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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. April 1971 mal die dreißig Schilling Sonderhunde- steuer für Hofhunde war eingezahlt bzw. das Tier registriert! Ein anstän- diger Hundehalter zahlt für einen Rü- den in Kitzbühel 300 Schilling, also die zehnfache Summe, und für eine Hün- din 480 Schilling. Dr. Ganster Keine Rücksicht mehr auf freilaufende Hunde Die Jägerschaft von Kitzbühel muß- te in den vergangenen Wochen fest- stellen, daß freilaufende Hunde Mut- terrehe gerissen haben. Hiermit er- geht an jene Hundebesitzer, welche ihre Tiere frei laufen lassen, die letzt- malige Warnung: Ab 19. April wird geschossen! Mit Rücksicht darauf, daß es sich auch um Rassehunde handelt, welche den Muttergeißen nachjagen (Schäfer, Bracken, Wachtln) wurde vom Schußrecht bisher abgesehen. Ei- ne weitere Rücksichtnahme ist jedoch nunmehr seitens der Jägerschaft nicht mehr tragbar. Die meisten Rehrassen sind jetzt hochträchtig und daher ja- genden Hunden gegenüber benachtei- ligt. In wenigen Wochen setzen die Schmalrehe und Ricken ihre Kitze, die dann noch mehr in Gefahr wären. Es ist die gerechte Hegepflicht des Jä- gers, sie vor Hunden zu schützen. Kulturberichte aus Tirol Von der Arbeit des Denkmalamtes 1970 Bezirk Kitzbühel Der Dekanatshof in St. Johann, ehe- maliger chiemseeischer Besitz, ist ei- nes der schönsten Objekte des Ortes und bildet mit dem danebenliegenden ‚Kooperatorstöckl' eine sehr eindrucks- volle Baugruppe. Der mächtige Giebel- bau des Haupthauses erforderte einen durchgreifenden Umbau im Inneren, wobei die riesige Flur im 1. Stock mit seiner gotischen Balkendecke und Wandgemälden aus dem 15. Jahrhun- dert zu einem Saal umgestaltet wurde. Das Aeußere hat den alten Charakter bewahrt. Nach Umbau und Restaurie- rung des Kooperatorstöckls wird die Baugruppe ein Glanzstück für St. Jo- hann sein, das sonst seinen alten Cha- rakter ziemlich eingebüßt hat. In Kitzbühel wurden Arbeiten zur Instandsetzung der Gruft unter der Frauenkirche eingeleitet und in der Pfarrkirche mit der Erneuerung der Fenster begonnen, die im Hinblick auf die geplante Kirchenheizung dreifach verglast werden. Kirchenheizungen sind ganz allge- mein ein großes denkmalpflegerisches Problem. Sie führen nicht nur zu ei- ner raschen Verschmutzung des Kir- chenraumes, sondern schädigen die Fresken, besonders die an den Gewöl- ben, zerstören die empfindliche Fas- Wie die Redaktion vom Schriftleiter der Stadtbücher Landesoberarchivar Dr. Eduard Widmoser erfahren konn- te, hat der hochwürdigste Herr Erz- bischof von Salzburg Dr. Eduard Ma- cheiner freundlicherweise zugesagt, aus Anlaß der 700-Jahr-Feier Kitzbühel durch einen Besuch zu ehren. Im Ein- vernehmen mit Herrn Stadtpfarrer Geistl. Rat Johann Danninger kommt der Erzbischof aber nicht zum Fest- akt am Samstag, 5. Juni, sondern am darauffolgenden Sonntag, 6. Juni, wo er in der Stadtpfarrkirche ein Ponti- fikalamt zelebrieren wird. Ein zwei- tägiger Aufenthalt in Kitzbühel ist dem Kirchenfürsten nicht möglich. Aus dem Rathaus erfahren wir, daß schon eine Reihe von hohen Persönlich- keiten schriftlich zugesagt haben, dem Festakt am 5. Juni in der Vorderstadt beizuwohnen. So der bayerische Mini- sterpräsident Dr. Goppel, Bischof Dr. Rusch, Innsbruck, Exellenz John P. Humes, Botschafter der USA, Bundes- minister für Landesverteidigung Briga- dier Lütgendorf, Bundesminister für Unterricht Leopold Gratz, Bundesmini- ster für Inneres Otto Rösch, Vizekanz- sung der Figuren und verursachen an ihnen, an den hölzernen Altären und an Orgeln Risse. Die geringsten Schä- den bringt eine Bankheizung mit sich, während Gebläse mit meist stark schwankenden Temperaturen am schäd- lichsten sind. Als Grundregel hat zu gel- ten, daß eine ganz bescheidene Tempe- rierung noch die geringsten Schäden mit sich bringt. Auf jeden Fall ist beim Einbau von Heizungen größte Vorsicht und Zurückhaltung geboten, zumal noch kaum Erfahrungen mit den ver- schiedensten Systemen vorliegen. Eine der schönsten Aussichtspunkte im Unterland ist die Hohe Salve. Bis- her war der Gipfel von einer einsam gelegenen Kapelle bekrönt, die aller- dings stark verwahrlost war. Nun wur- den Lifte bis in die Nähe der Kapelle gebaut und damit die stimmungsvolle Ruhe des Berges gestört. Ganz beson- ders brutal wirkt der Endpunkt des Söller-Liftes mit seinem häßlichen Stahlgestell unmittelbar neben der Kir- che. Ebenfalls neben der Kirche ent- steht nun noch ein Restaurant mit Son- nenterrasse, so daß die Salvenkuppe zersiedelt wird wie unsere ganze Land- schaft. Bei einigem guten Willen müßte es doch möglich gewesen sein, die In- teressen von drei Gemeinden zu koor- dinieren und ein etwas tiefer gelegenes gemeinsames Bauwerk zu errichten, so daß die Höhe des Berges unberührt geblieben wäre. Dr. Johanna Gritch, Hofrat ler und Bundesminister für Soziale Ver- waltung Ing. Rudolf Häuser, Staats- sekretär im Sozialministerium Gertru- de Wondrak, Superintendant Ingenieur Sturm, der Oberbürgermeister von Landshut Josef Deimer (Schwester- stadt), der Oberbürgermeister von In- golstadt Dr. Stingiwagner (Schwester- stadt), der Bürgermeister von Sun Val- ley Winston S. Grey (Schwesterstadt), Landtagspräsident DDr. Alois Lugger, Bürgermeister von Innsbruck, der Bür- germeister von Sterzing Karl Oberhau- ser mit der Bürgermusik (Obmann Max Pescoldering) und der Schützen- kompanie (Hptm. Rudolf Ninz), die Landesräte Kommerzialrat Dr. Luis Bassetti und Dipl.-Ing. Dr. Partl und Hofrat Dr. Josef Schumacher. Viel Applaus beim „Saison gocki" Premiere der Heimatbühne Kitzbühel Eine gelungene Premiere hatte die Heimatbühne Kitzbühel am Ostermon- tag mit dem Lustspiel von F. L. John „Der Saisongockl". Besonders die vie- len Urlaubsgäste, die neben dem Pre- mieren-Stammpublikum den Kolping- saal bis auf den letzten Platz füllten, unterhielten sich aufs köstlichste bei diesem heiteren Spiel um einen Sai- sonbetrieb. Florian Stingelmeier, stolz auf seinen Posten als Reiseleiter eines Urlaubsortes, vermittelt auch zum Da- xenberger-Bauern drei Urlaubsgäste. Er ist dort ein gern gesehener Gast, macht er doch schon seit Jahren der Daxenberger-Tochter Gundl den Hof. Doch wie es eben so ein verführeri- scher Saisonposten mit sich bringt, er wird plötzlich umschwärmt und bela- gert von der ganzen Weiblichkeit der Saisongäste und kommt so bald in den Ruf eines „Saisongockls". So kommt es auch am Daxenbergerhof zu tragisch-komischen Szenen, aber letz- ten Endes dann doch noch zu einem glücklichen Happy-end. Das Stück ist sehr abwechslungsreich geschrieben und ist angenehm frei von oft üblichen Derbheiten. - Das Ensemble der Hei- matbühne unter der Spielleitung von Ludwig Obermoser zeigte sich in be- ster Spiellaune, wobei besonders die altbewährten Kräfte reichlich Szenen- applaus ernteten. Eine ausgewogene Leistung bot Marlis Wieser in der Rolle der Haustochter und enttäusch- ten Braut. Ein prächtiges Paar gaben Franz Lamplmayr als ihr Vater und Paula Savoy, unübertrefflich in ihrem temperamentvollen Spiel als Frau Da- Pontifikalamt zur 700mJahrfeier in Kitzböhel Hohe Ehrengäste beim Festakt am 5. Juni
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