Kitzbüheler Anzeiger

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Donnerstag, 24. Dezember 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 - Frauengymnastik. Wegen der Fe- rien in den Schulen entfällt bis 7. Jän- Schlossermeister Hans Graswander - ein Neunziger ner 1971 das Frauenturnen mit Frau Hausmann. Am Sonntag, 27. Dezember vollendet Johann Graswander vulgo Schlosser- Hans, Schlossermeister und Hausbesit- zer in Kitzbühel, in bester körperli- cher Verfassung und geistiger Frische sein 90. Lebensjahr. Wir gratulieren! Unser Jubilar wurde am 27. Dezem- ber 1880 in Kitzbühel als Sohn des Bergknappen und Handelsmannes Matthias Graswander und der Waipur- ga Thurwieser, Sägewerksbesitzers- tochter aus Kramsach, als 12. und jüngstes Kind geboren. Nach dem Pflichtschulbesuch bei dem unvergeß- lichen Schuldirektor Franz Walde er- lernte er beim Bruder seines Vaters Josef Graswander das Schlosserhand- werk. Die Graswander'sche Werkstät- te befand sich damals in der Joch- berger Straße, im heutigen Kaufhaus Graswander. Nach seiner Gehilfenzeit bei Meister Klaus Brunnschmid in St. Johann, dessen Betrieb vor allem auf die Erzeugung von Stingiwaagen spe- zialisiert war, machte er sich 1.905 bei Rechenmacher Ziepi im heutigen Ho- tel Hofer in der Franz-Erier-Gasse selbständig. Im Jahre 1909 kaufte er von der Witwe Heliriegi das damalige Adjunktenhaus in der oberen Gäns- bachgasse und verlegte auch seine Werkstatt dorthin, wo auch der dama- lige Bezirkshauptmann v. Lili wohn- te. Den Weltkrieg machte unser Jubi- lar in der Munitionsfabrik in Jenbach mit, wo seine Arbeitskraft und sein Fleiß sehr erwünscht waren. Im Laufe seiner jahrzehntelangen Meistertätigkeit bildete unser Jubilar viele Dutzend Lehrlinge aus unct ver- mittelte ihnen eine gediegene Berufs- ausbildung. Graswander war zeit sei- nes Lebens ein tüchtiger Meister, der sich besonders für Türen- und Truhen- schlösser und für die Erzeugung von Schlüsseln auszeichnete. Auch viele Kunstschlosserarbeiten zeugen heute noch von der Fertigkeit des Meisters. Graswander gilt auch als Erfinder. Als er nämlich in den zwanziger Jah- ren mitmachen mußte, wie Rinder im Feuer elendig zugrunde gingen, konstruierte er eine Patentvorrichtung, mittels welcher es jedem kleinen Bu- ben möglich war, bei Gefahr die Kühe aus dem Kettenhang zu entlassen. - Solche Anlagen bestellten damals Bau- ern in Kitzbühel, wie Klausner, Bichi, Aurach (Treidl und Kernern) und aus St. Johann (Stegern). In der Oeffentlichkeit trat er durch die Wiedergründung der Zunftgenos- senschaft der „Siebenerlei Handwer- ker" hervor. Noch unter dem Tiefen- brunnerwirt Schlechter gelang es ihm mit seinem Kollegen Urban Zimmer- mann, die Zunftlade, die seit eh und je im Hotel Tiefenbrunner verwahrt war, zu übernehmen. Er baute die Zunft wieder auf, führte alljährlich am Florianisonntag den „Tinzl" durch und galt als Heger und Pfleger alter Sitte. Zur Zunft der „Siebenerlei Handwer- ker" gehörten früher folgende Berufe: Waffenschmiede, Nagelschmiede, Huf- schmiede, Schlüsselschmiede, Wagner, Bierbrauer und Hafner. Photo Toni Rothbachr (Rcproduktion von Anton Rothbacher Kitzbühel) Hans Graswander war auch zeit- lebens bei der freiwilligen Feuerwehr Kitzbühel. Noch unter Josef Pirchl wurde er in die Schlauchmannschaft aufgenommen. Er beendete seinen ak- tiven Feuerwehrdienst als Löschmei- ster. Bei kameradschaftlichen Anläs- sen, aber auch bei Uebungen und zum Florianikirchgang ist aber unser Jubilar heute noch aktiv. Wir erin- nern uns an seinen „Ehrentanz" im Herbst cl. J. in der Tenne Guido Reisch anläßlich des Feuerwehr-Kamerad- schaftsabends. Im Gemeinderat war Hans Gras- wander von 1931 bis 1935 tätig und zwar unter den Bürgermeistern Carl Planer, Ernst Reisch, Josef Herold, Max Werner und Generalmajor Hila- rius Wolf. Unvergeßliche und für ewige Zeiten bleibende Verdienste errang sich un- ser Jubilar mit der Gründung des Hei- matmuseums, das er heute noch fast jeden Sonntag besucht und sich über neue Bestände informieren läßt. Es waren unvergeßliche Tage für ihn, als der Staatssekretär für Land- und Forstwirtschaft Minister a. D. Franz Bachinger das Museum besuchte und im Sommer 1934 der Weihbischof Dr. Johannes Filzer das Museum weihte. Dank an die Anklöpflergruppe der Kitzbühler Nationalsänger Wer sie nicht hörte und sah, hat viel Freude versäumt. Ich möchte dieser Gruppe Sängerinnen und Sänger von ganzen Herzen danken. Wie schon be- richtet, haben sie den gesammelten Er- lös der Aktion Kummerkasten und dem Therapiezentrum zur Verfügung ge- stellt. Es ergab eine Summe von 12.268.06 Schilling. Mein Dank gilt: Toni Praxmair, Ingrid Praxmair, Ro- semarie Salinger, Maridi Opperer, Fi- ni Sulzenbacher, Hanni Aufschnaiter, Christl Reiter, Gabi Tomm, Adi Heiß, Peter Salinger, Pepi Eberharter, Hel- mut Egger, Silvester Achhorner, Georg Hechenberger. Auch unserem Ankiöpflertaxi Hans Hauser Dank. Wohl nur um seine Aus- lagen zu decken, stellte er seine Rech- nung.Viele, viele Stunden opferte auch er der guten Sache! Allen Wirten herz- lichen Dank. Es war wunderschön in euren weihnachtlich geschmückten Räumen. Und die Jause schmeckte uns ebenfalls gut. Euch allen ein schönes Weihnachts- fest. Nehmt bitte die Gewißheit mit in den heiligen Abend, daß 1 h r es er- möglicht habt, armen Kindern und un- schuldig in Not geratenen Menschen Weihnachtsfreude zu bringen. Käthe Nagiller Liebe Kitzbühler und Mitarbeiter der Aktion-Ku mmerkasten Nun ist Weihnachten! Aber nicht überall wäre es Weihnachten gewor- den, wenn nicht so viele zusammenge- standen wären. So möchte ich allen Spendern von Kleidern, Spielsachen, und Geld von Herzen danken. Niemals hoffte ich bei meinen Aufrufen um- sonst um Hilfe! Der Firma Jörg danke ich für die hochherzige Spende. Frau Parteller, Nani und die vielen Unge- nannten. Am Samstag warWeihnachts- tombola-Verlosung. Noch in der Nacht wurden die ersten Ziehungslisten ver- vielfältigt und hilfsbereite Mädchen haben sie am Sonntag mit dem schö- nen Erlös von 2105 Schilling zugunsten unseres Therapiezentrums verteilt. Die Mädchen waren: Veronika Straßer, Ma- ria Jöchl, Sonja Hartmann, Ingrid Tur- ner, Kathrein Nagiller. Vielen Dank! Frohe, friedliche Weihnachten Euch allen und die Bitte, auch im neuen Jahr nicht müde zu werden, anderen zu helfen! Eure Käthe Nagiller
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