Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 12. Dezember 1970 Das Fremdenverkehrsjahr 1970 stand im Zeichen eines merklichen Fre- quenzaufschwunges, der nicht nur in der nachstehenden Statistik, sondern auch in der Verbesserung des Quali- tätsgastes, welcher durch die vermehr- te Nachfrage nach Zimmer mit Bad bestätigt wird, zum Ausdruck kommt. Die ausgezeichnete Schneelage und verschiedene Momente im internatio- nalen Sommerreiseverkehr spielten nebst den vermehrten Anstrengungen auf dem Gebiet der Werbung, der Strukturverbesserung der Hotellerie und der Fremdenverkehrsanlagen eine bedeutende Rolle. Kitzbühel hat erst- mals in seiner Geschichte die Million Nächtigungen überschritten. Statistik Monat Winter 68-69 Winter 69-70 November 1.373 1.502 Dezember 73.091 82.310 Jänner 99.422 104.543 Februar 143.148 151.179 März 90.525 125.046 April 16.640 38.867 424.199 502.867 Monat Sommer 69 Sommer 70 Mai 13.476 14.752 Juni 49.391 67.358 Juli 101.877 165.832 August 115.069 168.733 September 46.093 70.768 Oktober 8.033 17.472 333.939 504.915 Monat Camping 69 Camping 70 Juni 4.080 4.415 Juli 16.432 21.512 August 17.336 15.346 September 1.156 622 39.004 41.895 Gesamt 1969-70: 1,049.677 Nationenanteil Winter Deutschland ..........191.555 Oesterreich ..........124.861 USA ..............45.651 England .............37.631 Schweden ............30.678 Holland .............22.335 Frankreich ...........7.540 Nationenanteil Sommer Deutschland ..........151.475 England .............102.458 Oesterreich ...........61.845 Holland .............53.802 USA ...............25.474 Frankreich ...........14.574 Damit erbringt die Fremdenverkehrs- stadt einen imposanten volkswirt- schaftlichen Beitrag. Diese Leistung der Fremdenverkehrswirtschaft ‚welche in engster Zusammenarbeit mit der übrigen gewerblichen Wirtschaft und der Landwirtschaft erzielt wurde, war leider durch das Kupferbergbaupro- jekt überschattet. Ich darf jedoch die frohe Nachricht weitergeben, daß über das Bundesministerium für Handel und über die Tiroler Landesregierung die Oeffentlichkeit darüber informiert wurde, daß die südafrikanische Berg- baugesellschaft Union Corporation ih- re Pläne bzw. Projekte im Großraum Kitzbüheler Alpen aufgegeben hat. - Dieser Erfolg ist in erster Linie dem Verein zum Schutz der Landschaft und heimischen Wirtschaft zuzuschrei- ben, der sich großartig und zielführend eingesetzt hat. Der Schutzverband bleibt bestehen. Er wird auch die Realisierung der angestrebten Novel- lierung des Berggesetzes weiterverfol- gen und weiterbetreiben. Auf jeden Fall aber haben sich so- wohl der Landeshauptmann von Tirol Eduard Wallnöfer und die Landesregie- rung sowie der Bundesminister Dr. Staribacher und das Handelsministe- rium als zuständige Bundeskompetenz eindeutig für die Priorität des Frem- denverkehrs in diesem Großraum und in Kitzbühel ausgesprochen und da- mit grünes Licht für eine weitere dy- namische Entwicklung im Rahmen des europäischen und weltweiten Touris- mus gegeben. Ich darf daher wohl im Namen der Fremdenverkehrsstadt Kitz- bühel allen Personen und Institutio- nen zutiefst danken, die mitgeholfen haben, eine für den Fremdenverkehr ruinöse Entwicklung abzuwehren. Arbeit des FVV-Ausschusses. Der Ausschuß des Verbandes, der sich aus 12 gewählten Mitgliedern und dem Bürgermeister der Stadt Kitzbühel sowie aus 20 Ersatzmitgliedern und 2 beratenden Mitgliedern zusammen- setzt, hat in 49 Sitzungen, davon allein 14 Ausschußsitzungen sowie den Vor- stands-, Werbe-, Wege-, Skiabfahrten-, Veranstaltungs- und Beschwerdeaus- schuß-Sitzungen echte, objektive und konstruktive Arbeit geleistet und den Weg ein Stück vorangebracht. Erst- mals hatte Kitzbühel in der Winter- statistik des Landes Tirol den 1. Platz eingenommen. Der große Ausschuß, der sich mit allen im Vorstand und in den Unter- ausschüssen ausgearbeiteten Vorschlä- gen und Projekten befaßte und die Generallinie festlegt, hat folgende ent- scheidende Angelegenheiten aufgegrif- fen, behandelt und teilweise bereits gelöst. Großzügiger Ausbau der beste- henden Skiabfahrten mit einem Auf- wand von 3 Millionen Schilling, der von den drei ARGE-Partnern Fremden- verkehrsverband, Stadtgemeinde und Bergbahn AG zu gleichen Teilen be- stritten wird und in ein mittelfristiges Ausbauprojekt eingeplant ist. Die Fi- nanzierung wurde, wie bekannt, durch die außerordentliche Vollversammlung vom 17. Juli 1970 mit großer Stim- menmehrheit (560 Ja- gegen 14 Nein- Stimmen) genehmigt. Die Projekte: Fertigstellung Hag- steinabfahrt, Fertigstellung Astenabft., Querungen Steinbergkogel und Jufen, Skiweg Melkalm, Bereinigung Obere Fleckalm, Querung Streifalmabfahrt- Hausberg, Streifalmabfahrt Zielhänge inkl. Mokingwald und Martlingwiese. Großzügiger Ausbau der beste- henden Spazierwege und Neubau von Promenadewegen. Dazu wurde im or- dentlichen Budget die Position Wege für das Jahr 1971 von 400.000 Schil- ling um weitere 150.000 angehoben, so daß dem Wegeausschuß im kommen- den Jahr inkl. der Sonderfinanzierung von ebenfalls 150.000 Schilling ein Be- trag von 700.000 Schilling zur Verfü- gung steht. Die Projekte: Fertigstellung Achen- promenade der Kitzbüheler Ache bis Schießstand mit Variante Malerndörfl -Gruglbichl------Staudach. Fertigstellung Schwarzseerundgang, Neumarkierung der Spazierwege, Intensivierung der Winterwege-Räumung. Mit diesem Pro- gramm, das evtl. die Einstellung eines sechsten Arbeiters vorsieht, hat Kitz- bühel auf diesem Sektor einen Sprung nach vorne getan. Weitere Wegepläne sind bereits in Ausarbeitung. Das Sanierungsprojekt Kur- und Moorbad AG Kitzbühel ist bereits weit vorangetrieben und wird in einer außerordentlichen Vollversammlung den Pflichtmitgliedern nach der Win- tersaison 1970-71 zur Beschlußfassung vorgelegt werden. Aus der Uebernahme der Amortisa- tion und Verzinsung der beiden Dar- lehen: 10 Millionen 25 Jahre Laufzeit Landeshypothekenanstalt und 14 Mil- lionen 15 Jahre Laufzeit ERP, durch den Fremdenverkehr ergibt sich eine jährliche Amortisationsquote von 2,1 Millionen (siehe Haushaltsvoranschlag) minus 200.000 Schilling, Zahlung Stadt- gemeinde für 5 Jahre. Durch die wach- senden Forderungen des FVV an die Kur- und Moorbad AG übersteigen die- se Ende 1970 bereits 50 Prozent des Grundkapitals der Gesellschaft, wo- durch gemäß § 83 des Aktiengesetzes eine entsprechende Sanierung in Form einer Aktienkapitalaufstockung spruch- reif wird. (Grundkapital Kur- und Moorbad AG 6,6 Millionen Schilling) Ferner wurde im Ausschuß die Der Fremd enverkeh rsverba nd Kitzbüffiel im Jahre 1970 Bericht von Obmann Karl Koller auf der Jahresvollversammlung am 9. De- zember im Hotel Klausner
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