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Seite 30 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Dezember 1970 die Verbesserung des Soncierschulnet- Konferenz der christlichen Gewerkschafter und d es zes ist es möglich, die Pflichtschulen echt zu entlasten und jedem Kind zu Arbeiter- und AngestelltenbundesKitzbühel in helfen, durch den Ausbau der Berufs- schulen kann wirtschaftsprogrammiert Referate von Landeshauptmann-Stv. Prof. Dr. Prior und LAbg. Brettauer Unterrichtet werden. Am Samstag, 12. Dezember fand im Gasthof Eggerwirt in Kitzbühel eine Informationskonferenz statt, zu der die Bezirksleitung Christlicher Gewerk- schafter und der Bezirksvorstand des Arbeiter-, Angestellten- und Beamten- bundes eingeladen hatten. Die Ver- anstaltung war sehr gut besucht und verlief bestens. Den Vorsitz führte Be- zirksobmann Hans Wirtenberger von FCG. Er konnte als Referenten den Landesfraktionsobmann LH-Stv. Prof. Dr. Fritz Prior und LAbg. Hans Bret- tauer willkommen heißen, aus Inns- bruck waren zudem Landessekretär Dr. Peter Stegmayr und Organisations- referent Ernst Lamplmayr erschienen. AABB-Bezirksobmann Vzbgm. Leo Schlechter berichtete in einem beein- druckenden Kurzreferat über die Auf- bauarbeit und die Werbeaktion des AABB im Bezirk, die dazu beigetra- gen hat, die Zahl der Mitglieder um mehr als 50 Prozent zu vergrößern. Der sichtbare Ausdruck des Dankes für die Werbearbeit war für vier Mit- arbeiter die TJeberreichung des 3. Bandes des „Stadtbuches Kitzbühel" durch den Landeskulturreferenten LH- Stv. Prof. Prior. Der mit Abstand er- folgreichste Werber war übrigens Be- zirksobmann Leo Schlechter selbst! LAbg. Hans Brettauer berichtete über seine noch kurze Erfahrung als Abgeordneter. Er wies darauf hin, daß er in der Ausschußarbeit eine wesent- liche Verpflichtung sehe und daß er mithelfen werde, dem Unterland mehr Mittel als bisher zukommen zu lassen. Brettauer bezeichnete es als seine Auf- gabe, nicht durch Reden und Verspre- chungen, sondern durch Leistungen zu wirken. Er wird ab Jänner 1971 regelmäßige Sprechtage abhalten und werde sich bemühen, den Bezirk or- dentlich zu vertreten. Im besonderen gilt diese Vertretung den Arbeitneh- mern. Brettauer verbat sich im vor- hinein jede Beweihräucherung und versprach, durch Leistung seine Wahl rechtfertigen zu wollen. Zu Beginn seines Referates stellte Landeshauptmannstellverteter Prior klar und unmißverständlich fest, daß die Fraktion Christlicher Gewerkschaf- ter ein Bestandteil des überparteili- chen Gewerkschaftsbundes ist, die ei- ne Gesinnungsgemeinschaft im OeGB auf christlich-demokratischer Basis ist. Neben der wirtschaftlichen Inter- essenvertretung der Gewerkschaft steht die politische Vertretung im AABB der Volkspartei. Als Organisa- tionsreferent des AABB in Tirol hat Dr. Prior ein Modell entwickelt, das eine engere Zusammenarbeit von Frak- tion, Arbeiterkammerfraktion und AABB vorsieht, ohne die Eigenständig- keit einer der genannten Organisatio- nen zu beeinflussen. Zielpunkt ist in jedem Fall der einzelne Mensch. Prof. Dr. Prior befaßte sich dann in wohltuend sachlicher Weise mit ak- tuellen Fragen der Bundes- und Lan- despolitik, und zwar dergestalt, daß man den Informationswert jeder Mit- teilung für die Versammlung erken- nen konnte, während demagogische Aeußerungen unterblieben. Der Lan- deshauptmannstellvertreter wandte sich aber entschieden gegen die Ab- sicht der herrschenden Gruppe, alles Bestehende zu zerschlagen, alle beste- henden Werte zum Verschwinden zu bringen, um eine manipulierbare Ge- sellschaft zu erreichen. Er bekannte sich zu den Bestrebungen, Tirol als ein Kernland in den Alpen zum euro- päischen Erholungsraum auszubauen. Er skizzierte die ungeheure, noch nicht und nie abgeschlossene Entwicklung des Bildungswesens in den letzten Jahren mit ihren Schwerpunkten Hauptschulen und allgemeinbildende höhere Schulen. Es werden allerdings in Zukunft kaum neue Standorte für höhere Schulen dieser Art gesucht, aber es werden die errichteten Schu- len ausgebaut. Entschieden wandte sich Prof. Dr. Prior gegen die Ueber- sättigung mit allgemeinbildenden hö- heren Schulen, die zu einem „akade- mischen Proletariat" führen müßten. In den nächsten Jahren werden die Sonderschulen und die berufsbilden- den Schulen ausgebaut werden. Durch Bergeinsatz Marschbefehl kriag die Bergwacht spät auf d' Nacht. Es werd fit probeweise gmacht, dö Sach is ernst, es regnet, schneit, und da Weg zum Koasa is gor weit. Hubschrauber und d' Lawinenhund müassn hea, da Mensch aloa glangt nimmameah. Nach langen Suachn werd ea gfundn, da Jaga liegt mitn Garns tot druntn. Guat, daß er dös zuerst nit gwußt, aus Bayern war der habe Gast. Es war sein letzter Weidmannsgang, der Weg zur Ewigkeit is oft nit long. Is a nit jeder Einsatz von Erfolg, schon da guat Wihin und dö Sorg zoagt von der Menschenfreundlichkeit, doch horna halt viel z'wenig Leut. E. Zu den Schulproblemen im Bezirk Kitzbühel erklärte der Landeskultur- referent, daß eine kaufmännische Lehr- anstalt auf alle Fälle errichtet wird, und zwar eine Handelsakademie, die sofort verbundlicht wird, denn sie hat eine Handelsschule automatisch ange- schlossen. Dadurch werden der Stand- ortgemeinde keine übergroßen Bela- stungen auferlegt. Die Standortfrage müsse im Bezirk zwischen den Ge- meinden geregelt werden. Unmißver- ständlich erklärte Prior, daß im inten- sivsten Fremdenverkehrsbezirk Öster- reichs eine Schultype eingerichtet werden müsse, die dem Fremdenver- kehr Rechnung trägt und die mittle- ren Führungskräfte ausbildet. Schließ- lich nahm Prof. Dr. Prior als Landes- obmann der Gewerkschaft der öffent- lich Bediensteten zu den brennend- sten Fragen der Gewerkschaftsarbeit Stellung. Der Gesetzesentwurf für die Ruhegenußfähjgkeit der Nebengebüh- ren ist fertig, den Pendlern im öffent- lichen Dienst werden die Fahrtkosten- zuschüsse bei 130 Schilling Selbst- behalt vergütet. Die Novellierung des Bundes - Personalvertretungs - Gesetzes ist vordringlich. In der regen Debatte, die Bezirks- obmann Wirtenberger leitete, beant- wortete Prior zahlreiche Anfragen. Er erklärte, daß die Verordnung über die Bildung des Hauptschulsprengels St. Johann in den nächsten Wochen durch die Landesregierung herauskomme womit die letzten Hindernisse für die Inangriffnahme des vordringlichen Bauprojektes aus dem Weg geräumt sind, zumindest vom Land aus. Inder Debatte kamen GR Trockenbacher (St. Johann), Gend.-Rev.-Insp. Windbrech- tinger (Kitzbühel), Koll. Josefine Mm- hard (St. Johann), Dir. Fritz Straßer (St. Johann), Dir. Peter Brandstätter (Kitzbühel), Dir. Walter Weihs (St. Jo- hann), Koll. Paul Günther (St. Ulrich), Zw.-Ktr. Helmut Waldner (Kössen), Dir. Krones (Kitzbühel), Oberschulrat Randl (St. Johann), Roh. Fritz Astl (Kössen), Kohl. Peter Kurz (Hochfil- zen), Koll. Maria Beihammer (Fieber- brunn) und LAbg. Brettauer zu Wort. Nach mehr als dreistündiger Dauer schloß Bez.-Obm. Wirtenberger die in- teressante Informationskonferenz und übermittelte allen Kolleginnen und Kollegen und allen Gesinnungsfreun- den in der Fraktion Christlicher Ge- werkschafter und im Arbeiter-, Ange- stellten- und Beamtenbund die besten Wünsche für ein gesegnetes Weih- nachtsfest und ein erfolgreiches neues Jahr.
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