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Samstag, 14. Februar 1970 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 ger (ererbt von Gertrud, Konrad Kund- lers Tochter), Glanterl (gekauft von Julie, Friedrich Kundlers Witwe), Leun, Hohenhaus und Portner am Gat- tern (erkauft von Rudolf dem Roten- pech und Zacharias dem Wulpen „sei- nem Bruder" und die Bischöfe von Regensburg als „Urbar" das Grangier- und das halbe Schmiedlehen. Im Jahre 1540 beim Widumumbau und vierzig Jahre nach dem zweiten Kirchenbau gab es im Dorf - bedingt durch die inzwischen erfolgten „Halb- und Viertail" - ungen der alten Bau- erngüter - 19 Güter und Gütel und 2 Grundstück mit 21 Häusern oder Be- hausungen, wie man damals sagte. Zwei davon wurden, als 1630 fast das „ganze Westendorf abgebrunnen" nicht mehr aufgebaut. Das Halbgut Leun kam zu Untermanhart und ein Viertelgut Leun zum Schneeberger. Das andere Viertelgut Leun beim Bartl war lange Zeit auch Unterman- that-Zulehen, ist aber heute wieder selbständig und im Besitz des Webers Bernsteiner. Der jetzige Widum wur- dE. 1788 gebaut. Der alte Widum war von 1789 bis 1906 Schulhaus und stand als sogn. alte Mesnerhaus neben dem Spitale (am Platz, wo heute Gemeinde- haus und Altersheim stehen). Im Jahre 1776, zwei Jahre nach dem dritten Kirchenbau, besaß der Samer- bauer das ganze Prätellehen, der Kol- lerwirt das ganze Gränglerlehen, der Klausnerbauer das halbe Schmiedle- hen, der Obermanhartbauer das halbe Huttererlehen und das halbe Manhart- gut am Anger, der Schwenderbauer das andere halbe Manhartgut, der Schneebergbauer das ganze Glanter- gut und ein Viertel Leungut, der Im- termanhartbauer das halbe Portner- gut am Gattern und drei Viertel Leun- gut, der Paulschneiderbauer das ande- re halbe Portnergut, der Jakobwirt das ganze Hohenhausergut und der Schlögibauer fünf Achtel Schlögigut (die restlichen drei Achtel besaß die Kirche). 1776 besaßen Koller- und Ja- kobwirt je 2 Zuhäuser, ersterer das Holden- und Danzhaus, letzterer das Egger- und Soingerhaus. Schneeber- ger, Unter- und Obermanharter je ein Zuhaus. Heute stehen im Dorf nur mehr die Höfe Samer, Schlögl und Unter- und Obermanhart. Klausner und Schnee- berger haben ihre Höfe, Koller, Jako- ber und Paulschneider ihre Hofstät- ten in die Felder hinaus verlegt. Auf der Klausner Haus- und Hofstatt steht die Pension Stöckl, auf der Schneeber- ger Haus- und Hofstatt die Pension Klingler und auf der Paulschneider Haus- und Hofstatt wird die Pension Pirchl gebaut. Koller -und Jakobwirt wurden zu Gasthöfen Ager und Ziepi ausgebaut. Wie nach dem Dorfbrand 1630 das Leungut im Unter- und das Hutterergut im Obermanhartgut, so ist später auch das Schwendergut im letzteren aufgegeangen. Die Güter Hutter und Schwender standen am Anger zwichen Kirche und Obermanhart. Die Krözenbehausung am Kirchplatz mit der 1662 verliehe- nen Zapfensgerechtigkeit ist heute der Gasthof Mesnerwirt Lenk. 1593 gab es in Westendorf zwei Wirte und Gast- geber: Vinzenz Koller auf der Grang- 1er Wirtsbehausung, heute Gasthof Postwirt Ager und Achaz Waldner auf der Hohenhauser Wirtsbehausung, heute Gasthof Jakobwirt Ziepl. Anton Flecksberger, Kirchberg Die Renovierung der Kirche zu We- stendorf wurde im Vorjahr begonnen. Den Auftrag erhielt bekanntlich der Kitzbüheler Diplomrestaurat Hermann Mayer. Letzte Woche war es wieder einmal soweit. Oesterreichs Schönste stell- ten sich in Kitzbühel zur Wahl der „Miss Austria 1970". Angeregt durch die sensationelle Wahl der letztjähri- gen Titelträgerin zur „Miss Welt" in London, bewarben sich heuer 19 mehr oder weniger gut gewachsene, dafür umso hoffnungsvollere Maiden aus fast allen Bundesländern (Tirol fehl- te) um den anscheinend so begehrten Titel. Manager Erich Reindl hatte schon vor Wochen alles bis ins klein- ste Detail vorbereitet. Dem Kampf der Busen und Beine stand nichts mehr im Wege. Wiederum war die Tenne als Arena von internationalem Format zur Heim- stätte der Misswahlen auserkoren, Presse- und Fernsehleute in Scharen angereist und bekannte Firmen (Tree- flowers, Tyrolia, Atomic-Ski) als Patro- naten angeworben. Von Kitzbüheler Seite beteiligten sich allen voran die durch die Verleihung des „Coup d'Ore" weltbekannt gewordene Firma Kitex- Strickwaren, die Schneiderei Robert Kanzler und Starfigaro „Haggi" Hag- steiner an der Verschönerung der Mis- sen. Nicht ohne Erfolg, wie sich sehr bald herausstellen sollte. Waren die Kandidatinnen am Morgen noch eher unscheinbar aus dem Zug gestiegen, präsentierten sie sich am Abend schon als halbe Damen von Welt. Die wun- dersame Verwandlung hatte sich bei Kitex vollzogen. Firmenchef Josef Zav- ratsky mit seiner Frau und den beiden Söhnen Dieter und Bernd hatten die Damen neu eingekleidet. Die elegan- ten Strickkleider, Hosenanzüge und feschen Pullover verfehlten ihre Wir- kung nicht. Bei einem Pressecocktail beim „Slalom der Schönsten" am Ganslernhang mit Hias Leitner als Vor- läufer und beim Aprs Ski Ball in der Tenne fand die Kitex-Winterkollektion Kamera-Klub Am Montag, 16. Februar um 20 Uhr ist Klubabend am Reischfeld 4. Bringt Farbdias mit zum Betrachten und Be- sprechen für eventuelle Einreichung zum Farb-Dia--Wettbewerb Innsbruck. Gäste, wie immer, herzlich willkommen. - AV-Sektion Kitzbühel. Am Sonntag, 15. Februar Führungs- _____ tour auf den 2000er und Bären- badkogel mit Sektionsabfahrts- lauf vom 2000er. Näheres ersehen Sie im Anschlagkasten am Hause des Gold- schmieds Mesner in der Vorderstadt. - Gefunden wurden: loses Geld, zwei D-Armbanduhren, 1 Brieftasche mit Geld, 1 Lammfellmantel, 1 Schal, 1 Geldtasche mit Geld, 1 Taschenuhr, 1 Paar Kurzski, 1 Skistock, 1 Paar Ski, 1 Kopftuch, 1 Schneebrille, 1 optische Brille, div. Schlüssel. 70/71 ungeteiltes Lob und Anerken- nung. Weit weniger Textilien sah man bei den alles entscheidenden 2 Wahl- durchgängen in der ausverkauften Ten- ne. Zuerst im Bikini und dann im ein- teiligen Badeanzug stellten sich die Bewerberinnen der Prominenten-Jury mit Udo-Jürgens-Manager Beierlein, Schauspieler Robert Hoffmann, Kom- ponist Werner Scharfenberger, ExFa- schingsprinz Steve Lohr und dem Ko- lumnisten der Münchner Abendzeitung Hunter. Die Stunde der Wahrheit ward gekommen und die Anatomie manch einer Kandidatin wurde hinter vorge- haltener Hand mit deftigen Kommen- taren bedacht. Der Mut (oder die Dummheit?), mit der einige Missen über den Laufsteg schlichen war be- wundernswert. Aber was tut man heutzutage nicht alles, um vielleicht einmal berühmt zu werden. Es siegte schließlich die hübscheste von allen: Evi Kurz aus einem kleinen Ort bei Linz. Blumen, Bussis, Gratulationen und eine Einladung zur Weltausstel- lung nach Osaka (Japan) folgten. Und da nun einmal Kleider Leute machen, wünschte sich die neue Miss Austria, auch Teile der Kitex-Kollektion mit nach Japan nehmen zu dürfen. Der Wunsch blieb nicht unerfüllt, ja freu- te die Herstellerfirma sogar sehr, zu- mal Kitexmodelle auch in Japan in Li- zenz erzeugt werden! Kitzbüheler Qua- litätserzeugnisse, auf der Haut der schönsten Oesterreicherin in Japan ge- tragen, - Herz was willst du mehr? Womit der Miss-Austria-Rummel auch für Kitzbühel seine gute Seite hat. M. H. Eigentümer, Herausgeber und Verleger: Kltzbühelei Anzeiger Gesellschaft mbH, Kitzbühel, Vorderstadt 16,- Verwaltung: 6; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzsoestraße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Schriftleiter: Martin Wörgötter, KItz- bühel, Hinterstadt 17, Tel. 2236; Druck: Druckerei Ru- dolf Grobstimm & Leo Heinlnger. Kltzbühel, Wehrgasse 8. Tel. 25 15. Kitex, Kitzbühel und Miss Austria
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