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Samstag, 19. Dezember 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Verdächtigen zunächst in die Haft 00 schickt und der Staatsanwalt lesen - 130 Reisebüro- und Tourismusfachleute so darf man annehmen - täglich die im Schioßhotel Lebenberg Zeitung. 10. OeRV-Generalversammlung in Kitzbühel Auch in ihr Bewußtsein (oder Unter- bewußtsein) gräbt sich als erster op- tischer Eindruck zur Meinungsbildung das Schlagwort „Raub" und wie schwer mag es sein, trotz peinlichster Bemü- hung und Objektivität sein Denken und seine Handlungsweise n 1 c h t von dieser ersten Meinung und „Feststel- lung" der Presse leiten zu lassen. Es ist daher mehr als wahrscheinlich, daß auch diese Organe der Rechtspflege (U-Richter und STA) zunächst ganz unbewußt davon ausgehen, es sei ein „Raub" geschehen. Weihnachtsbeleuchtung in Kitzbühel Die Kaufmannschaft von Kitzbühel ist mit einer erfreulichen Idee in die Oeffentlichkeit getreten. Sie übernahm die Kosten der Beleuchtung der stra- ßenseitigen Giebel und Traufen in der Vorderstadt, der Hinterstadt, eines Teiles der Bichlstraße, der unteren Gänsbachgasse und der Graggaugasse. 2200 m Girlanden mit ebensovielen Glühlampen waren erforderlich, um die Beleuchtung durchzuführen. Von den Stadtwerken, welche selbst noch 200 Meter Girlanden beistellten, wur- den weiters vier Weihnachtssterne montiert und zwar beim Hotel Tiefen- brunner, beim Pfleghof, bei der Spar- kasse und vor dem Rathaus. Weih- nachtsbäume mit zirka 100 Lampen erstrahlen bei der großen Kirchenstie- ge, beim Altersheim, am Bahnhof und beim Pfleghof. Seither ist die Kitzbü- heler Innenstadt vermehrt der Treff- punkt vieler Schaulustiger, da auch die Ladengeschäfte heuer besonders reichen Weihnachtsschmuck tragen. Von der Kaufmannschaft wurden auch die Kosten der Montage übernom- men sowie die Stromkosten mit ei- nem Anschlußwert von zirka 30.000 W. Lohnsteuerkarten mit Pen- sionsnummern versehen Bei der Pensionsversicherungsanstalt der Arbeiter, Landesstelle Salzburg, langen derzeit täglich hunderte Lohn- steuerkarten für 1971/72/73 ein. Der überwiegende Teil aber leider ohne Pensionsnummer. Dadurch entsteht ei- ne erhebliche Mehrarbeit, auch Rück- fragen sind erforderlich. Die Pensionsversicherungsanstalt er- sucht daher, die von den Behörden ausgestellten Lohnsteuerkarten vor Einsendung an die Pensionsversiche- rungsanstalt mit der Pensionsnummer (Aktenzahl) zu versehen. Die Pensions- nummer kann von jedem Pensions- abschnitt abgelesen werden. Der Oesterr. Reisebüroverband hielt seine 10. Generalversammlung vom 6. bis 8. Dezember 1970 in Kitzbühel ab. Abgesehen von den 80 inländischen Reisebürounternehmungen waren noch 50 deutsche Reisebüros, Fluglinien, Schiffahrts- und Bus-Unternehmungen nebst der Fachpresse vertreten. Präsi- dent Komm.-Rat Zentraldirektor Leo- pold Miliwisch konnte neben den Ta- gungsteilnehmern Herrn Sektionsrat Dr. Prodinger, Handelsministerium, Herrn Hofrat Dr. Mansbart, Tiroler Landesregierung, Herrn Bürgermeister Hermann Reisch und Herrn FVV-Dir. Dr. Josef Ziepl begrüßen. Die Tagesordnung war mehr als an- strengend. Nebst den Tagungspunkten der Generalversammlung standen noch Vorträge über die Entwicklung des Fremdenverkehrsgewerbes in Oester- reich, über Bundesbahnangelegenhei- ten und über die Konzentrationsbestre- bungen im deutschen Reisebürogewer- be sowie ein Filmcocktail mit zwei Streifen aus Brasilien und mit einem Kitzbüheler Winter- und Sommerfilm auf dem Arbeitsprogramm. Die Schützenkompanie Kitzbühel un- ter dem Kommando von Hauptmann Hermann Scharnigg veranstaltete am 4. Dezember im Schützenheim die Ni- kolausfeier. In einem lustigen Frage- und Antwortspiel zwischen Krampus und Nikolaus wurden folgende, von unserem „Klausei" verfaßten Verse vor- getragen: Krampus: Huuu, das sind die richtigen Leute ich hoff, da mach ich reiche Beute da gibt's keine braven Kinder die schaun wirklich aus wie Sünder. Nikolaus misch dich nicht ein da gehören die meisten mein. Nikolaus: Höllensohn tu dich bezähmen davon darfst du keinen nehmen denn dann gäbe es große Müh Aber auch das Vergnügen und die Unterhaltung durften nicht fehlen. Am ersten Abend hatte die Tiroler Landes- regierung bzw. das Landesfremdenver- kehramt zusammen mit dem FVV Kitz- bühel ein Abendessen gegeben. Die Hausmusik der Familie Brandstätter sorgte für die musikalische Unterma- lung. Das zweite Diner wurde von der Griechischen Fremdenverkehrszentrale gegeben. Dazwischen gab es Cocktails des Hotels Lebenberg, der Rent-a-Car- Firmen AVIS und HERTZ sowie der Brasilianischen Gesandschaft und der Griechischen Fremdenverkehrwerbung. Die Arbeit war konstruktiv und für die nächsten Jahrzehnte richtungswei- send. Dir. Dr. Ziepi unterbreitete den Vorschlag, eine touristische Österreich- sendung in permanenter Form zur Steigerung des Inländerfremdenver- kehrs vom ORF in Zukunft eingeplant zu erhalten. Den Teilnehmern fiel es teilweise recht schwer, das 700 Jahre alte, aber so gastliche Städtchen zu verlassen. Man darf berichten, daß alle Damen und Herren von der Kitzbühel- Tagung begeistert waren. mit der Schützenkompanie. In der Mannschaft gäb's Verwirrung wärn sie plötzlich ohne Führung und es ist auch halb so schlimm die tun ja bloß so ungestüm. Krampus: Schau sie doch an den ganzen Haufen gar manche Nasen blau vom Saufen treiben Fraß und Völlerei sogar Frauen sind dabei die zu Begierden Anlaß geben freilich tun sie sündhaft leben. Nikolaus: Ist doch harmlos das Vergnügen und der Schein, der tut nicht trügen. Tut einer schon zu viel genießen, muß auf dieser Welt er büßen. Als Vorgeschmack der Höllenpein heizt ihm die Gemahlin ein, auch sind die meisten in den Jahren, Nikolausfeier im Sch 00 ützenheim Ich bitte meine besten Wünsche für Weihnachten und das neue Jahr auf diesem Wege entgegenzunehmen. Hermann Reisch
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