Kitzbüheler Anzeiger

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P. b. b. Erscheinungsort und Verlagspostamt 6370 K i t z b ü h e 1 Samstag, 19. Dezember 1970 Preis 1.50 Schilling, Jahresbezugsgebühr 70.— Schilling 21. Jahrgang, Nr. 51 Sa. 19. Urban V. P. So., 20. 4. Adv., E. Mo., 21. Thomas Ap. Di., 22. Jutta Mi. 23. Vikt. Do., 24. Ad. u. Ev. Fr. 25. Chr. Der Schutz des Erholungsgebietes „Kitzbüheler Alpen,"' LPINGCHOR Die Kolpingchor- Anklöpfler kommen! Die Anklöpflergruppe des Kolping- chores Kitzbühel ist auch heuer wie- der unterwegs, um vorweihnachtliches Brauchtum in zeitgemäßer Form zu pflegen. Die Anklöpfler waren bereits im Altersheim, im Stadtspita[ und bei der Adventfeier für die Gewerbepensio- nisten des Wirtschaftsbundes. Wie all- jährlich stellen die Anklöpfler des Kol- pingchores den Ertrag ihrer Arbeit auch diesmal einem guten Zweck zur Verfügung. Wie schon im Vorjahr wer- den die freiwilligen Spenden 2ugunsten der Erneuerung der Oelberg-Kapelle am Oelberg zurückgelegt, um eine gründliche und fachgerechte Herrich- tung dieser bekannten Kapelle vor- anzutreiben. Die Anklöpfler hoffen, möglichst viele Familien besuchen zu können, bitten aber schon jetzt um Verständnis, wenn sie das vo:gesehene Pensum nicht zu bewältigen vermögen. Freunde der Oelbergkapelle werden freundlichst auf die Möglichkeit ver- wiesen, auf das Konto 8376 bei der Sparkasse der Stadt Kitzbüh9l Einzah- lungen zugunsten der Erneuerung der Kapelle vorzunehmen. Freitag, 18. Dezember, Weihnachts- singen im Krankenhaus, Beginn 19.30 Uhr. Die Sänger und Sängerinnen wer- den gebeten, sich schon um 19 Uhr im Krankenhaus einzufinden. Ladenschlußzeiten in der Vorweihnachtszeit und zur Jahreswende Kleinverkauf, allgemein: Samstag, 19. Dezember 18 Uhr Donnerstag, 24. Dezember 16 Uhr Donnerstag, 31. Dezember 17 Uhr Lebensmittel, Fleischhauer, Bäcker: Samstag, 19. Dezember 13 Uhr Donnerstag, 24. Dezember 16 Uhr Donnerstag, 31. Dezember 13 Uhr Die Internationale Bergwerksgesell- schaft Union Corporation Limited mit dem Hauptsitz in London hat ihre Bergwerksvorhaben im Großraum Kitzbühel aufgegeben. Damit ist eine große Gefahr von diesem Gebiet ab- gewehrt. Am 11. Dezember hielt der von Lan- deshauptmann Walinöfer genau ein Jahr vorher eingesetzte Ausschuß zur Beobachtung von Bergwerksplanungen im Bezirk Kitzbühel unter dem Vor- sitz von Hofrat Dr. Kirchmeyr eine Sitzung ab, der einen Rückblick auf die Ereignisse gab. Bekanntlich war die Union auf Grund eines mit der österr. Firma Kupfer- bergbau Mitterberg GesmbH. am 7. Jänner 1969 abgeschlossenen Vertrags berechtigt, in einem weite Teile des Bezirks umfassenden Freischurfgebiet mit der Bezeichnung „Röhrerbühel" fünf Jahre lang nach Erzen zu schür- fen und bei Fündigkeit Erze unbefri- stet allenfalls unter Beteiligung der Mitterberger abzubauen. In Tirol war dieser Vertrag nicht bekannt. Im Mai 1969 wurde den Mitterbergern durch die allein zuständige Berghauptmann- schaft eine Bergwerks-Berechtigung zum obertägigen Abbau alter Halden am Röhrerbühel in Form von drei Tagmaßen verliehen. An der Verhand- lung nahm Hofrat Dr. Kirchmeyr als Vertreter des Landeshauptmannes teil - und obwohl ihm von Verträgen nichts bekannt war, erhob er Einwände ge- gen die Verleihung von drei Tagmaßen, weil bei einem Abbau der alten Hal- den mitten im Herzen des Bezirks Kitzbühel eine Kahifläche im Ausmaß von etwa 20 ha entstehen würde. Dem Landeshauptmann wurde trotz seiner Einwendungen eine Parteistellung im bergbehördlichenVerfahren aberkannt. So erhob er gegen die Entscheidung eine Aufsichtsbeschwerde an die Ober- ste Bergbehörde in Wien. Im Bezirk Kitzbühel wurden im Verlauf des Sommers 1969 verschiede- ne Gerüchte über Bergwerksplanungen laut und zwar so laut, daß die Bürger- meister des Bezirks Kitzbühel unter der Führung des Bezirkshauptmanns Hofrat Dr. Hans Trentinaglia am 11. Dezember beim Landeshauptmann vor- sprachen. In der Zwischenzeit hatte der Landeshauptmann zu mutmaßli- chen Bergwerksplanungen bereits Gut- achten der Landesplanungsstellen, von Univ.-Professoren und Fremdenver- kehrsexperten eingeholt, welche allge- mein wegen des blühenden Fremden- verkehrs Bedenken gegen Bergwerke hatten. Nachdem Konkretes noch im- mer nicht bekannt war, setzt der Lan- deshauptmann einen Ausschuß unter dem Vorsitz von Hofrat Dr. Kirchmeyr ein, den er mit weitgehenden Voll- machten ausstattete und dem der Be- zirkshauptmann von Kitzbühel, die Bürgermeister von Reith und Obern- dorf, ein geologischer Fachexperte und ein Beamter der Landesregierung an- gehörten. Später wurde in diesen Aus- schuß auch der Direktor der Vereini- gung der Fremdenverkehrsverbände der Kitzbüheler Alpen Dipl.-Kfm. Dr. Ziepi einbezogen. Dem Ausschuß ge- lang es, genaue Kenntnisse über den zwischen den Mitterbergern und der Union abgeschlossenen Vertrag zu er- halten. Im Frühjahr 1970 trat die Union direkt in Erscheinung. Sie gründete in Wien eine eigene Gesellschaft, errich- tete einen Betriebssitz in St. Johann und bestellte als Betriebsleiter den Chefgeologen der Union Dr. Wiebols, der genaue Kenntnisse über die geolo- gischen Verhältnissen im Bezirk Kitz- bühel hatte. Gerüchteweise wurde be- kannt, daß man im Raum um Fie- berbrunn Uran gefunden habe. Die Union begann mit Tiefbohrungen und zwar mit einer Tiefbohrung am Fuß des Kitzbüheler Horns oberhalb von Wiesenschwang und mit einer zweiten
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