Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 2. Jänner 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite l Der Krippensonntag in Kitzbühel Hohes Niveau der Krippenausstellung und der Adventfeier - Anerkennung für künstlerische Leistungen an den Hauptschulen Der Krippensonntag, von der Lei- tung des Vereins der Krippenfreunde unter Obmann Direktor Peter Brand- stätter und den Schulen gestaltet, ist für viele Freunde der Weihnachtskrip- pe eines der markantesten Zeichen da- für, daß Krippenbau und Krippen- pflege völlig zeitgemäß sind, wenn man - und das ist in Kitzbühel der Fall - sich darum bemüht, neue Formen zu finden, um ein ewig gültiges Geheim- nis darzustellen. Wenngleich der Krip- penbau und die Krippenpflege in Kitz- bühel sehr alt sind, so hat man sich nie mit Traditionalismus begnügt, son- dern sucht ständig neue Formen, die zur Folge haben, daß die Jugend den Krippenbau zu ihrer Sache macht. So war es auch in der letzten Vorweih- nachtszeit. Viele viele Stunden wurde an den Krippen gebaut, aber schließ- lich konnte eine Ausstellung bezeugen, daß man mit Fleiß und Geschick ge- arbeitet hatte. Der Krippentag 1970 stellte unzweifelhaft einen Höhepunkt dar, denn es wurde eine Vielfalt ge- boten, die in diesem Rahmen im Land bisher ohne Beispiel ist. Die Krippenausstellung fand in der Pausenhalle der neuen Hauptschulen statt. Der Raum eignet sich gerade für derartige Veranstaltungen sehr gut. Schon der Pausensaal als Gesamtes erweckte adventfrohe Stimmung, wo- bei die Hauptwirkung von einem Wandbild ausging, das FL Walter Krabichler in der Freizeit unentgelt- lich geschaffen hatte. Das Wandbild beherrschte und gestaltet die Stirn- wand des Raumes. Mit dem Einla- dungsplakat hatte Krabichler noch ein weiteres Werk für den Krippensonn- tag geschaffen. Es hebt sich aussage- kräftig vom Einerlei gängiger Plakate ab, obgleich es auf Farbeffekte ver- zichtet und verzichten kann. In der Ausstellung wurden gezeigt: Krippen, Wachskerzen, Kerzenständer, Hobeispansterne, Kupferschalen, Krip- penfiguren aus Ton und gekleidete Fi- guren, Engelchen, Stehlampen, Kalen- der, Zahnstochersterne und Linoldruk- ke. Mit Ausnahme der in dem Kurs des Krippenvereins hergestellten Krip- pen - etwa ein Drittel der gezeigten 35 Krippen - wurden sämtliche Aus- stellungsstücke von Schülerinnen und Schülern der beiden Kitzbüheler Hauptschulen verfertigt. Es ist un- möglich, eine Wertung der einzelnen Ausstellungsstücke vorzunehmen, denn es wurden durchaus exakt ausgearbei- tete Werke präsentiert. Eine gute Idee war der Verkauf von Linoldrucken als Weihnachtskarten. Für die Leistungen ist sowohl den Schülerinnen und Schülern wie den Fachlehrkräften Christa Feyersinger, Rosi Panholzer, Walter Krabichler und Hans Schen- nach zu danken. Im besonderen gilt dieser Dank Fachlehrer Hans Schennach. Er leitete den Kurs des Vereins der Krippen- freunde und zusätzlich den Krippen- bau an der Knabenhauptschule. Er hat für diese Arbeit eine große Zahl von freien Abenden geopfert und hat zusätzlich als Zeichenlehrer Anleitun- gen für weitere Werke, die in der Aus- stellung gezeigt wurden, gegeben. Die Ausstellung war der schönste Dank für sein Bemühen, denn eine große Zahl von Besuchern bestaunte vor al- lem die exakt durchkomponierten Krippen, die unter dem Krippenbau- meister Schennach hergestellt wurden. Man sah vielfältige Arbeiten nach ei- nem soliden Grundkonzept, aber durchwegs mit einer persönlichen No- te. Es wäre nicht gerechtfertigt, einzel- ne Klassen, die sich an der Ausstellung beteiligten, besonders zu erwähnen, aber die Nennung aller mitwirkenden Klassen möge Dank und Ansporn sein: 3. II. Knaben, 4. II. Knaben, 3. 1. Kna- ben, 2. 1. Knaben, 4. 1. Knaben, 2a I. Mädchen, 2b I. Mädchen, 2. Il. Mäd- chen. Die Krippenfeier fand zum Ab- schluß der Krippenausstellung statt. Der große Saal war bis zum letzten Platz besetzt, als Hauptschuldirektor Viktor Krones die Gäste begrüßte. Der besondere Gruß galt Pfarrer Geistl. Rat Johann Danninger, dem Kultur- referenten Vbgm LA Hans Brettauer sowie dem Vertreter des Landesver- bandes der Krippenfreunde Ober- schulrat Ludwig Weinhold aus Kuf- stein, der auch die befreundete Orts- gruppe Kufstein vertrat. Die Gestal- Zu Neujahr Ein neues Jahr hat nun begonnen, wie schnell ist doch die Zeitverronnen. Fehlschläge hat es auch gegeben, man kann ja nicht nur glücklich leben. Wir sollten trotzdem dankbar sein, daß nicht noch Schlimmeres brach herein. - Mit guten Vorsätzen gepflastert ist unser Weg ins neue Jahr, wenn wir sie diesmal halten könnten, das wäre wirklich wunderbar! L. BORCH tung der Krippenfeier oblag dem Chor der beiden Hauptschulen unter Fach- lehrer Günther Kaiser. Nach wochen- langen Proben konnte der neuformier- te Chor eine erste große Aufführung allein gestalten. Fachlehrer Kaiser hat- te eine wohlabgewogene Auswahl zwi- schen Lied-, Spielgut und Sprechstück getroffen, dabei auch selten gehörte Musik und Solostücke eingebaut und bestens vorbereitet. Ein kleines Hir- tenspiel, von Fachlehrer Hans Wirten- berger geschrieben und einstudiert, vervollständigte das Programm. Die Kinder sangen, rezitierten, lasen und spielten mit größter Begeisterung. Das Publikum verfolgte die Aufführung mit regster Anteilnahme und ließ sich durch die schlechte Sicht auf die Büh- ne nicht beeindrucken. Zum Schluß der Veranstaltung dankte der Obmann des Vereins der Krippenfreunde Di- rektor Peter Brandstätter allen Mit- wirkenden und den Lehrkräften der Hauptschulen für die erbrachten Lei- stungen. Unter dem Beifall des Pu- blikums überreichte er Krippenbaumei- ster Hans Schennach als Zeichen des Dankes ein Krippenbuch. Fachlehrer Schennach kündigte bereits an, im nächsten Jahr wieder den Kurs für den Verein der Krippenfreunde zu gestalten. Anmeldungen wurden be- reits von Ausstellungsbesuchern abge- geben. Die Ausstellung konnte von den mei- sten Klassen der Kitzbüheler Pflicht- schulen besucht werden, ebenso konn- ten die Schülerinnen und Schüler der höheren Klassen der Volksschulen und alle Schülerinnen und Schüler der Hauptschulen die Adventfeier miter- leben. An einer Aufführung nahm auch Bezirksschulinspektor Walter Bodner teil, der sich in Worten höchsten Lo- bes über diese und die Ausstellung äußerte. Die Sternsinger kommen! Die Dreikönigsaktion der Katholi- schen Jungschar Oesterreichs ist eine der sinnvollsten Wiederbelebungen al- ten Brauchtums für die Bewältigung von Aufgaben unserer Zeit. Auch in Kitzbühel wird in den nächsten Ta- gen der Ruf ertönen „Halleluja, die Heilign Drei Kinig san da!" Vielen ist er wohlvertraut, tragen doch auf diese Weise die Buben und Mädchen die frohe Botschaft von der Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes in die Familien. Die Sternsingeraktion ist ei- ne Tat christlicher Hilfsbereitschaft und Liebe: Buben und Mädchen set- zen sich selbstlos ein - für Brüder und Schwestern irgendwo in der Welt, wo Hunger, Unwissenheit und Not ist. Heuer haben sich die Sternsinger zum Ziel gesetzt, für folgende Projekte zu sammeln: Bau eines Bildungszen- trums in Tansania, Bau von Kapellen in Außenstationen in Indien, Förde- rung eines Bildungszentrums in Ar- gentinien. 120 Millionen Schilling wur- den in eineinhalb Jahrzehnten für die Sternsingeraktion gegeben - in aller
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