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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. April 1971 JungeWirtschuft des Bezirkes erstellt Programm 1971 In kleinem Rahmen erstellte der Ar- beitsausschuß des Bezirkes Kitzbühel am Mittwoch, 14. April das Veranstal- tungsprogramm für das laufende Jahr. An Vorträgen sind ein Referat über die Mehrwertsteuer im Monat Juni und ein Referat über betriebswirt- schaftliche Fragen Ende August vor- gesehen. Für den zweiten Vortrag hat sich in liebenswürdiger Weise wieder Herr Univ.-Prof. Dkfm. Dr. Theuer von der Hochschule für Welthandel in Wien verantwortlich zu zeichnen bereiter- klärt. Wir alle dürfen uns auf dieses Referat schon heute freuen, denn es wird wieder neue Erkenntnisse brin- gen, gepaart mit Prägnanz, Dynamik, excellenter Rhetorik und Theuerschem Witz. In Deiner letzten Ausgabe erschien anschließend auf meine Antwort zum Artikel „Wann will man endlich etwas unternehmen" ein sogenanntes Post Scriptum, das sich mit dem Trieb des öffentlichen Briefwechsels befaßte. Zum Thema als solches ist nichts einzuwenden. Ich bin als glühender Verfechter einer möglichst direkten Demokratie auch der letzte, der sich darüber ereifern könnte und würde. Denn für mich gilt jederzeit der Grund- satz „Gleiches Recht für alle". Worüber ich mich aber ein wenig wundere, ist der Umstand, daß der oder die Verfasser des Artikels „Früh- lingserwachen" nicht mit ihrem guten bürgerlichen Namen unterzeichneten, sondern als Maschinsetzer jener Zei- tungsdruckerei, die unter normalen Voraussetzungen das zu drucken hat, wozu sie den Auftrag erhält und dafür bezahlt wird. Lieber Kitzbüheler Anzeiger - ich, Von den Gembsen Von Dir. Ludwig Weinold, Kufstein Das Wappentier Kitzbühels, die Gern- se, hat schon immer besonderen Ein- druck auf die in Tirol sich aufhalten- den Gäste und Durchreisenden ge- macht. Das Landesmuseum Ferdinan- deum verwahrt unter Dip. 43 ein Buch, betitelt „Die von Natur wohl verschanzt und fast unüberwindliche gefürst. Grafschaft Tyrol", erschienen 1703. Darinnen beschreibt Franc. Ni- grinum unsere Gemse wie folgt: „So ist auch das hohe Alp-Gebürg mit vielerley Wildbret auf das köst- Im Oktober oder November wird ein gemeinsamer Ausflug das Pro- gramm beschließen. Man denKt daran, die BMW-Werke in Süddeutschland zu besichtigen. Entsprechende Kontakte sind durch die Bezirkshandelskammer bereits eingeleitet. Die Studienreise wird wie in den Vorjahren in Bussen durchgeführt und natürlich mit einem gemütlichen Abend und Beisammen- sein abgeschlossen. Die Einladungen für die einzelnen Veranstaltungen wer- den im „Kitzbüheler Anzeiger" recht- zeitig bekanntegegeben. Ebenso erge- hen auch schriftliche Einladungen. 1. V. Dr. Josef Ziepi für die Junge Wirtchaft des Bezirkes Kammersekretär Hugo Beimpold für die Bezirkskammer. und ich glaube viele Deiner treuen An- hänger würden es bedauern, wenn künftighin die Entscheidung darüber, was geschrieben werden darf, nicht mehr bei Dir als Herausgeber und bei Deinem Schriftleiter, sondern beim Auftragnehmer, der Druckerei liegt. Zum Inhalt des Post Scriptums ist nur zu sagen, daß es sich bei dem Ar- tikel des Herrn Mössenlechner, den ich persönlich gar nicht kenne, und mei- ner Antwort darauf, um keine persön- liche Fehde handelte, sondern um eine rein sachliche Auseinandersetzung zu einem aktuellen Thema. Daß man sich, wenn man angegriffen wird, auch ent- sprechend zur Wehr setzt - ich gehe nun einmal den geraden Weg - gehört zu den demokratischen Spielregeln. Ich glaube auch nicht, daß mir Herr Mössenlechner deshalb zürnt. Ich wür- de es auch sehr bedauern, wenn man mir als öffentlichen Mandatar und nun- mehrigen Obmann des Planungsaus- lichste versehen, sonderlich mit denen Gembsen deren das Alp-Gebürg viele hat und selbige delicate Speisen dar- reichen. Dieses Wildpret verdienet hier mehr als zu wohl, daß man es etwas genauer dem günstigen Leser, seiner Natur Complexion, und Gestalt nach beschreibe. Es sind aber diese Thiere grau und roth vermischet; doch än- dern sie die Farbe also, daß sie im Sommer röther dann im Winter, her- gegen im Winter schwärtzer und grau- er dann im Sommer sind. Dieses Tier wohnet gleich denen Steinböcken sehr gerne in denen Alpen Felsen; doch nicht so hoch springet auch nicht so weit als der Steinbock; ist ingleichen nicht so groß sondern nur wie ein schusses im Kitzbüheler Gemeinderat einen Maulkorb umhängen und mir verwehren wollte, mich mit der Mei- nung der Bevölkerung zu aktuellen Fra- gen der künftigen Entwicklung der Stadt Kitzbühel zu konfrontieren. Ja, ich bin sogar der Meinung, daß gerade Du lieber Kitzbüheler Anzeiger, als das einzige Informationsblatt des Bezirks, unbedingt Brücke zwischen den Mei- nungen und geistige Plattform in der öffentlichen Auseinandersetzung sein solltest und nicht mehr oder weniger nur ein Mitteilungsblatt. Ein Kuvert, eine Briefmarke und der Postbote, wie die braven Maschinsetzer es vermei- nen, vermögen dies allein nicht. Lieber Kitzbüheler Anzeiger, laß in Deinen Blättern tatsächlich Frühling werden, und wenn es auch einmal blitzt und donnert. Besser, als ewiger Winter, von dem jene träumen, die blind daran vorbeigehen, was Tag für Tag in, um und für Kitzbühel geschieht. Ihr wackeren Maschinsetzer, nie- mand denkt daran, Euch wegen Eurer Zeilen zu bestrafen, doch würde ich mich freuen, wenn von nun ab auch Ihr beim Setzen der auf Euch zukom- menden Artikel des öfteren frischen Frühlingswind atmen könnte. Du aber, lieber Kitzbüheler Anzeiger, sei mir bitte nicht böse, wenn ich noch einmal „entgegnen" mußte, aber schließ- lich hatte man mich dazu ja auch auf- gefordert. Dein weiterhin treuer Leser Dr. Wend- ling. Sprechtage im Genera'- sekretarict in Wörgl In den nächsten Wochen werden im erzbischöfl. Generalsekretariat Wörgl, Stadtpfarramt, Pfarrgasse 4, an fol- genden Terminen Sprechtage abgehal- ten: Donnerstag, 29. April: Erzbischof Dr. Eduard Macheiner; Donnerstag, 6. Mai: Kanonikus Bruno Regner; Donnerstag, 13. Mai: Prälat Benedikt Stampfl; Donnerstag, 27. Mai: Weih- bischof Jakob Mayr. gemeines Geiß, jedoch etwas höher und vom Leibe dem Hochwild etwas ähnlicher. Unter den Gembsen ist an der Gestalt kein Unterschied: Böcke und Geisen sind gleich am Leibe an der Farb und Hörnern. Sie haben ein dick Haar also daß man die Häute von denen Gembsen Winters Zeit gefangen mit dem Haar gerbet wie an denen Wolffspeltzen und dieselbe in Regen und Ungewitter brauchen kann. Glei- chermassen werden auch Handschule vor die Renter daraus bereitet. Die- ses Thier ist nicht so wild als der Steinbock, kommt auch etwann in die Vor-Alpen." (Diese Beschreibung ist wortgetreu abgeschrieben.) Lieber Kitzbüheler Anzeiger! Entgegnung des Gemeinderates Dr. Wend- ling zum Artikel „Frühlingserwachen"
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