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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Freitag, 30. April 1971 aber im großen Maße fehlte, waren aber auf ein Mindestmaß beschränkt Die Berge rufen wieder Kenntnisse der Rettung aus Bergnot. werden können. —er Q.-S 1SS1 Am letzten Samstagabend wurde die Gendarmerie in Going von Berg- steigern verständigt, daß sich im Wil- den Kaiser (Christaturm-Kante und Karlspitze-Südwand) zwei Seilschaften befanden, die allem Anschein nach der Hilfe bedurften. Obwohl genauere Ein- zelheiten nicht zu erfahren waren, ver- ständigte der diensthabende Beamte vorsichtshalber die Bergrettung und die alpine Einsatzgruppe der Gendar- merie. Zwölf Männer des Bergrettungs- dienstes, der Gendarmerie, des Bun- desheeres und der Bergwacht stiegen schließlich am folgenden Morgen bei schlechtem Wetter zum Ort der Hilfe- leistung auf. Die Gesuchten, zwei junge Münchener (die zweite Seilschaft war inzwischen im Tal eingetroffen), konn- ten aber gottlob wohlbehalten bereits auf der Gaudeamushütte angetroffen werden. Sie waren bereits um 21 Uhr zu ihren Freunden, die die Alarmie- rung veranlaßt hatten, zurückgekehrt. Keinem fiel aber ein, die bereits ein- geleitete Hilfsaktion zu stoppen, ver- mutlich weil die Burschen zu bequem waren, die halbe Stunde zum nächsten Telefon beim Gasthaus Wchenbrunn zu gehen. Eine entsprechende Rech- nung der Bergrettung wird diese Her- ren das nächstemal hoffentlich ver- nünftiger handeln lassen. Dazu sind im Hinblick auf die begin- nende Klettersaison einige aufklären- de Worte am Platz: Steht ein alpiner Notfall fest oder ist ein solcher auch nur zu befürchten, so ist die rasche Verständigung der Gendarmerie oder Bergrettung auf jeden Fall zu veran- lassen. Möglichst genaue Angaben über Oertlichkeit, Zeit und wenn vorhanden auch über die in Bergnot geratenen Personen sind für den Einsatzleiter von Wichtigkeit. Mit einer solchen Meldung wird ein Apparat in Bewe- gung gesetzt, der wesentlich mehr um- faßt, als üblicherweise angenommen wird. Die Männer vom „Grünen Kreuz" lassen Arbeit, Familie und was sonst immer im Stich, um - vielfach unter Einsatz des eigenen Lebens - am Berg Hilfe zu bringen. Daran, daß die Ge- retteten nachher oft nicht einmal ein Dankeschön übrig haben, haben sie sich schon lange gewöhnt. Eines aber müssen sie verlangen: daß eine ein- geleitete Rettungsaktion sofort gestoppt wird, wenn der Grund der Alarmierung weggefallen ist. Auf vage Angaben kann sich der Einsatzleiter dabei al- lerdings nicht verlassen. In der Regel wird daher nur die Rückkehr der ge- fährdeten Personen im Tal eine solche bereits im Gang befindliche Rettungs- aktion abbrechen können. In diesem Zusammenhang ist eine Analyse der Bergunfälle im Wilden Kaiser in den letzten Jahren nicht un- interessant. Die Verunglückten waren durchwegs gute Kletterer, was ihnen %i J.L1O4LL,i.LJ. JI..U.L5 rU1n.L(, noch leben, wenn er oder sein Seil- kamerad nur in den wichtigsten Punk- ten Bescheid gewußt hätte. In fast al- len Fällen kam dazu noch sträflicher Leichtsinn durch gänzliche Mißachtung eines eindeutig schlechten Wetter- berichtes. Gänzlich werden sich Berg- unfälle nie verhindern lassen. Bei Be- achtung e achtung der von den alpinen Vereinen immer wieder verlautbarten Richt- linien und Ratschläge müßten sie Die Kössener Schützen - die Kom- panie und Gilde - traten im Gast- hof „Brunner" zur gemeinsamen Jah- reshauptversammlung zusammen. In den ausführlichen Tätigkeitsberichten besonders im Kompaniebericht des Chronisten Peteri Höflinger, war eine sehr aktive Tätigkeit der Kössener Schützen dargelegt worden. Nicht nur der Jahresbericht der Kompanie war überzeugend vom guten Geist und der Kameradschaft in diesem Traditions- körper; sehr erschöpfend war der zu- sammenfassende Chronistenbericht seit der Gründung der Schützenkompanie im Tiroler Gedenkjahr 1959. Der Vor- tragende hat es richtig verstanden, die markantesten Ausrückungen und tra- ditionstragenden Arbeiten in das Ge- genwartsbild zu stellen und auf die versuchte und drohende Wertverschie- bung des Tiroler Schützengedankens hinzuweisen. Die Kompanie-Schützen, die seit der Gründung ihre tatkräftige Treue unter Beweis gestellt haben, wurden mit einem besonderen Aus- zeichnung-Abzeichen mit Abbild der Schützenfahne mit Urkunde geehrt. Auch der Tätigkeitsbericht der Gilde war sehr aufschlußreich. ObSchM H. Pitscheider, der sich beim Aufbau der Gilde in Kössen, besonders beim Bau des Gemeinschaftslokales der Tradi- tionsvereine, Heimkehrer und Schüt- zen große Verdienste erworben hat, leitet das Schützenmeisteramt mit vol- ler Hingabe und mit anerkennenswer- ten Erfolgen. Der Schießsport in Kös- sen wurde in den letzten Jahren vom unsicheren KK.-Stand schwerpunktmä- ßig auf das Zimmergewehrschießen verlegt. Die Schützengilde Kössen ver- fügt über einen schönen und geräumi- gen Zimmergewehrstand mit 10 Anla- gen. Die Gästeschießen im Sommer sind im Grenzlanddorf Kössen immer gut besucht. Auch das letzte Zimmer- gewehr-Freischießen war gut besucht. Aus der Ergebnisliste dieser Veranstal- REITH Am Samstag Abend beim Tischler- wirt Stimmung und Tanz mit dem Hah- nnkamm-Echo, dem beliebten Duo Jonn & Ferry und den Brander-Dirndln. OBERNDORF - Maiball im Penzinghof am Sams- tag, 1. Mai mit den „Lustigen Taura- chern" aus dem Lungau. tung finden wir im Kurzauszug folgen- de Sieger: Ehrenscheibe: 1. Johann Prosch (Ebbs), 2. Josef Wörgötter jun. (St. Johann), 3. Josef Weinecke (tJnterwös- sen, Bayern). Festscheibe: 1. Anton Schweiberl (Kössen), 2. Elisabeth Scheck (Rottau, Chiemsee), 3. Romolo Liebchen (Reit j. W., Bayern). 10er- Serie: SchKl.: 1. Helmut Müller (Ruh- polding) 98 R., 2. Toni Kappelmaier (München) 96, 3. Josef Niedermaier (Reit i. W.) 96, 4. Jakob Schroll (St. Johann) 94, 5. Gerhard Hirsch (Kitz- bühel) 94. Damen: 1. Elisabeth Schecke (Rottau) 94, 2. Anna Pitscheider (Kös- sen) 87. JSch: 1. Klaus Rettenmoser (St. Johann) 94, 2. Paul Nothegger (Kössen) 94. ASch: 1. Martin Brand- ner (Waidring) 94, 2. Peter Egger aus Kitzbühel 94. Vet.: 1. Arthur Lamche (Kufstein) 92, 2. Stefan Loferer (Kös- sen) 92. Höhepunkt der Jahreshauptversamm- lung war die Ehrung der Kössener Schützen, der Trachtenschützen, aber auch der verdienten Schützenjubilare, und zwar: Für 70 Jahre Gildenmitgliedschaft: Christian Streif (93 Jahre). Für 60 Jahre Mitgliedschaft: S:mon Himber- ger (83), Alois Honbacher (80), Franz Filzer (76). Für 50 Jahre: Josef Haun- holder (76), Stefan Loferer (78), M. Schweinester (77). Für 47 Jahre: Hans Ebersberger (73). Die Jahreshauptversammlung in Kös- sen stand im guten Zeichen einer ver- bindenden Brücke zwischen der jungen und alten Schützengeneration, gezielt veranstaltet auf diesen mahnenden Zeittenor und den kameradschaftlichen Gemeinschaftsgedenken im Schützen- leben. Die Kössener Schützen haben mit ihren Männern, Hptm. Franz Sötz und seinem Arbeitsstab und OSchM Hans Pitscheider mit seinen Sport- schützen, eine gute Jahresbilanz ge- zogen. e zogen. Eindrucksvolle Jahreshauptversammlung der Kössener Schützen Ehrung von verdienten Jubilaren der Gilde - Ehrenzeichen für die Grün- dungsmitglieder der Kompanie
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