Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. April 1971 Freiheitsberaubung - oder das Museumstück Ein Ritterfräulein schlummert süß siebenhundert Jahr im Burgverlies Da kam auf stolzem edlem Roß ein schöner Prinz zum Ritterschloß Er stürmt die Burg mit wildem Mut bald sah er was die Holde tut Weckt dann die Maid mit zartem Kuß doch nun ist aber - Schluß. Nein liebe Leut, so wars gar nicht ganz unromantisch die Geschieht Historisch ist er schon der Ort auch war ein schönes Mädchen dort Doch schöner Prinz? - du liebe Zeit da fehlt doch jede Ähnlichkeit Der gute Mann, das wissen wir kann ja aber nichts dafür. Der Pfleghof viel Jahrhundert steht von dem nun hier die Rede geht Auch war das Burgverlies nur Traum gemeint ist der Museumsraum Wo mit Eifer und Verständigkeit der Martin brav die Kunst betreut Sein Hauptberuf ist Redakteur drum eilts ihm manchmal sehr. Doch irren kann der klügste Mann auch Zeitungsleute dann und wann Im Raum er keinen Menschen sah er wähnte sich alleine da So kurz vor Mittags-Glockenschlag wird ihm der Durst zur großen Plag Nach Ätzung hat er auch begehrt da hat er einfach zugesperrt. Das Fräulein merkt erschrocken dann auf einmal ist er fort der Mann Wohl war die Kunst ein Augenschmaus doch jetzt genug - sie möcht hinaus Am Anfang hat sie's kaum geglaubt daß man der Freiheit sie beraubt Sie murmelt bang mit trübem Blick ich bin kein Museumsstück. Wenn auch verschlossen ist die Tür so sind zum Glück auch Fenster hier Geschah dem armen Kind auch hart sie zeigte Geistesgegenwart Zum Sprung lag ihr der Raum zu hoch drum rief sie aus dem Fensterloch und seht auf diesen Hilfeschrei eilt eine Frau herbei. Die kluge Frau kommt schnell zum Schluß daß da geholfen werden muß Drum eilt sie was auch immer sei auf schnellstem Weg zur Polizei Denn stets mit Tatkraft greift die ein wer anders meint - der denkt gemein Und richtig war's wie es geschah denn grad war einer da. Man traf den Übeltäter dann am Tiefenbrunner-Stammtisch an Betroffen hörte unser Held was er da wieder angestellt Zerknirscht setzt er sich gleich in Trab holt das Museumsfräulein ab Es könnte ja zum Schluß noch sein es traut sich niemand mehr hinein. Klausel REITH - Der Tiroler Noriker Pferdezucht - verein Kitzbühel hält am Samstag, 17. April 1971 beim Reitherwirt die Jah- reshauptversammlung ab. An der Ta- gesordnung werden neben den sat- zungsmäßigen Punkten auch Referate über die Lage auf dem Pferdemarkt abgewickelt, Beginn 10 Uhr vormittags. Am Samstag spielen beim Tischler- wirt in Reith ab 20.30 Uhr das Hahnen- kamm-Echo und die Brander-Dirndln. OBERNDORF - Großer Ball im Penzinghof am Samstag, 17. April mit den im Rund- funk und auf Schallplatten bekann- ten „Lustigen Untersbergern" aus Salzburg. KIRCHBERG -- Jahreshauptversammlung der FPÖ Ortsgruppe Kirchberg. Am Samstag, 17. April um 20 Uhr findet beim Bräu- wirt die Jahreshauptversammlung der FPOe statt. Ueber die politische Lage spricht der Landesparteiobmann Klaus Mahnert. Es werden alle Mitglieder Freunde und Gönner der FPOe herz- lichst dazu eingeladen. Anschließend an die Versammlung gemütlicher Abend. Zu Ihrer Unterhaltung spielen die „Fidelen Kirchberger". Der weiße Teufel von Kirchanger - ein armer Teufel Heute bietet die Kirchangerkapelle eien trostlosen Anblick. Sämtliche Bil- der und Statuen sind daraus ver- schwunden. Das Deckengemälde, das Adam inmitten von Tieren des Para- dieses darstellt und die Eva beim Pflücken des Apfels vom verbotenen Baum, ist in einem bedauerswerten Zu- stand. Dieses Gemälde ist voller Sprün- ge und Risse. Bis auf den Altar ist die Kapelle ausgeräumt worden. Es soll ein Aufruf an alle sein, die ohnehin wenigen Kulturgüter Kirch- bergs nicht so dem Verfall preiszu- geben. Es sollte überlegt werden, wie man das Geld zur Restaurierung der Kapelle auftreiben könnte. Vielleicht würde eine Sammlung unter dem Mot- to: „Rettet die letzten Kulturgüter Kirchbergs" Erfolg haben, und man könnte die größten Schäden beheben. Ich glaube, wenn die Leute sehen, daß an der Instandsetzung der Kapelle ge- arbeitet wird, mehr Spenden einge- hen. Jedenfalls müßte etwas geschehen sonst wird die nächste Generation keine Kirchangerkapelle und keinen weißen Teufel mehr sehen. Josef Papp. (Auszug aus der Zeitschrift „Kritik" Kritisches und Informatives vom Poly- technischen Lehrgang Kirchberg, Jahr- gang 1970/71, Heft 3). HOPF GARTEN - Jahreshauptversammlung des Sport- vereins. Kürzlich hielt der Sportverein Hopfgarten seine Jahreshauptversamm- lung ab, bei der es zu einem Wechsel in der Vereinsleitung kam. Zum neu- en Obmann wurde Dr. Helmut Richter gewählt, zu seinem Stellvertreter Basi- lius Oberhauser. Der SV Hopfgarten unterhält gegenwärtig vier Sektionen, und zwar Fußball, Leichtathletik, Ten- nis und Sportkegeln. Bei der einige Ta- ge vor dieser Versammlung abgehalte- nen Jahreshauptversammlung der Sek- tion Fußball wurde Hubert Bichler als Sektionsleiter bestätigt, zu seinem neu- en Stellvertreter wurde Hans Doll ge- wählt. - Erfolgreicher Schiklub. Der Schi- klub Hopfgarten konnte heuer mehre- re Rennen organisieren, die alle zur vollsten Zufriedenheit verliefen. Ei- nige seien hier erwähnt: Schülertest- rennen des Tiroler Skiverbandes, Rie- sentorlauf der Landmaschinenmecha- niker Westösterreichs, Betriebsrennen, Klubmeisterschaft des Lufthansa-SV München, Schülerskitag der Volks- und Hauptschule Hopfgarten sowie Schü- lerskirennen der Volksschule Penning, Klubmeisterschaft des SC Hopfgarten. Der Skiklub hat dank der umsichtigen Jugendarbeit von Trainer Fritz Seitz und Schülerwart Sepp Moser schöne Erfolge erzielt: ein Schüler ist im OeSV-Kader, ein Jugendlicher und ein Schüler sind im TSV-Kader. In Hopfgarten spielen jetzt auch die Madchen Fußball Der Sportverein Hopfgarten, Sektion Fußball, hat am Samstag, 27. Feber seine Vollversammlung im Gasthof Bad Salve abgehalten. Das Interesse seitens der Spieler war nicht sehr groß und man konnte mangels genü- gend Stimmberechtigter die Neuwahl des Ausschusses nicht vornehmen. Sie mußte daher auf Herbst d. J. verscho- ben werden. Es fungiert in dieser Sai- son also noch der Ausschuß der letz- ten Funktionsperiode. Und jetzt eine Bitte an diesen Ausschuß: Durch die a. o. Versammlung wurde dem Fußballverein bekannt, daß Hopf- gartens weibliche Jugend eine Fußball- mannschaft aufstellen möchte. Zu die- sem Unternehmen brauchen wir unbe- dingt die Unterstützung des Vereins. Die anfängliche Begeisterung flaute dann allmählich ab, aber wir hoffen sehr, daß dieser Vorschlag nicht ein- fach unter den Tisch geworfen wird. Es ist bestimmt nicht leicht, daß auch wir einmal die Westendorfer Turnhal- le benützen dürfen, aber es ist unbe- dingt erforderlich, da ohne Training dieser Plan nie zur Ausführung ge-
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