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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Mai 1971 möglich gewesen. Neben Schwaz bil- dete Kitzbühel das wichtigste Bergbau- zentrum. Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni: „Der urzeitliche Kupfererzbergbau im Ge- biete um Kitzbühel". Bauern und Bergleute bestimmen das bronzezeitliche Kulturbild in und um Kitzbühel. Die Hochblüte des ur- zeitlichen Bergbaues fällt in die Zeit vor etwa 3000 Jahren. Was Forscher- hand dem Boden an Geheimnissen ent- lockt hat, ist nun im Kitzbüheler Hei- matmuseum aufbewahrt. Kustos im Landesmuseum Ferdinan- deum Dr. Liselotte Plank: „Vorge- schichtliche Funde aus dem Bezirk Kitzbühel". Die ersten Spuren des vorgeschicht- lichen Menschen im Kitzbüheler Raum stammen aus der frühen Bronzezeit. Aus den Gräbern gewonnene Funde ge- währen unb3 einen Einblick in die For- menwelt des vorgeschichtlichen Men- schen, sie reichen bis in die Halhtadt- zeit. Ob das Fehlen von Funden aus den jüngeren prähistorischen Perioden mit der Klimaverschlechterung nach (800 v. Chr.) zusammenhängt, konnte noch nicht geklärt werden. Univ.-Doz. Dr. Georg Mutschiechner: „Kitzbüheler Bergbaugeschichte". Die Entdeckung des reichen Erzvor- kommens am nahen Rerobichl mit Ku- pfer und dem damals sehr begehrten Silber brachte einen in der Geschichte des Tiroler Bergbaues und des alpen- ländischen Bergwesen einmaligen Wett- lauf um die Grubenrechte. Hunderte sicherten sich die Beteiligung an der Ausbeutung dieser ergiebigen Lagerstätte und begannen zu schürfen. K. K. Bergmann Michael Schlafl, um 1865 „Aus dem Leben eines Bergman- nes". Dieser 1836 geborene und 1870 ver- storbene Bergarbeiter war sehr talen- tiert und rastlos um die Erweiterung seiner Kenntnisse bemüht. Er berich- tet hier über das Leben eines Berg- mann&3 und seiner Umwelt, über Sit- ten und Gebräuche und über Knappen- feste. III. Band. Baugeschichte, Kunstge- schichte, Theatergeschichte, Burgen und Schlösser. Dr. Johanna Felmayer: „Die profane Baugeschichte". Die Baugeschichte von Kitzbühel war bisher wenig erforscht. Schon allein die Frage, ob Kitzbühel eine Stadtmau- er hatte, erheischte eine Antwort. Dies ist nun geklärt. Kitzbühel besaß eine türmebewehrte Stadtmauer. Die Häu- ser und Baulichkeiten werden lebendig, sie treten aus dem Dunkel der Ge- schichte in da'3 Licht der Gegenwart. Direktor des Landesmuseums Ferdi- nandeum Hofrat Dr. Erich Egg: „Kunst in Kitzbühel". Wie kaum eine andere Stadt in Tirol trägt Kitzbühel von 1600 bis 1800 ein eigenes Gesicht in der Kunst. Die Stadt war ein Kunstzentrum, das weit aus- strahlte. Baumeister, Maler und Bild- hauer beherrschten nicht nur Kitz- bühel, sondern den ganzen Gerichts- bezirk und darüber hinaus. Diese er- itaunliche Tatsache kann nur mit der großen Kunstfreudigkeit eines wohl- habenden Bürgertums erklärt werden. Dr. Klaus Kogler: „Kitzbüheler Edel- sitze" Zum Gesicht Kitzbühels gehören die Edelsitze Münichau, Lebenberg und Kaps. Sie sind gleichsam eine farbige Ergänzung zum Stadtbild und der bäu- erlichen Umgebung. Ihre Geschichte ist reich an Höhepunkten. Die Edel- sitze sind der Ausdruck einer sich vom Leben der Bürger und Bauern abhe- benden Lebensart. Dr. Erich Egg: „Kupferschmid-Stif- tung". Die Familie KupfeP3chmid zählt zu den wohihabensten und einflußreich- sten Familien Kitzbühels an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit. Das Ver- mögen dieser Familie wurde z. T. zu einer Familienstiftung verwendet, die in der ewigen täglichen Kupferschmid. messe vor dem Annenaltar in der Pfarr- kirche und in der Bestellung eines ei- genen Kaplans bestand. Dr Norbert HöLzl: „Theater in Kitz- bühel". Kitzbühel war ein Zentrum der Spiel- kultur in Tirol. Kitzbühel besaß das erste Volksspielhaus in Tirol, da13 1707 Am Samstag, 8. Mai fand in Kitzbü- hel das Talschaftssingen im Rahmen des Jugendsingens 1971 statt. Bei idea- len Witterungsbedingungen und über- aus starkem Interesse des Publikums konnte die Veranstaltung klaglos ab- gewickelt werden. Als Konzertplatz war der Hof der neuen Doppelhauptschule gewählt worden, der zwar nicht ideale akustische Verhältnisse aufweist, aber derart abseits vom Verkehrslärm ist, laß er sich gut eignete. Das Pubiikurr1 konnte ungestört den Darbietungen lau- schen und wohl noch bei keinem Ju- gendsingen waren die Zuhörer derart diszipliniert wie bei dieser Veranstal- tung. Von der Verwendung von Laut- sprechern zur Uebertragung der Chor- bzw. Instrumentendarbietungen war Abstand genommen worden, weil von den Chorleitern ausdrücklich ge- wünscht wurde, auf eine derartigeWir- kung zu verzichten. Der Einzug auf den Festplatz erfolg- te unter Vorantritt der Stadtmusik. eröffnet wurde. Die Blüte der hohen Zeit der Spielkultur waren das ausge- hende Mittelalter und das Barock. Trä- ger war die das kulturelle Leben der Stadt in ihren Bann ziehende Rosen- kranzbruderschaft. IV. Band. Mit seinen zirka 800 Seiten der letzte, aber auch der umfang- reichste. Ihm wurden folgende Kapi- tel zugewiesen: Namenskunde von Univ.-Prof. Dr. Finsterwalder. Seelsorgegeschichte von Dr. Johan- nes Neuhardt. Täuferturm von Prof. DDr. Grete Mezenessy. Kapellen von Dr. Assmann. Das geschichtliche Antlitz Kitzbühel von Dr. Widmoser. Gesundheitswesen von Dr. Kosten- zer. Simon Benedikt Faistenberger von Dr. Krüpl. Familien aus dem 16. und 17. Jahr- hundert von Dr. Kogler. Die Familie Traunsteiner von Man- fred Rupert. Schriftsteller und Künstler von Prof. Dr. Kuprian bzw. Hugo Bonatti. Skigeschichte von Wörgötter. Dazu folgende Karten: Topographi- sche Karte „Winter" von Prof. Troger; Potentielle Vegetation von Doz. Dipl.- Ing. Schiechtl; Aktuelle Vegetation von Doz. Dipl.-Ing. Schiechtl; Bodentypen- karte von Ing. Rotter; Bau-Alterplan von Dr. Johanna Felmayer; Ausschnit- te aus alten Karten (Ygl, Lazius, Burg- lechner und Peter Anich). Dahinter marschierten die Schulchöre der Talschaft Kitzbühel. Zu dieser ge- hören die Gemeinden Jochberg, Aurach, Reith und Oberndorf sowie Kitzbü- hel. Beim Taischaftssingen waren dies- mal Aurach, Oberndorf und Kitzbühel vertreten. Es traten nur sechs Chöre auf, während es vor drei Jahren noch 13 Chöre gewesen waren. Dadurch war zwar das farbenprächtige Bild frühe- rer Jugendsingen nicht gegeben, die Veranstaltung konnte aber gestrafft und der Eindruck eines Talschaftssin- gens verstärkt werden. Die Organisation des Talschaftssingens oblag wieder den Hauptschulen von Kitzbühel. Namens der Direktionen und der Lehrer der Hauptschulen begrüßte Fachlehrer Hans Wirtenberger die vie- len Gäste, an ihrer Spitze Vzbgm. LAbg. Hans Brettauer als Kulturreferent der Stadt. Er wies darauf hin, daß die Veranstaltung in besonderer Weise den Müttern gewidmet sei. Folgende Chöre konnten vorgestellt werden: Gelungenes Tcalschaftssingen in Kitzbühel Chöre aus Aurach, Oberndorf und Kitzbühel sangen im Hof der Hauptschule
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