Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 12. Dezember 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Metzgermeister Klaus Fuchs ein Siebziger Am 13. Dezember 1970 vollendet Nikolaus Fuchs, Metzgermeister in Kitzbühel, sein 70. Lebensjahr. Als Ei- gentümer und Erhalter des Pfleghofs, des schönsten historischen Gebäudes unserer Stadt, kommt unserem Ju- bilar dementsprechende Bedeutung zu. Der Pfleghof (wir folgen hier dem Kapitel „Die profane Baugeschichte der Stadt Kitzbühel" im 3. Band des Kitzbüheler Stadtbuches von Frau Dr. Johanna Felmayer und dem Kapitel „Die Kitzbüheler Edelsitze" von Dr. Klaus Kogler im gleichen Band), des- sen Turm sehr wahrscheinlich in sei- ner Grundanlage noch zu jenen Bau- ten gehört, die v o r der Stadterhe- bung 1271 in Kitzbühel bestanden hat, wurde bei der Stadtummauerung dem Stadtverband eingegliedert, verblieb aber in landesfürstlichem Besitz. Dort amtierte bis um 1728 der landesfürst- liche Pfleger, dessen Aufgabe es war, die landesfürstlichen Verwaltungsge- schäfte durchzuführen. Der Pfleger war vor allem militärischer Beamter und hatte für den Schutz der Stadt zu sorgen. Ihm oblag aber auch das Richteramt und die Steuereinnahme. Bis 1506 waren also die bayerischen Herzöge (mit Ausnahme von 1342- 1369) Besitzer des Pfleghofs. 1253 Herzog Ludwig II. der Strenge, der 1271 Kitzbühel das Stadt- recht verliehen hatte. 1294 Herzog Rudolf 1. Am 23. Mai 1915 sind 460 Mann ein- gerückt. Später kamen noch 60 Mann Alt- und Jungschützen dazu. Am 25. Mai hatten wir schon die Feuertaufe durch die Artillerie, am 29. Juni die ersten 3 Toten durch Stellungsbeschuß und fünf Mann wurden verschüttet. Vom 15. bis 24. August schweres Ar- tilleriefeuer auf unsere Stellungen zwi- schen Werk Werle, Lusern und Schwendt. Vom 14. bis 25. August schweres Ar- tilleriefeuer auf unsere Panzerwerke und den dazwischen liegenden Stellun- gen. Außer den tausenden Granaten auf unsere Festungswerke Cima, Werle, Lusern und Schwendt fielen auf die Schützengräben (nach Feldpater Ort- ner) zirka 3000 Granaten. Meraner, Reuttener und Kitzbüheler Stand- schützen, Landstürmer, Oberösterrei- cher Jungschützen und eine kleine Ab- teilung Kaiserschützen befanden sich in diesen Schützengräben. 1319 Herzog Ludwig IV., der Bayer, der das Erbe an seine Neffen Herzog Heinrich XIV. der Aelte- re und Herzog Otto IV. und Herzog Heinrich XV. von Nie- derbayern übergab. 1329 erwarb Herzog Ludwig IV. das Gericht Kitzbühel und damit auch den Pfleghof wieder zu- rück. 1342 Margaretha Maultasch von Kärn- ten-Tirol, welche die Gerichte Rattenberg, Kufstein und Kitz- bühel von ihrem Gatten Ludwig dem Brandenburger als Morgen- gabe erhielt. 1363 in der Hand des Habsburgers Rudolf IV., der das Gericht erst- mals mit Tirol vereinte. 1365 Herzog Albrecht III. und Her- zog Leopold III., den Brüdern von Rudolf IV.. der 1365 starb. 1369 nach dem Schärdinger Frieden wieder bayerisch unter den Her- zögen Stephan III. und seinen Brüdern Friedrich und Johann. 1392 bei der Landesteilung fiel Kitz- bühel an den Herzog Stefan III. den Kneißl von Bayern-Ingol- stadt. 1413 an dessen Sohn Ludwig VII. dem Gebarteten und 1447 an Herzog Georg den Reichen von Bayern-Landshut. Am 25. August Angriff der Italiener. Der wurde Gottseidank abgeschlagen. Der Feind verlor zirka 400 Gefangene und 400 Tote und Verwundete. Unsere eigenen Verluste waren zwei Tote und zirka 25 Schwer- und Leichtverletzte. Landstürmer und eine Gruppe Kaiser- schützen und Oberösterreicher Jung- schützen waren neben uns. Anfangs Oktober kamen wir nach Vigolo Vataro zurück und dann als Abschnittsreserve auf die Hochfläche von Folgaria, dann als Abschnittsreser- ve zum Standort Malga Parisa. Ende Oktober kamen wir in die Stellungen zwischen Karbonneri und der Festung Schwendt. Stab und Küche in den Ort Noselari. Weihnachten 1915 feierten wir in Noselari. Auch die 2. Kompanie kam von Asticotele herauf, wo sie in Busati eine Stellung hatte. Wiedmoser aus Westendorf ist dort gefallen. 1916 1. Jänner 1916: Ankunft auf der Tura- 1.503 nach dessen Tod entbrannte der Erbfolgekrieg und fielen die Gerichte Kitzbühel mit Ratten- berg und Kufstein 1504 an den König Maxilimilian 1. Dieser aber verpfändete noch im selben Jahr die Herrschaft Kitzbühel 1504 an den Salzburger Erzbischof Kardinal Mathäus Lang von Wellenburg um 30.000 Gulden (der Pfändschaftsvertrag befin- det sich im Stadtarchiv). 1540 starb der Erzbischof und seine Söhne Lukas und Marx Lang von Wellenburg sowie seine Tochter Elisabeth übernahmen den Pfleghof und die Herrschaft Kitzbühel. 1581 wird Marx Lang von Wellenburg und Münichau als verstorben bezeichnet; in der Folge werden die Rechnungen von Sigmundt von Lamberg und von Jacob Khuen von Belasi unterschrie- ben. 1594 Raymundt von Lamberg und 1599 zusätzlich Hörand von Wolkhen- stain. 1610 Raymund von Lamberg, Frei- herr zu Ortenegg und Otten- stein, Herr zu Stockern und Greifenfels, Erblandstallmeister, 1590 Pfleger zu Liechtenberg, 1591 Pfleger zu Moosheim und Vizedom im Lungau, salzburgi- scher Rat, erwirbt 1601 Leben- berg genannt der Pfaffenberg, höhe auf der Hochfläche von Folgaria. höhe auf der Hochfläche von Folgaria. Die Stellungen waren sehr kalt und es durfte bei Tage nicht geheizt werden. Im April Abmarsch in das Etschtal. Die 1. und 3. Kompanie blieben ober- halb Mori, unterhalb dem Dorf Man- zano. Georg Stöckl, Hopfgarten und Wiedmoser, Brixen, wurden durch ei- nen Hauseinsturz erschlagen; drei wur- den verletzt. Es war das im Sommer 1916. Die 2. Kompanie blieb am Monte Fae; kam später nach Roveret.o und dann nach dem Werk Valmorbia. Das Baon wurde aufgelöst. Viele Schützen wurden zu anderen Einheiten versetzt, blieben aber Standschützen und kamen später wieder zur Kompanie. 1917 verbrachten wir im Tale von Mori. Die Stellungen wurden unterhalb des Dor- fes Manzano gut ausgebaut. Die Feld- wache war unterhalb des Dorfes Sano; diese Wache wurde oft mit schweren Minen beschossen. Unterhalb der Hauptstellung war in der kleinen St.- Rochus-Feldkapelle eine Verbindungs- wache mit Telefon. Diese Feldkapelle hatte durch längere Zeit durch die ita- lienische 7-cm-Batterie vom Altisimo Standschützenboon Kitzbüffiel im Felde 1915— 1918 Von San-Unterjäger Adam Pichler, Kitzbühel, vorgelegt den Kameraden der Feldstandschützen beim Treffen am 15. November 1970 im Gasthof Mauth in St. Johann.
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