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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Freitag, 30. April 1971 Wasser- und Stromschuld von 16.500 Schilling im Subventionswege erlassen. Die Schuld entstand noch im Sport- heim bei den Tennisplätzen und soll angeblich zum Großteil durch den Betrieb der Eisbahnen der Eisschüt- zen entstanden sein. Gestrichen wurde auch eine Forderung der Stadtgemein- de gegenüber dem Landesreisebüro von 29.970 Schilling mit der Bedingung, daß auch dieser Posten dem Eishockey- klub (Gegenrechnung des Tiroler Lan- desreisebüros an diesen) zugute- kommt. In Wohnungsangelegenheiten berich- tete der Bürgermeister, daß im Haus Entstraßerfeld auf eine Kleinwohnung aus freien Stücken verzichtet wurde. Vom Stadtamt wurde daraufhin diese Kleinwohnung (20.000 S Anzahlung) an zehn frühere Wohnungswerber an- geboten, ohne daß sich jemand dafür meldete. Ueber eine neue Situation für den Bau der Westumfahrung berichtete Stadtrat Peter Sieberer. Es handelt sich um die Einfahrt nach Kitzbühel, die bisher als ein Teil der Westumfah- rung als Bundesstraße geführt wurde. Nun wird vom Bund eine Vollfinanzie- rung dieser Einfahrt abgelehnt. Je ein Drittel der Baukosten, die vorläufig mit 15 Millionen Schilling angegeben wurden, soll vom Land Tirol bzw. von der Stadt Kitzbühel aufgebracht wer- den. Zehn Prozent schießt die Bundes- bahn bei, welche mit der Auflassung des Bahnschrankens Ecking am Pro- jekt interessiert ist. Stadtrat Sieberer wies darauf hin, daß eine solche Pra- xis noch bei keiner einzigen Umfah- rung eines Ortes in Tirol geübt wurde. Der Bund ist der Hauptnutznießer des Fremdenverkehrs und daher auch verpflichtet, für geordnete Straßen- züge zu sorgen. Nach einer Anfrage beim Bezirksbauamt Kufstein sollen aber die Kosten mit 15 Millionen als zu gering geschätzt sein; in Kufstein rechnet man mit einem Aufwand von 30 Millionen. Tn diesem Falle würde sich der Beitrag der Stadtgemeinde auf neun Millionen Schilling erhöhen. Sieberer regte an, in dieser Angele- genheit mit einer starken Gemeinde- ratsdelegation, welcher sich alle Abge- ordneten des Bezirks anzuschließen hätten, beim Landeshauptmann vorzu- sprechen. Vzbgm. Härting schlug vor, gleich zum zuständigen Minister nach Wien zu fahren. In der Angelegenheit der Errichtung eines neuen Stadtbrunnens in der Hin- terstadt, vor dem Gasthof Sonne, be- richtete Sieberer, daß mit dem Besit- zer Hugo Pirchl jun. ein neues Einver- nehmen erzielt werden konnte. Dem- nach kann ein Teil der Terrasse in die Brunnenanlage einbezogen werden, wo- durch eine bessere architektonische Gestaltung des Platzes möglich wird. Es wurde für Dienstag (27. April) ei- ne örtliche Begehung anberaumt, um alle Einzelheiten an Ort und Stelle begutachten zu können. Die Kosten der Platzgestaltung wurden mit 200.000 Schilling angegeben, zu denen die Sparkasse Kitzbühel einen Betrag von 50.000 Schilling beisteuert. Wie bereits berichtet, trägt die Kosten des Brun- nens die Sparkasse zur Gänze. Er ist ein Jubiläumsgeschenk des Instituts an die Stadtgemeinde bzw. an die Bür- ger der Stadt. Für die Bildhauerarbei- ten konnte der heimische Künstler Sepp Dangl gewonnen werden. Dem Skilehrer Hans Neumaler wur- de der Pacht für die Wasserskischule am Schwarzsee auf drei Jahre ver- längert. Durch den seinerzeitigen Ankauf des Schiechtlanwesens bei der Volksschule und dem Abbruch des Gebäudes kann nun dieser Platz neu gestaltet werden. Stadtrat Sieberer legte dem Gemeinde- rat eine Skizze vor, nach welcher der Spielplatz des Kindergartens eine be- deutende Vergrößerung erfährt. Mit besonderer Genugtuung werden die El- tern den Plan begrüßen, nach welchem eine Autozufahrt zum Kindergarten (Einfahrt gegenüber dem Handels- kammergebäude - Ausfahrt bei der Mädchenvolksschule in die Klostergas- se) geschaffen wird. Bürgermeister Reisch gab dazu noch bekannt, daß der Ausbau des Kindergartens auf vier Gruppen mit insgesamt 200 Kindern in den Bereich der Möglichkeit gerückt ist. Ein Projekt ist im Einverständnis mit der Kongregation der Barmher- zigen Schwestern in Arbeit. Im Sportreferat berichtete der neue Sportreferent GR Alfred Gebetsberger, daß die dringlichen Belange mit dem Turnverein und dem Fußballklub ab- gesprochen werden konnten. Zur Er- richtung der Leichtatheltikanlage wer- den 250.000 und zum Bau eines soge- nannten „Aktivengebäudes" vorläufig 300.000 Schilling benötigt. Der Turn- verein hat sich hereiterklärt, einen Be- trag von 100.000 Schilling einzubrin- gen. Der Fußballklub bzw. der Sport- klub wird durch Beistellung von Hand- werkern und freiwilligen Helfern das Seine beitragen. Dem Sportklub ist ein zehnjähriger Pachtvertrag zu ge- nehmigen. Kulturreferent Vzbgm. LAbg. Hans Brettauer berichtete über die geplante Errichtung einer Handelsschule in Kitzbühel und streifte dabei einen Be- richt in der Tiroler Tageszeitung, in welcher von einem „Schulkrieg" zwi- schen St. Johann und Kitzbühel ge- schrieben wurde. Er verwahrte sich da- gegen, denn ein sogenannter Schul- krieg könnte nur auf den Rücken der Eltern bzw. der Kinder ausgetragen werden. Er habe vom Gemeinderat den Auftrag bekommen, die Vorarbei- ten für die Errichtung einer Handels- schule bzw. einer Handelsakademie zu tätigen und diesen Auftrag habe er erfüllt. Er stellte sodann an den Ge- meinderat die Anfrage, ob der Auftrag noch Bestand haben solle, was dieser einstimmig bejahte. (In diesen Tagen war Sektionschef Dr. März vom Bun- desministerium für Unterricht und Kunst in Kitzbühel, um sich von den Möglichkeiten der Errichtung und der Führung einer Handelsschule zu über- zeugen. Dr. März versicherte Vzbgm. Erettauer, daß er spätestens Mitte Mai den Bescheid nach Kitzbühel bekom- men werde, welchen Schulort - ob Kitzbühel oder St. Johann - das Mini- sterium den Vorzug geben wird. Da Kitzbühel bereits über einen admini- strativen Leiter verfügt sowie über die erforderlichen Räumlichkeiten für die ersten Klassen, stünde der Eröffnung der Handelsschule im neuen Schuljahr nichts im Wege.) Den beiden Hauptschulen sowie dem Polytechnischen Lehrgang wurde für die Ausrichtung einer Ausstellung von Schülerarbeiten ein Betrag von 6500 Schilling bewilligt. Brettauer berichtete weiters, daß der Presseverlag Stesa in Innsbruck eine Festschrift aus Anlaß des Stadtjubi- läums herausbringen will. Der Um- fang beträgt etwa 40 Seiten, wobei denTextteil der Schriftleiter des Stadt- buches Landesoberarchivar Dr. Edu- ard Widmoser 'liefern wird. Der Ver- lag erhielt von der Stadtgemeinde ein Empfehlungsschreiben, das dieser bei den Kitzbüheler Geschäftsleuten zur Erlangung von Werbeeinschaltungen verwenden wird. Der ORF (Rundfunk) plant ein Frühschoppenkonzert mit der Stadt- musik und der Praxmairgruppe. Der Termin wird noch festgelegt. Zur Sonderpostmarke „Kitzbühel 1971 siebenhundert Jahre Stadt" be- richtete der Kulturreferent, daß Dr. Widmoser am 22. April bei der Post- verwaltung in Wien vorgesprochen ha- be. Dr. Widmoser hatte den Auftrag, von den drei Entwürfen, welche der akad. Maler Zeiller eingebracht hatte, den besten auszuwählen. Von der Postverwaltung wurde Dr. Widmoser mitgeteilt, daß auf Grund der außer- ordentlichen Schönheit der Entwürfe die Verwaltung auf die Herausgabe einer Rastertiefdruckmarke abgegan- gen ist. Es wird ein Stahlstich oder ein Kupferstich vorgezogen, da durch dieses System eine bessere Wirkung erzielt werden kann. Die Herausgabe der Sonderpostmarke im Werte von 2.50 Schilling wird aber nicht, wie bis- her erwartet, Mitte Juli, sondern in der ersten Augusthälfte erfolgen. Wer erhält Sondermarken? Bisher war weitgehend die Meinung ver- treten, daß nur jene Personen einen größeren Posten Sondermarken erhal- ten, welche als Sammler eingetragen sind. Wie uns jedoch Herr Zeiller, der für die Post schon eine Reihe von Sondermarken entworfen hat, mitteil- te, kann jeder Kitzbüheler Sonder.
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