Feuerwehr der Am Samstag, 21. November starb in St. Johann der frühere Volksschul- direktor Oberschulrat Ludwig Pürstl nach langem, schwerem Leiden. Ueber Wunsch des Verstorbenen fand die Be- erdigung in aller Stille statt, auch war in seinem Sinne gebeten worden, von Kränzen Abstand zu nehmen und da- für Kranzspenden an das SOS-Kinder- dorf Imst zu überweisen. Schlicht, wie er im Leben immer gewesen war, ver- abschiedete sich Pürstl von dieser Welt. Ludwig Pürstl stammte aus Stuhl- felden, wo er vor etwas mehr als 80 Jahren, am 6. August 1890, zur Welt kam. Er besuchte im Heimatdorf die Volksschule, dann die Bürgerschule in Salzburg, ein Jahr lang die kaiserlich- königliche Lehrerbildungsanstalt in Salzburg, dann übersiedelte er nach Bozen, wo er die dortige k. k. LBA ab- solvierte. Der erste Dienstposten als „Aushilfslehrer" war im Bezirk Kitz- bühel, in Erpfendorf. Pürstl teilte das Los eines jeden jungen Lehrers seiner Zeit und hatte harte Wanderjahre hin- ter sich zu bringen. Er unterrichtete in Oberndorf, Reith bei Kitzbühel, Nie- derbichl bei Kössen, in Gasteig und It- Einsatzgruppe Schwaz an fast allen Einsätzen der dortigen Gend.-Abtei- lung beteiligt war und viele davon selbst geleitet hatte. 1964 kam er von Schwaz zum Posten nach Going und am 1. Mai 1968 als dienstführender Beamter (2. Stellvertreter) zum Posten St. Johann. Bader war ein geübter Bergsteiger, eine Führernatur in Fels und Eis und ein guter Skifahrer. Er starb in sei- nen besten Jahren, geachtet von sei- nen Vorgesetzten und geliebt von sei- nen Kameraden. Er war ein tüchtiger, fähiger und intelligenter Beamter, ei- ner der besten im Lande, und sein Andenken wird nicht vergehen. Stadt Kitzbühel am 17. Juni 1962 aus Anlaß des 90jährigen Bestehens. Da- mals wurde er auf Grund seiner Ver- dienste um das Feuerwehrwesen zum Ehrenmitglied der Wehre Kitzbühel ernannt. Seither (und auch vorher) verbrachte er gern einen Teil seines Urlaubs bei seinem Freund Peter Wie- ser in Kitzbühel. Hartl war Landtagsabgeordneter und Landesrat der Zivilverwaltung Mühl- viertel, Ehren-Vizepräsident des Bun- desfeuerwehrverbandes, Vorsitzender des Vereins SOS-Kinderdorf für Ober- österreich und Inhaber des Goldenen Verdienstzeichens der Republik Öster- reich. Die Kitzbüheler Feuerwehrfah- ne senkte sich in Trauer am offenen Grabe. - ter und schließlich in St. Jakob in Haus, ehe er im Ersten Weltkrieg zu den Waffen gerufen wurde. Nach einjähri- gem Einsatz kam Pürstl wieder in den Lehrdienst und lebte mit seiner jungen Familie in Zellberg, Aschau im Ziller- tal und Wiesen, wo er als „provisori- scher" und später als „wirklicher" Leh- rer tätig war. 1921 übersiedelte Pürstl nach Bramberg, war dann in seinem Heimatort Stuhifelden und schließlich in Lend als „wirklicher Oberlehrer" mit größtem Erfolg zum Wohle der Ju- gend eingesetzt. Während der Kriegs- jahre des Zweiten Weltkrieges war Pürstl in St. Ulrich am Pillersee, Going und Reith, diesmal als „Vertragslehrer" tätig. Danach war er noch kurz in Lend und Bruck an der Glocknerstraße als Oberlehrer in Dienst, ehe er schließlich in Hütte bei Leogang die Leitung der Schule übertragen erhielt. Dort wurde Pürstl durch die Salzburger Landes- regierung zum Volksschuldirektor er- nannt und erhielt vom Bundespräsi- denten den Auszeichnungstitel „Ober- schulrat". Während seiner insgesamt 45 Dienstjahre hatte Pürstl zwar das Schicksal wohl in zahlreiche Gemein- Feuerwehrvater Franz Hartl t Oberschulrat Ludwig Pso ürstl zum Gedenken
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