Kitzbüheler Anzeiger

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Willi Gantschnigg mit seiner Jodler- und Schuhplattlergruppe „Edelraute" aus St. Johann vor dem königlichen Palast in Amsterdam. Photo: Jöchler Samstag, 12. Dezember 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Bergwerk abgewendet! Union Corporation stellt die Vorarbeiten ein! Der Bezirk Kitzbühel zweimal „vor den Vorhang"! Ein schöneres Weihnachtsgeschenk hätte man uns nicht bereiten können! Die südafrikanische Bergwerksgesell- schaft hat ihre Bergwerkspläne im Bezirk Kitzbühel fallen gelassen und dies Landeshauptmann Eduard Wall- nöfer in einem Brief bestätigt. Das Damoklesschwert, das über unserem Fremdenverkehrsbezirk schwebte, scheint damit zumindest vorüberge- hend beseitigt. Die geschlossene Ablehnung der Be- völkerung gegen das Bergwerk, die beim Oberndorfer Protest ihren ein- drucksvollen Höhepunkt erreichte, hat gesiegt! Vorn Schutzverband über die Politiker des Bezirkes und Landes bis zum verantwortungsbewußten einzel- nen Staatsbürger haben alle an einem Strang gezogen. Und hier der Wortlaut des Briefes, dem nicht nur für den Bezirk Kitz- bühel historische Bedeutung zukommt: „Sehr verehrter Herr Landeshaupt- mann! Darf ich mir erlauben, Sie auf- trags der Union Corporation Ltd., Johannesburg, South Africa, davon in Kenntnis zu setzen, daß in Ansehung Ihres persönlichen Wunsches und unter Bedachtnahme auf die Schwie- rigkeiten, die den Landesbehörden aus dem Projekt eines Bergwerkes im Raum St. Johann, Tirol, erwachsen würden, dieses seitens der Union Corporation Ltd. nunmehr nicht wei- terverfolgt wird. Weiters erlaube ich mir, Sie dahingehend zu informieren, daß seitens der Union Corporation Ltd., Gesellschaft m. b. H., Wien, keine Ersatzansprüche an den Bund gestellt werden, obwohl nennenswerte Mittel - in finanzieller und arbeitsmäßiger Hinsicht aufgewendet wurden. Ich glaube, daß diese Art der Lösung, um die ich mich auch persönlich bemüht habe, als außerordentlich entgegen- kommend anzusehen ist. Ich darf daher der Hoffnung Ausdruck geben, daß im Falle anderer Bergwerkspro- jekte in Gegenden, die den Fremden- verkehr nicht beeinträchtigen, unser Konzern zur Mitarbeit herangezogen wird. Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung Union Corporation Ltd., Ges. rn. b. H., Wien. Hohenlohe. Die freudige Botschaft ging durch die gesamte österr. Presse und fand auch im Ausland großen Widerhall. In der zeitkritischen Hörfunksendung „Der Watschenmann" wurden die Be- wohner des Bezirkes und die Initia- toren des Protests gleich zweimal „vor den Vorhang" gebeten! Unser Erfolg wurde als wahrhaftig gewordenes Bei- spiel dafür hingestellt, daß man sich heute nicht mehr alles was „von oben" kommt gefallen lassen muß. Trotz der nun verständlichen Freude über den Brief und seine Folgen und was immer die Südafrikaner bewogen haben mag ihre Pläne aufzugeben (viel- leicht haben sie auch nichts oder nur wenig gefunden?!) dürfen wir eines nicht aus dem Auge lassen: 1. Fortsetzung In die Zeit des Aufenthaltes der Brauchtumsgruppe „Edelraute" aus St. Johann in Holland fiel auch die Ehrung des 100.000. Gastes von De Magneet in diesem Jahr. Die Geehrte, eine junge Frau, die soeben geheiratet hatte, flog vom Flughafen Schiphol mit ihrem Gatten zu den Flitterwochen nach Tor- i-emolinos in Spanien. Den zahlreich erschienenen Reportern hatte sich das Paar im Hochzeitskleid zum Interview gestellt. Direktor Gaastra wünschte im Namen des Reisebüros eine gute Rei- se und überreichte als Geschenk Reise- gutscheine im Gegenwert von 7000 S. Gastspiele in Leeuwarden und Gro- ningen führten die Tiroler auch in den nordöstlichen Teil des Landes. Die Fahrt dorthin führte über den Afsluit- dijk. Es ist dies ein 30 Kilometer lan- Das veraltete Berggesetz gehört abge- ändert! Schon deshalb, damit es nicht noch einmal vorkommen kann, daß der Auf- schrei von Haus zu Haus, von Mund zu Mund geht: Bergwerk nie! M. H. P. S. Zu guter Letzt sollten wir aber auch noch das Verständnis der süd- afrikanischen Gesellschaft für die be- sonderen Anliegen des Landes Tirol und des Bezirks Kitzbühel im speziel- len, anerkennen. Die Achtung vor den natürlichen Gegebenheiten eines tradi- tionsbewußten Landes wurden schließ- lich doch über die bloßen Geschäfts- interessen gestellt. Die Vernunft hat gesiegt! ger Damm, der die Provinzen Nord- Holland und Friesland direkt verbin- det. Er trennt die Nordsee vom Ijssel- see, der bei uns besser unter seinem früheren Namen Zuidersee bekannt ist. Bei Niederwasser der Nordsee wird seit der Fertigstellung im Jahre 1932 Wasser aus dem Ijsselsee hinausge- pumpt. Mit der Zeit wurde das letzt- genannte Gewässer so zum Süßwasser- see. Bei der Errichtung des Dammes ist nicht nur die kurze Bauzeit von zwei Jahren, sondern noch mehr der Umstand bemerkenswert, daß es im ganzen Land keine Steine gibt und das Schüttmaterial somit in einer giganti- schen Transportleistung von Deutsch- land herangeführt werden mußte. Den Holländern dient dieses Bauwerk im Verein mit dem ständig geschaffenen Neuland als sichtbarer Beweis ihrer Bericht über die Holland-Tournee der Brauchtumsgruppe „Edelraute" aus St. Johann
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