Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 5. Juni 1971 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 die Zehen steigen würde. Oder ist es nicht peinlich da draußen das Kopf- schütteln zu sehen, über unsere Phieg- matik, daß wir die zunehmende Ver- pestung edelsten Landes dulden. Aber das sind schließlich lediglich die Randbereiche unserer Tierschutz- arbeit. Wichtig war bei dieser Tagung - wie eingangs erwähnt - die Demon- stration von profilierten Wissenschaft- lern für die Belange und für das An- liegen moderner Tierschutzarbeit. Man ist sich auf internationaler Ebene im klaren, daß eine echte humanistische Gesinnung der Zukunft rncht nur den Menschen als alleinigen Mittelpunkt sehen kann. Der Hunger der Welt, die Probleme der Bevölkerungsexplosion, die endgültige Aechtung des Krieges, die Gefahr der Vernichtung der Bio- sphäre und damit das Ende des Le- bens auf unserem Planeten, alle diese rapide auf uns zukommenden Fragen können nicht mehr am Tierschutzpro- blem vorbeigehen, genauso wie man nicht mehr am Naturschutz und Um- weltschutzproblem vorbeigehen kann. Freinacht in Kitzbühel Der Bürgermeister der Stadtgemein- de Kitzbühel hat für die Feier „Kitz- bühel, 700 Jahre Stadt, vom 5. auf 6. Juni die Freinacht angeordnet. Der Tierschutzgedanke besitzt aller- dings noch eine spezifische sympathi- sche Note. Während der Naturschutz und der Umweltschutz zuletzt aus der menschlichen Panik um sein eigenes Ueberleben derzeit so populär wird, ist der Tierschutzgedanke eine ideele ethi- sche Idee. Wir vertreten dm individuel- len Schutz der einzelnen Kreatur vor der Grausamkeit der Menschen. Und ich kann Herrn Prof. Dr. Ullrich nur unterstreichen, wenn er zur Bedeutung des Tierschutzes den Bundespräsiden- ten Dr. Theodor Heuss zitierte: ‚Daß ein Tienchutzgesetz erlassen werden mußte, ist eine blamable Sa- che. Daß es aber auch angewendet werden muß, das ist eine Schande!" In diesem Sinne sei mir gestattet, diesen Bericht vorzulegen und zu ver- öffentlichen. Und es sei mir eine Schlußbemerkung erlaubt. Gewiß bringt ein Kitzbüheler Sitz in so ei- nem Weltforum keine merkantilen Vor- teile für die Stadt und das Land. Ob- wchl wir bekanntlich einen Beobach- tersitz in der UNO, einen Abgeordne- ten im Europarat und in der UNESCO und der FAO aus dem Rat des Welt- tierschutzbuncie innehaten. Wir liegen da ähnlich den Vertretern anderer ka- ritativer Organisationen. n dieser materialistischen Epoche muß es auch solche Inseln noch geben. Arwälte der Schwachen, der Notleiden- den! Wir sind die Anwidte der Tiere der Welt! Bei der am 27. Mai abgehaltenen 49. Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderats unter dem Vorsitz von Bgm. Hermann Reisch wurde der Ankauf eines Sied- lungsgrundes aus der Liegenschaft Hin- tergrub der Frau Marianne Schwabeg- ger im Ausmaß von 7882 qm einstim- mig beschlossen. Für ein Gebiet von 6682 qm lag bereits ein Optionsver- trag vor; über den Ankauf der restli- chen 1200qm wurde der Bürgermeister beauftragt, die erforderlichen Kaufs- verhandlungen durchzuführen. Im Straßenreferat berichtete Stadt- rat Peter Sieberer, daß der Straßen- bauakt „Westumfahrung" am 14. Juni 1971 vom Amt der Tiroler Landesregie- rung zur Genehmigung an das Bauten- ministerium geschickt wird. In diesem Zusammenhang unterbreitete GR Dr. Otto Wendung dem Gemeinderat die Beantwortung des Bundesministers für Bauten und Technik Josef Moser an die Nationalräte Melter und Genos- sen vorn 22. April 1971. Zum Kapitel „Umfahrungsstraße" be- richtete GR Dr. Otto Wendling von der Anfrage der Abgeordneten Melter und Genossen im Parlament über den Bau- beginn der Westumfahrung Kitzbühel. Die Antwort, die vom Bundesminister für Bauten und Technik Josef Moser gegeben wurde, lautet: „An den Herrn Präsidenten des Na- tionalrates Dipl.-Ing. Karl Waldbrun- ner, Wien, 22. April 1971. Auf die Anfrage, welche die Abgeord- neten Melter und Genossen in der Sit- zung des Naionalrates am 10. März 1971, betreffend Baubeginn der West- umfahrung Kitzbühels an mich gerich- tet haben, beehre ich mich folgendes mitzuteilen: Der Bau der Westumfahrung Kitz- bühel gehört zu den derzeit wichtig- sten in Aussicht genommenen Neubau- vorhaben an Bundesstraßen in Tirol. Außer dem schon bisher behandel- ten Projekt für die Umfahrung wur- den sechs weitere Variantenstudien un- ter Berücksichtigung der Ergebnisse der Neubewertung des hochrangigen österreichischen Straßennetzes durch das Bundesministerium für Bauten und Technik geprüft. Dem Amt der Tiroler Landesregierung wurden ent- sprechende Weisungen für die Erstel- lung eines teilweise neuen bzw. er- gänzten Detailprojektes erteilt. Dieses soll die Anschlüsse an das Ortsgebiet und zu den Parkplätzen gewährleisten sowie einwandfreie Einbindungen im Norden und Süden an bestehende bzw. künftige Durchzugsstraßen ermögli- chen. Für den Bedarfsfall ist auch ei- ne allfäliige spätere zusätzliche Tras- senführung zu berücksichtigen. Das neue Projekt ist in vordringlicher Be- arbeitung. Die sehr schwierige Projektfrage so- wie die hohen Baukosten, zirka 100 Millionen Schilling, lassen derzeit kon- krete Angaben über den Baubeginn noch nicht zu, da die Finanzierung weitgehend von den zur Verfügung stehenden Mitteln in den nächsten Jah- ren abhängen wird. Im Bauprogramm 1971 ist für Vorbereitungsarbeiten ein derzeit gebundener Kredit von 4 Mil- lionen Schilling vorhanden. Moser" Stadtrat Sieberer machte darauf auf- merksam, daß es vorteilhaft sein könn- te, im Rahmen der Siebenhundertjahr- feier den anwesenden Bundesministern die Sorgen Kitzbüheis in bezug auf die Westumfahrung vorzutragen. Der Bericht über den weiteren Ver- lauf der Sitzung wird in unserer näch- sten Ausgabe fortgesetzt! Antlaßritt Verkehrsbeschränkung auf der Brixentaler Bundesstraße Im Interesse der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs wird von der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel zur störungsfreien Durchführung des tra- ditionellen Antlaßrittes auf der Bri- xentaler Bundesstraße folgende Ver- ordung erlassen: Am Donnerstag, 10. Juni 1971, Fron- leichnamstag, ist die Brixentaler Bun- desstraße aus Anlaß der Fronleich- namsprozession (Antlaßritt) in der Zeit von 12-17 Uhr im Bereich der Gemeinden Kitzbühel-Klausen und Bri- ten i. Th. für den gesamten Durchzugs- verkehr aller Fahrzeuge gesperrt. Die Umleitung des Verkehrs in Rich- tung Kitzbühel und Wörgl hat in Söll- Leukental und Kitzbühel-Reischhof über die Wiener Bundesstraße zu er- folgen. Kraftfahrzeuglenker, die sich während der Zeit von 12-17 Uhr inner- halb dieses Bereiches der Sperrzone befinden, haben dafür zu sorgen, daß Verkehrsbehinderungen unterbleiben. Die Brixentaler Straße darf in beiden Richtungen erst nach beendeter Pro- zession durchfahren werden. Die Durchführung der erforderlichen straßenpolizeilichen Absperrmaßnah- men obliegt dem Bezirksgendarmerie- kommando Kitzbühel und die Kund- machung der gegenständlichen Verord- nung durch Aufstellung der notwendi- gen Verkehrszeichen und Einrichtun- gen zur Regelung des Verkehrs, der zuständigen Straßenmeisterei Kitzbü- hel. Die Verkehrsumleitung in Wörgl- Soll Leukental wird von der Bezirks- hauptmannschaft Kufstein veranlaßt. Stadtgemeinde kaufte Siedlungsm grund für 4 0 Wohnungen Antwort des Bautenministers Moser zum Bau der Kitzbüheler Westumfahrung
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