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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. März 1971 Während die große Menge der Kunst- freunde diese Kunst stets gekauft hat, war sie für die Fachleute gleichbedeu- tend mit Kitsch. Und heute? Zunächst wurde der jahrzehntelang verpönte „Jugendstil" wiederentdeckt, der heu- te von Sammlern und Museen umwor- ben wird; nun ist die Zeit vor dieser Kunstepoche dran. Noch wird versucht, diese Hinwendung mit erzieherischen Motiven zu ummänteln, wie es in Ham- burg geschah, aber schon in London hat eine Ausstellung der Wiener Sezes- sion einen großen Erfolg auch bei den Fachleuten; dasselbe gilt von der Aus- stellung „Symbolism, Art Nouve und Fin de Siecle" im Palais Galliera in Paris oder von der Whistlerausstellung in New York. Die Wiederentdeckung ist umso leich- ter möglich, als die technischen Fähig- keiten dieser Künstler nie bestritten worden waren. Ob die Künstler from- me Traditionalisten waren oder ob ih- re Kunst etwas zu sagen hatte und zu sagen hat, versucht die Ausstellung „Britische Aquarelle von 1800-1914" in der Galerie „Bei Infeld" zu einem wesentlichen Teil zu beantworten. Da- bei sollen einige Wurzeln der Moderne aufgezeigt werden. Unbestritten ist, daß die britischen Aquarellisten in die- sem Zeitabschnitt führend waren. Man verweist auf die großen Namen wie Constable, Turner, Paul Sandby, Row- landson, Cotmann, Peter de Wint etc. Diese Ausstellung - die erste ihrer Art in Mitteleuropa seit Jahrzehnten - zeigt das erstaunlich hohe Niveau auch der weniger bekannten und unbekann- ten Aquarellisten bis in unsere Tage. Ihre Hauptstärke ist die Behandlung des Lichts und der Atmosphäre und damit ist ja die englische Malerei in vieler Hinsicht zum Vorläufer des Im- pressionismus geworden. Vor allem die Landschaftsmalerei gab den Briten immer wieder Gelegenheit, diese ihre Haupttugend hervorzukehren. Viele Gründe sprechen dafür, daß diese Ausstellung, die über die lokalen Grenzen hinaus bei der Fachwelt Be- achtung finden muß, auch dem heimi- schen Publikum Werke präsentiert, die man nicht nur gesehen haben soll, son- dern auch als echte Bereicherung ei- ner gastlichen Atmosphäre im eigenen Heim zeigen kann. „entsiedlungsgefährdeten" Höfen im Sinne des Tiroler landwirtschaftlichen Siedlungsgesetzes im Bezirk sind 89 noch nicht erschlossen. / Daß landwirtschaftliche Güterwege über die Landwirtschaft hinaus große Bedeutung für den Fremdenverkehr haben, geht aus einer Zählung hervor, die von der Landeslandwirtschaftskam- mer im Juli des letzten Jahres durch- geführt wurde. Man stellte dabei fest, daß nur ungefähr ein Drittel aller Be- nützer dieser Güterwege Interessen- ten sind, während der Rest auf Fahr- ten zu den Interessenten oder auf Aus- flugsfahrten ohne jede Beziehung zu den Erbauern der Güterwege besteht. Im Bezirk Kitzbühel wählte man da- mals den Pletzergraben aus. Nur 5 Prozent der den Weg benützenden Fahrzeuge waren damals Traktoren; ein Drittel aller Benützer des Weges kam aus dem Ausland. Mehr als 20 unerschlossene Höfe gibt es in den Gemeinden Aurach (21), Going (23), Kitzbühel (33), Brixen (36) Westendorf (36), Kössen (38), Kirch- berg (63), Fieberbrunn (67) und Hopf- garten (72). Hof inger bare Arbeiten zuletzt für den letzten russischen Zaren gemacht. Der Pokal ist mit einer hochwertigen Kupfer- gravur des Kitzbüheier Stadtwappens versehen und trägt die Inschriften „1271-1971 700 Jahre Stadt Kitzbü- hel" und 7. März 1971" (Ankunftdatum von Capt. Lovell und Gattin in Kitz- bühel). Der Künstler Gernot W. Schluifer, geborener Kitzbüheier, ist ein Meister seines Faches. Er hat sich als selbstän- diger Künstler innerhalb weniger Jah- re emporgearbeitet. Schluifer hat be- reits in New York, Washington und Toronto ausgestellt, die „New York Times" brachte von ihm einen zwei- spaltigen Artikel über eine Ausstellung. Allein bei der Vernissage der Ausstel- lung in New York waren 500 Personen anwesend. Schluifer hat auch bereits Whiskygläser angefertigt, die der US- Präsident Nixon erhalten hat. Das welt- bekannte Glasmuseum in New York hat Schluifer gebeten, Entwürfe zu machen. Mangelhaft erschlossen Von rund 2500 landwirtschaftlichen Betrieben unseres Bezirkes sind mit Stichtag 1. Jänner 1971 noch immer 494, das ist ziemlich genau ein Fünftel, unerschlossen. Wir liegen damit in ganz Tirol in Führung; der Landes- durchschnitt beträgt 13,5 Prozent. Von den 20 Gemeinden im Bezirk ist nur eine, und zwar Hochfilzen, voll er- schlossen. Allerdings bezeichnen die Agrartechniker einen Hof nur dann als „erschlossen", wenn ein Weg, der in der schneefreien Jahreszeit ohne Rücksicht auf die Witerungsverhältnis- se mit einem normal ausgestatteten Lastkraftwagen befahren werden kann, so nahe an den Hof heranführt, daß eine weitere Weganlage nicht erforder- lich ist oder der Bau einer solchen durch den Hofbesitzer ohne öffentli- che Hilfe durchgeführt werden kann. Rund die Hälfte der „unerschlosse- nen" Höfe kann man immerhin mit einem Traktor erreichen. Von den 162 Anny Krottenciorfer - Tiroler Landeslehrerskimeisterin Der Zentralausschuß der Personal- vertretung der Tiroler Pflichtschulleh- rer veranstaltete heuer die ersten Lan- desmeisterschaften im Skilauf für Pflichtschullehrer in Oberperfuß. Den Ehrenschutz über die Veranstaltung hatten Landeshauptmannstellvertreter Prof. Dr. Prior, der Präsident des Tiro- ler Gemeindeverbandes Bgm. Dr. Oster. mann, Landesschulinspektor OSR Fichtl und der Obmann des Zentral- ausschusses OSR Unterwurzacher über- nommen. Das Rennen wurde bei guten Bedingungen unfallfrei durchgeführt Aus dem Bezirk Kitzbühel war nur Ein Kunstwerk„ für Cuptein Lovell aus Kitzbu ""hel Die Stadtgemeinde Kitzbühel hat als Gernot W. Schluifer, in Kirchdorf offizielles Geschenk für Capt. James wohnhaft, besitzt seit kurzem in Kitz- Lovell jun. und seine Gattin einen Blei- bühel, Klostergasse (Haus Ebersberg) kristallpokal des heimischen Künstlers einen Verkaufsraum und ein kleines Gernot W. Schluifer ausgewählt. Atelier. Dieser Tage wurde er bereits Es handelt sich um einen 40 cm ho- vom Zweiten Deutschen Fernsehen auf- hen, mundgeblasenen Kelch, der aus gesucht, das Werke von ihm aufnahm. lupenreinem Glas besteht und in die- Die Stadtgemeinde hat mit einem ser Art nur noch von einem einzigen Werk des international bekannten Glas- Glasbläser in Europa hergestellt wer- künstlers Gernot W. Schluifer ein ein- den kann. Für die Herstellung des Po- maliges, überaus wertvolles Geschenk kals sind dutzende Arbeitsgänge not- für ihre Gäste gewählt. -rT fl'Tc (t 1c v,iif fiivr1 zwanzigmal vorgewärmt werden. In Bezirk Kitzbühel: größerem Ausmaß wurden derart kost-
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