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Samstag, 7. Februar 1970 KitzbüheLer Anzeiger Seite 11 Nachruf KIRCHDORF an Herrn Brauereidirektor Georg Gassberger bei dessen Begräbnis am 23. Jänner 1970 auf dem Kommunalfriedhof in Salzburg, v. Michael Ritsch Lieber Herr Direktor Gassberger, liebe Trauergemeinde! In einem Lebensalter, in dem in un- serer heutigen Gesellschaft die mei- sten Bürger den Ruhestand genießen, begannen Sie in St. Johann den ver- waisten, darniederliegenden Brauerei- betrieb der Familie Josef Huber unter großen Schwierigkeiten aufzubauen und zu einem Unternehmen zu führen, dessen Erzeugnisse bald hohes Anse- hen und trotz der erdückenden Kon- kurrenz der Großbetriebe, guten Ab- satz fanden, so daß Sie in wenigen Jahren mit dynamischer Energie einen Betrieb aus dem Boden stampften, der in weiter Umgebung in seiner Art ein- zig dasteht und große Bedeutung für die Gemeinde und den Bezirk Kitz- bühel aufweist. Nicht nur die erhebliche Anzahl der Arbeitsplätze, sondern auch die Steuer- kraft des Unternehmens hat sich zu einem wertvollen Faktor im Gemeinde- budget entwickelt. Sie erfreuten sich bei Belegschaft und den Mitmenschen Rettungswagen-Weihe in St. Johann Am Sonntag, 1. Feber wurde in An- wesenheit von Bürgermeister Andrä Mariacher, Vizebürgermeister Kumme- rer und Finanzreferenten Gemeinderat Johann Raß sowie der Angehörigen der Rot-Kreuz-Ortsstelle St. Johann die Ein- weihung eines neuen Sanitätsautos durch Hochwürden Dekan Dialer in feierlicher Weise durchgeführt. Die Eröffnungsworte sprach der Orts- stellenleiter von St. Johann. Er bedank- te sich für die großzügige Unterstüt- zung seitens der Gemeinde sowie der Rotkreuz-Bezirksstelle Kitzbühel, die es ermöglichte, dieses Fahrzeug anzuschaf- fen. Somit ist die Ortsstelle St. Johann im Besitz von zwei sehr gut (auch mit Funkanlagen) ausgerüsteten Einsatz- fahrzeugen, einem Opel für Fernfahr- ten und einem VW für Ortsfahrten. Anschließend bedankte sich Bgm. Ma- riacher für die gute Zusammenarbeit zwischen Rettung und Gemeinde und drückte seine besondere Freude - auch im Namen des Gemeinderates - über den vorbildlichen Einsatz und gepflegte Kameradschaft innerhalb der Ortsstelle aus. Nach der Einweihung des Fahr- zeuges wurde dieses durch einen Ver- treter der Rotkreuz-Bezirksstelle Kitz- bühel offiziell der Ortsstelle St. Johann übergeben. Im Jahre 1966 wurde die RK-Orts- stelle neu gegründet, 1969 wurde dank besonderem Entgegenkommen der Marktgemeinde St. Johann das Ret- tungsheim durch die Bezirksstelle Kitz- bühel großzügig ausgebaut. Zur Zeit stehen der Ortsstelle zirka 30 freiwil- großer Wertschätzung und Beliebtheit, wofür die langjährigen Dienstverhält- nisse mit Ihren Arbeitnehmern und die große Trauergemeinde am besten zeu- gen. Meine Kontakte mit Ihnen, lieber Herr Direktor, überzeugten mich je- desmal von Ihrer Offenheit, Korrekt- heit und Ehrlichkeit. Auch wenn sich unsere Ansichten nicht immer deck- ten, erwarben Sie sich meine höchste Wertschätzung, die ich froh wäre, mehr solchen Menschen entgegenbrin- gen zu können. An Ihrem irdischen Scheideweg möchte ich Ihren Nachfolgern von Her- zen wünschen, daß es ihnen gelingen möge, Ihr Werk zu weiterer Blüte und Erfolg zu führen. Möge Ihnen der Herrgott nun all das vergelten, was Sie als vorbildlicher Familienvater und Unternehmer in rastloser Arbeit und Mühe Gutes ge- leistet haben und Ihnen die ewige Freude und Ruhe schenken! Auf Wiedersehen! lige Helferinnen und Helfer, die un- eigennützig ihren Einsatz leisten, zur Verfügung. - Der notwendigste und dringlichste Wunsch wäre nur noch, den Ausbau geeigneter Garagen für die Unterbringung der beiden Einsatz- fahrzeuge zu ermöglichen. REITH - Beim Tischlerwirt in Reith findet am Faschingssamstag, 7. Feber, ein lustiger Abend unter der Devise: „Lumpenball bei Mitzi" statt. Am Aschermittwoch der traditionelle He- ringsschmaus. Es spielen die Hallodris. - Fasching. Der Sportverein Reith veranstaltet am Faschingssonntag, den 8. Feber, auf der Skiwiese einen Be- triebs-, Familien- und Vereinsskilauf. Beginn 13.30 Uhr. Die Siegerehrung findet um 20 Uhr beim Reitherwirt statt. Anschließend Maskenball mit den „Riesberg-Buam". Zum Besuch wird freundlichst eingeladen. OBERNDORF - Maskenball. Die Musikkapelle Oberndorf veranstaltet, wie bereits be- richtet, heute, Samstag, 7. Feber, beim N e u w i r t einen Maskenball. Die be- sten Masken werden prämiiert. Die Bevölkerung wird zum Besuch freund- lichst eingeladen. Beginn 20 Uhr. GOING - Beim Stanglwirt finden wieder jeden Samstag die beliebten und tra- ditionellen Tiroler Abende statt. Am Faschingsdienstag M a s k e n b a 11. Insp. Weser 70 Jahre Am 10. Februar 1970 feiert Justiz- inspektor i. R. Hermann W i e Je r in voller körperlicher und geistiger Rü- stigkeit seinen 71. Geburtstag. Anno 1900 in Kirchdorf geboren, besuchte er dortseibst die damals zweiklassige Volksschule (jetzt fünfklassig) und ab 1914 die k. u. k. Lehrerbildungsanstalt in Innsbruck. Das Studium mußte durch seine Einberufung zum 1. Regi- ment der Tiroler Kaiserjäger nach Innsbruck unterbrochen werden. Er absolvierte die Reserve-Offiziersschule in Freistadt (OÖ.), wurde als einj. Freiw. Unterjäger ausgemustert und zum 2. Regiment der Tiroler Kaiser- jäger versetzt und diente dann im ehe- maligen Königreich Böhmen (Kader Beneschau) und in Südtirol. Knapp der italienischen Gefangenschaft ent- ronnen, kehrte er nach dem Zusam- menbruch zurück und setzte dann sein Studium fort. Im Jahre 1919 legte der Jubilar die Reifeprüfung für allgem. Volksschulen mit Erfolg ab und wirk- te anschließend als Schulleiter und Lehrer an der Volksschule in Gasteig und aushilfsweise in Kitzbühel. Die Offizierslaufbahn anstrebend, ging er zum Bundesheer, trat dann jedoch im Jahre 1930 in den Gerichtsstand über; 1930-1937 beim Bezirksgericht Kuf- stein, war er ab 1937 Leiter der Ge- schäftsstelle bei der Staatsanwalt- schaft in Feldkirch (Vorarlberg). Im Jahre 1943 wurde er abermals zur deutschen Wehrmacht einberufen, kam am Ende des zweiten Weltkrieges zu- erst in amerikanische und dann in französische Gefangenschaft. Im Juni 1945 kehrte er wieder auf seine alte Dienststelle bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch zurück. Krankheitshalber ging Insp. Wieser im Jahre 1961 nach 42 Staatsdienst-
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